Akne im Fokus: Klärung der Symptome, Ursachen und Behandlung
Akne ist eine Hauterkrankung, bei der Mitesser, Knötchen und Pickel im Gesicht und am Oberkörper auftreten. Betroffen sind vor allem Jugendliche; der Leidensdruck ist groß.
In schwereren Fällen ist eine topische oder systemische Behandlung notwendig. Was PTAs bei der Beratung zu Akne wissen müssen.
Akne – was ist das?
Akne – auch Acne vulgaris – ist eine weltweit häufig auftretende Hauterkrankung. Siebzig bis fünfundneunzig von hundert Jugendlichen¹ sind betroffen. Ein Sechstel bis ein Drittel² von ihnen leidet unter behandlungsbedürftiger Akne.
Ursächlich sind Entzündungen der Talgdrüsenfollikel, die vor allem in der Pubertät im Rahmen der Nebennierenreifung auftreten. Doch auch jüngere Kinder (Acne neonatorum/infantum) oder Erwachsene (Acne tarda) können betroffen sein.
Symptome: Wie zeigt sich Akne?
Typisch für Akne sind Mitesser (Komedonen), Knötchen (Papeln) und Pickel (Pusteln) im Gesicht, am Hals, auf der Brust, dem Rücken und an den Schultern. In schweren Fällen, bei etwa zwei bis sieben von hundert Akne-Betroffenen¹, bilden sich auch Zysten, Abszesse und Narben.
Eine Überempfindlichkeit der Talgdrüsen führt dazu, dass diese ein Übermaß an Sekret bilden (Hyperseborrhoe), die Neubildung von Hautzellen angeregt wird und die Verhornung zunimmt Hyperkeratose). Zudem ist eine vermehrte Ansiedlung vom Propionibacterium acnes festzustellen. Es kommt zu entzündlichen Reaktionen.
Akne und seine Verlaufsformen
Je nach Ausprägung der Symptome unterscheiden sich verschiedene Verlaufsformen:
- Acne comedonica: Vorwiegend treten Mitesser auf.
- Acne papulopustulosa: Hier zeigen sich überwiegend Knötchen und Pickel.
- Acne nodularis/conglobata: Bei dieser schweren Verlaufsform treten Knoten, Plaques und Abszesse auf.
- Acne fulminans: Dieser besonders schwere Verlauf kann mit hohem Fieber einhergehen und wird gegebenenfalls stationär behandelt.
Neben den körperlichen Symptomen besteht auch eine große psychische Belastung, insbesondere bei Betroffenen im Teenageralter. Eine professionelle und gleichzeitig einfühlsame Beratung ist hier von großer Bedeutung.
Neben der Aufklärung über die Anwendung der verordneten Präparate sind auch Tipps zur medizinischen Hautpflege und Ernährung hilfreich. Mehr dazu erfahrt ihr in den folgenden Abschnitten.
Ursachen: Wie entsteht Akne?
Männliche Sexualhormone (Androgene), vor allem Testosteron, lösen bei Akne Reaktionen in den Talgdrüsenfollikeln aus. Verschiedene Risikofaktoren können solche Reaktionen und damit die Entstehung von Akne begünstigen. Dazu gehören:
- kohlenhydrat-, insbesondere zuckerreiche Ernährung, Hyperinsulinämie
- Medikamente wie Steroide, Androgene, Psychopharmaka (Acne medicamentosa)
- UV-Strahlung
- Nikotinmissbrauch
- erbliche Veranlagung
- Chemikalien (Acne venenata), ungeeignete Kosmetika (Acne cosmetica)
- Bakterien, Hefepilze
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von Akne erfolgt in der Regel lokal, in schwereren Fällen auch systemisch. Zunächst erfolgt eine Mono-, bei Bedarf eine Kombitherapie. Um Resistenzbildungen zu vermeiden, sollte keine topische Monotherapie mit Antibiotika erfolgen.
Eingesetzt werden vor allem Retinoide. Treten Knötchen und Pickel auf, kommen auch Azelainsäure, Antibiotika und/oder Benzoylperoxid zum Einsatz. Gängige Wirkstoffkombinationen sind Adapalen und Benzoylperoxid sowie Clindamycin und Benzoylperoxid.³
Zur systemischen Akne-Behandlung eignen sich:
- Antibiotika: Tetra-, Doxy-, Minocyclin
- Isotretinoin (Hier ist eine konsequente Verhütung notwendig. Der Wirkstoff sollte nicht gleichzeitig mit Tetracyclin eingenommen werden.)
- bei Frauen eine hormonelle antiandrogene Therapie (HAAT)4
Eine topische Erhaltungstherapie ist auch nach einer systemischen Behandlung entscheidend für den Langzeiterfolg. Auch hier besteht erhöhter Beratungsbedarf, da die langfristige Compliance oft schlecht ist.
Medizinische Ausreinigung
Um Mitesser und Pickel möglichst schnell loszuwerden, versuchen Betroffene oft, diese selbst auszudrücken. Davon ist abzuraten, da es zu Reizungen und so einer Verschlimmerung der Entzündungsreaktion führen kann.
Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass sich vereinzelte Narben bilden. Wenn überhaupt, sollte eine medizinische Ausreinigung in der dermatologischen Praxis oder einem qualifizierten Kosmetikstudio erfolgen.
Welche Ernährung bei Akne?
Um die Erfolgsaussichten der Aknetherapie zu erhöhen, ist eine geeignete Ernährungsweise ratsam. Auf folgende Faktoren sollten Betroffene achten:
- ausreichend Omega-3-Fettsäuren⁵: Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind in fettreichem Seefisch wie Hering, Lachs und Makrele, hochwertigen Pflanzenölen wie Raps-, Walnuss- und Leinöl sowie Nüssen enthalten. Zwei Fischmahlzeiten pro Woche sind daher ratsam.
- kaum Zucker, wenig kurzkettige Kohlenhydrate⁶: Zucker und Weißmehl sollten möglichst selten verzehrt werden. Empfehlenswerter sind Getreideprodukte aus dem vollen Korn.
- wenig Milch⁶: Betroffene sollten nach Möglichkeit wenig Milch verzehren. Milchprodukte sind im Allgemeinen weniger problematisch als pure Milch. Achtung: Tetracycline werden jedoch besser aufgenommen, wenn sie nicht mit Milchprodukten eingenommen werden.
- Probiotika⁵: Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bei Akne eventuell die Einnahme von Probiotika unterstützend wirken könnte. Eindeutig ist die Studienlage in dieser Hinsicht aber noch nicht.
Geeignete Hautpflege bei Akne
Forschende haben herausgefunden, dass eine geeignete medizinische Hautpflege bei Akne wichtig ist. Untersuchungen zufolge wirkt sie sich nicht nur positiv auf den Krankheitsverlauf aus, sondern verbessert auch die Compliance.⁷
Geeignete Reinigungsprodukte, Feuchtigkeitspflege und Sonnenschutz⁹ kann die dermatologische Praxis empfehlen. Ist das nicht erfolgt, liegt die Beratung dazu in eurer Verantwortung. Einen Überblick über das Thema Sonnenschutz erhaltet ihr hier.
Die Hautreinigung sollte zweimal täglich mit einem milden, aber gründlich reinigenden Produkt erfolgen¹⁰ am besten mit einem pH-neutralen Gesichtsreiniger¹¹. Öl-in-Wasser-Emulsionen und Gele zur Hautpflege sind fettreicheren Formulierungen vorzuziehen.
Um den Leidensdruck der Betroffenen schnell zu reduzieren, eignen sich dekorative Kosmetika, die die Mitesser und Pickel kaschieren können. Auch hier gilt, dass die Produkte wenig Fett enthalten sollten.
Akne-Beratung: PTA-Wissen im Überblick
- Akne ist eine Hauterkrankung, bei der im Gesicht und am Oberkörper Mitesser, Knötchen und Pickel entstehen. Nicht zu vernachlässigen sind die psychischen Belastungen und die damit einhergehende Einschränkung der Lebensqualität.
- Betroffen ist vor allem ein Großteil der Jugendlichen während der Nebennierenreifung, doch auch Kinder und Erwachsene können unter Akne leiden.
- Den Symptomen liegt eine Überempfindlichkeit der Talgdrüsen gegen männliche Sexualhormone zugrunde.
- Risikofaktoren sind unter anderem eine zuckerreiche Ernährung und damit einhergehende Hyperinsulinämie, bestimmte Medikamente, UV-Strahlung, Nikotinabusus sowie eine erbliche Veranlagung.
- Die Behandlung erfolgt zunächst topisch, bei Bedarf auch systemisch. Zum Einsatz kommen Retionide, Azelainsäure, Antibiotika, Benzoylperoxid, Isotretionin, bei Frauen eine hormonelle antiandrogene Therapie.
- Langfristig ist eine topische Erhaltungstherapie notwendig; die Compliance ist jedoch im Allgemeinen schlecht.
- Um den Behandlungserfolg zu verbessern, sollten Betroffene auf eine angemessene Ernährungsweise achten und geeignete medizinische Hautpflegeprodukte verwenden. Besonders wichtig ist konsequenter UV-Schutz.
- Patienteninformation der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V.
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Burning-Mouth-Syndrom (BMS): schmerzhaftes Brennen im Mund
Beim Burning-Mouth-Syndrom (BMS) leiden Betroffene unter schmerzhaftem Zungenbrennen, teilweise auch unter Geschmacksstörungen oder Mundgeruch. Die Diagnose und Behandlung sind schwierig. Umso wichtiger ist eine kompetente Apothekenberatung der überwiegend weiblichen Betroffenen.
Das Burning-Mouth-Syndrom (BMS) – auch als orofaziales Schmerzsyndrom oder Glossodynie bezeichnet – stellt für die Betroffenen eine große Einschränkung der Lebensqualität dar. An der Diagnose und Behandlung sind verschiedene Fachrichtungen beteiligt. Eindeutige Krankheitsmarker gibt es nicht. Somit handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose.
Nicht zu vernachlässigen ist die psychische Komponente der Erkrankung: Krankhaftes Zungenbrennen tritt oft im Zusammenhang mit Depressionen auf. Neben einer medikamentösen Behandlung kann daher auch eine Psychotherapie angezeigt sein.
Zusammenfassung: Burning-Mouth-Syndrom im Überblick
- Ursachen: Das BMS tritt häufig im Zusammenhang mit Depressionen und Angststörungen auf, kann aber auch eine Wechseljahresbeschwerde sein. Zu den weiteren möglichen Ursachen gehören Nährstoffmangel, Allergien, Zahn- und Magenprobleme sowie Nebenwirkungen von Medikamenten.
- Symptome: Betroffene leiden unter brennenden Schmerzen in der Zunge, der Mundhöhle und/oder dem Rachen. Auch Geschmacksstörungen und Mundgeruch können auftreten.
- Wann zum Arzt? Da der Leidensdruck für die Betroffenen erheblich ist, sollte eine zeitnahe Diagnostik und Therapie stattfinden. Auf eine akute Infektion können Fieber, Rötungen oder Schwellungen hindeuten. Tritt das brennende Gefühl im Mund im Zusammenhang mit Atemnot auf, ist unverzüglich notärztliche Hilfe notwendig, da es sich um eine anaphylaktische Reaktion handeln könnte.
- Diagnose: Als Ausschlussdiagnose erfordert das orofaziale Schmerzsyndrom eine umfangreiche Diagnostik, an der verschiedene Fachrichtungen beteiligt sind.
- Therapie: Die Behandlung von Glossodynie sollte immer auch die psychische Komponente mit einbeziehen. Neben Psychotherapie kommen vor allem Psychopharmaka zum Einsatz. Je nach Ursache oder Auslöser der Erkrankung können auch andere Präparate verordnet werden, beispielsweise zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden. Als Akuthilfe eignen sich schmerzstillende Gele, etwa mit den Wirkstoffen Capsaicin oder Lidocain.
- Vorbeugen: Betroffene sollten ihr Stressniveau senken, beispielsweise durch einen regelmäßigen Schlafrhythmus und Entspannungstechniken. Alkohol, Zigaretten, scharfe Speisen und heiße Getränke sind zu meiden. Kühle Speisen und Getränke werden von vielen Betroffenen hingegen als angenehm empfunden.
Was ist das Burning-Mouth-Syndrom (BMS)?
Als Burning-Mouth-Syndrom wird schmerzhaftes Zungenbrennen in Verbindung mit weiteren Symptomen wie Geschmacksstörungen oder Mundgeruch bezeichnet. Eine körperliche Ursache ist in den wenigsten Fällen festzustellen. Oft ist die Psyche an der Entstehung der Symptomatik beteiligt: Das BMS tritt häufig in Zusammenhang mit einer Depression auf.
Etwa 1 bis 15 von 100 Personen leiden unter dem BMS. Bei weniger als 1 von 100 Personen bestehen die Beschwerden dauerhaft.1 Die Betroffenen sind vorwiegend weiblich und haben ein höheres Lebensalter, da das BMS vermehrt während der Wechseljahre auftritt.
Es handelt sich um eine Ausschlussdiagnose, an der verschiedene Fachrichtungen mit unterschiedlichen Untersuchungen beteiligt sind:
- Zahnarzt
- Internist
- Neurologe
- Psychiater
- Dermatologe
Burning-Mouth-Syndrom: Symptome des orofazialen Schmerzsyndroms
Das BMS trägt diesen Namen aufgrund der charakteristischen, brennenden Schmerzen an der Zunge, aber auch an den Innenseiten der Wangen, am Zungengrund, am Gaumen, am Zahnfleisch und sogar im Rachen. Betroffene können es so empfinden, dass die Zunge juckt oder aber die Zunge schmerzt wie verbrannt. Weitere mögliche Symptome sind.
- Missempfindungen im Mund oder Rachen
- metallischer oder bitterer Geschmack im Mund
- Veränderung des Geschmackssinns
- Mundgeruch
Zudem können Betroffene empfindlich auf scharfe oder heiße Speisen sowie auf Metall im Mund reagieren, etwa durch Zahnpflegeprodukte, aber auch Füllungen oder Zahnersatz.
Die Beschwerden können so stark ausgeprägt sein, dass sie den Schlaf und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen. So ist auch möglich, dass psychische Erkrankungen im Zusammenhang mit dem BMS eher aus der körperlichen Symptomatik resultieren.
Burning-Mouth-Syndrom: Ursachen von Zungenbrennen
Das Burning-Mouth-Syndrom kann sowohl primär als sekundär auftreten. Als Ursache von primärem BMS vermuten Fachleute Schäden an Nerven für die Geschmackswahrnehmung sowie die Schmerzweiterleitung. Es gibt Hinweise auf eine funktionelle Störung der Chorda tympani, also eines Gesichtsnervenastes.
Sekundäres BMS kann eine Vielzahl verschiedener Ursachen haben, die sowohl allein als auch in Kombination miteinander vorliegen können.
- Insbesondere hormonelle Veränderungen während des Klimakteriums können beim orofazialen Schmerzsyndrom eine Rolle spielen, denn vermehrt tritt das BMS in den Wechseljahren auf.
- Zudem scheint ein Zusammenhang mit Depressionen, Angststörungen und Karzinophobie zu bestehen, also einer übersteigerten Angst vor einer Krebserkrankung.
- BMS kann darüber hinaus als Nebenwirkung bestimmter Arzneimittel auftreten, etwa bei der Einnahme von Antidepressiva oder ACE-Hemmern.
- Ein trockener Mund scheint das Risiko von Zungenbrennen zu erhöhen. Dieser kann sowohl durch eine Erkrankung, etwa das Sjögren-Syndrom, als auch in Form von Nebenwirkungen bei der Einnahme bestimmter Wirkstoffe oder einer Strahlentherapie auftreten.
- Allergien gegen Metalle in Zahnprothesen oder gegen bestimmte Lebensmittel sind ebenfalls ein möglicher Auslöser.
- Zähneknirschen, Reflux und Infektionen im Mund, etwa mit einem Hefepilz, können eine Rolle spielen.
- Auch ein Nährstoffmangel, etwa an Vitamin B oder Eisen, kann die Ursache für Zungenbrennen sein.
- Zunehmend wird ein Zusammenhang mit Covid-Infektionen beobachtet.
Burning-Mouth-Syndrom: Behandlung des orofazialen Schmerzsyndroms
Der Therapie des BMS geht eine umfangreiche Diagnostik voraus. Erst wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen sind, beginnt die Behandlung des BMS. Idealerweise wird die Ursache therapiert, also beispielsweise ein hormonelles Ungleichgewicht während der Wechseljahre oder das Sjögren-Syndrom.
Ist das nicht möglich oder nicht ausreichend, wird das Zungenbrennen symptomatisch behandelt. Hier kommen insbesondere Psychotherapie und Antidepressiva zum Einsatz. Clonazepam, eine Nahrungsergänzung mit Alpha-Liponsäure sowie eine Low-Level-Lasertherapie zur Anregung der Selbstheilungskräfte sind weitere Behandlungsoptionen. Trotz der genannten Therapieoptionen kann das BMS eine langwierige Erkrankung sein.
Akute Schmerzen bei Glossodynie behandeln
Das Burning-Mouth-Syndrom kann zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität führen. Umso wichtiger ist es, die Beschwerden bestmöglich zu lindern. Neben langfristigen Behandlungen sollten daher auch Präparate zur akuten Linderung zum Einsatz kommen. Bewährt haben sich schmerzstillende Gele für die orale Anwendung, beispielsweise mit Wirkstoffen wie Capsaicin oder Lidocain.
Zungenbrennen: Hausmittel bei BMS
Neben der schulmedizinischen Therapie können beim BMS auch Hausmittel zum Einsatz kommen. Insbesondere eine Kältetherapie, etwa mit Eiswürfeln oder gekühlten Getränken, wird von vielen Betroffenen als lindernd empfunden. Zuckerfreie Kaugummis oder Bonbons regen den Speichelfluss an und können so ebenfalls Linderung bringen.
Burning-Mouth-Syndrom: Wie beugt man Zungenbrennen vor?
Um dem BMS vorzubeugen oder bei Betroffenen Schmerzattacken zu verhindern, ist es wichtig, Risikofaktoren im Alltag zu meiden und einen gesunden Lebensstil zu etablieren. Über geeignete Maßnahmen aufzuklären, ist ein entscheidender Teil der Apothekenberatung.
Allergene sind zu meiden, sowohl in Lebensmitteln als auch in Zahnpflegeprodukten. Hier ist gegebenenfalls noch ärztliche Diagnostik notwendig. Milde Speisen und Pflegeprodukte sind für BMS-Betroffene im Allgemeinen besser verträglich. Patienten mit Glossodynie sollten Alkohol meiden und auf Zigaretten verzichten.
Zungenbrennen und psychische Gesundheit
Aufgrund der psychischen Komponente des orofazialen Schmerzsyndroms ist insbesondere das Erlernen einer Entspannungsmethode sinnvoll. Besonders etabliert sind Methoden wie die Progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion. Entspannung ist aber sehr individuell: Welche Methode geeignet ist, variiert von Person zu Person.
Ein weiterer wichtiger Faktor, um Stress zu reduzieren, ist ein regelmäßiger Schlafrhythmus. Zu viel oder zu wenig Schlaf stellt eine Belastung für den Körper dar. Gleiches gilt für ständig wechselnde Schlafzeiten, etwa bei Schichtdienst oder veränderten Schlafgewohnheiten am Wochenende. Bei Schlafstörungen können entsprechende freiverkäufliche Präparate unterstützen, etwa mit Melatonin oder Baldrian.
Bei psychischen Problemen oder außergewöhnlichen mentalen Belastungen kann eine Psychotherapie notwendig sein. Im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie wird auch ein progressiver Umgang mit chronischen Schmerzen erlernt. Die dadurch sinkende emotionale Belastung wiederum kann sich positiv auf die Beschwerden auswirken.
Burning Mouth: Häufige Fragen
Woher kommt das Burning-Mouth-Syndrom?
Das Burning-Mouth-Syndrom hat in den meisten Fällen psychische Ursachen und tritt häufig im Zusammenhang mit Depressionen und Angststörungen auf. Zudem zeigt sich das BMS gehäuft während der Wechseljahre. Weitere mögliche Ursachen sind Nebenwirkungen von Medikamenten, Allergien und Nährstoffmangel.
Kann Brennen im Mund psychisch sein?
Zungenbrennen ist oft zumindest teilweise psychisch bedingt. Die seelische Gesundheit spielt daher auch bei der Therapie eine entscheidende Rolle.
Was essen bei Burning-Mouth-Syndrom?
BMS-Betroffene reagieren oft empfindlich auf scharfe Lebensmittel und Heißgetränke. Kühle Speisen und Getränke werden hingegen oft als lindernd empfunden. Zuckerfreie Kaugummis und Bonbons regen den Speichelfluss an und können auf diese Weise ebenfalls Linderung bringen. Alkohol und Zigaretten sollten gemieden werden.
Welcher Arzt bei Burning-Mouth Syndrom?
Das orofaziale Schmerzsyndrom ist eine Ausschlussdiagnose. Das bedeutet: Erst wenn andere mögliche Ursachen ausgeschlossen sind, wird diese Diagnose gestellt. An der Diagnostik und Behandlung des BMS sind verschiedene Fachrichtungen beteiligt: Betroffene müssen einen Zahnarzt, einen Internisten, einen Neurologen, einen Psychiater und einen Dermatologen aufsuchen. Liegt dem Zungenbrennen eine Erkrankung zugrunde, muss diese durch den entsprechenden Facharzt behandelt werden.
Welche Medikamente bei Burning-Mouth Syndrom?
Da Glossodynie oft eine psychische Komponente hat, kommen vor allem Antidepressiva in der Therapie zum Einsatz. Hormonpräparate zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden, Clonazepam oder eine Nahrungsergänzung mit Alpha-Liponsäure sind weitere medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. Gegen die akuten Beschwerden helfen schmerzstillende Gele, beispielsweise mit den Wirkstoffen Capsaicin oder Lidocain.
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Haarausfall: Arten, Ursachen und Behandlungsansätze
Haarausfall kann viele verschiedene Ursachen haben, etwa Autoimmun- oder Hauterkrankungen, Nährstoffmangel sowie als Nebenwirkung einer Chemotherapie oder hormonell bedingt auftreten. Die Behandlung ist abhängig von der Art und Ursache.
Der Leidensdruck für Betroffene ist groß. Umso wichtiger ist eine kompetente Beratung zu Mitteln gegen Haarausfall in der Apotheke. Alles, was ihr dazu wissen müsst, erfahrt ihr im Folgenden.
Haarausfall: Arten der Alopezie
Übermäßiger Haarverlust liegt vor, wenn täglich mehr als 100 Haupthaare ausfallen.1 Das Haupthaar besteht aus Terminalhaaren. Dabei handelt es sich um Haare, die deutlich kräftiger sind als ein Großteil der restlichen Körperbehaarung. Ein Mensch hat etwa 250 bis 450 Haupthaare pro Quadratzentimeter der Kopfhaut, insgesamt sind es gut 100.000.1
Im Zusammenhang mit Haarverlust sind zwei Fachbegriffe wichtig:
- Effluvium beschreibt den Vorgang des Ausfallens.
- Alopezie ist der Zustand der Haarlosigkeit.
Es gibt zahlreiche verschiedene Arten. Welche Form auftritt, ist von der Ursache abhängig.
Erblich bedingter (androgenetischer) Haarausfall
Androgenetische Alopezie (AGA) ist keine Krankheit, kann bei den Betroffenen aber dennoch einen großen Leidensdruck verursachen. AGA ist die häufigste Form des Haarverlusts. Ihr liegt eine genetische Veranlagung zugrunde.
Durch das männliche Geschlechtshormon Dihydrotestosteron (DHT) werden die Haarfollikel der Betroffenen übermäßig stimuliert. Aufgrund der hormonellen Störung wird die Wachstumsphase der Haare verkürzt. Sie werden dünner und fallen vermehrt aus.
Jeder zweite Mann ist noch vor seinem 50. Lebensjahr betroffen.2 Androgenetischer Haarausfall bei Frauen ist seltener, zudem sind die Symptome bei ihnen weniger stark ausgeprägt. AGA tritt bei Frauen vor allem dann auf, wenn sich das Gleichgewicht der Geschlechtshormone zugunsten von männlichen Hormonen verschiebt, also nach den Wechseljahren oder beim polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS).
Während bei Frauen vor allem das Haar am Scheitel dünner wird, bilden sich beim Mann Geheimratsecken bis hin zur Glatze. Je früher im Leben die AGA auftritt, desto schwerer ist der zu erwartende Verlauf.
Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata, AA)
Von Alopecia areata (AA) ist etwa 1 von 1.000 Menschen betroffen, vor allem im zweiten und dritten Lebensjahrzehnt.2 AA ist eine Autoimmunerkrankung, die familiär gehäuft auftritt. Schätzungsweise einer von fünf Betroffenen hat eine erbliche Veranlagung.2 Zudem leiden Betroffene oft unter weiteren Autoimmunerkrankungen oder Allergien.
Die Alopecia areata tritt plötzlich auf. Häufige Auslöser sind psychischer oder physischer Stress, etwa durch Operationen oder Infektionen. Körpereigene Immunzellen greifen den Haarfollikel an, sodass das Haar abbricht. In den meisten Fällen sind kreisrunde, münzgroße Stellen an der Kopfhaut betroffen. AA kann aber auch an anderen Bereichen des Körpers oder generalisiert auftreten.
Die Symptome verschwinden meist innerhalb von drei Jahren von selbst. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen kehrt das Haar vollständig zurück.1,2,iii
Diffuser Haarausfall (telogenes Effluvium)
Von telogenem Effluvium ist die Rede, wenn die Wachstumsphase der Haare vermehrt unterbrochen wird. Dadurch treten übermäßig viele Haare in die sogenannte Telogenphase ein, also in die Ruhe- oder Ausfallphase. Im Verlauf von drei bis etwa acht Monaten lockert sich das Haar aus dem Follikel und fällt aus.1,2 Somit tritt der Haarverlust erst mit zeitlicher Verzögerung nach dem auslösenden Ereignis ein.
Das telogene Effluvium wird vor allem durch physischen oder psychischen Stress ausgelöst. Mögliche Ursachen sind daher
- übermäßige seelische Belastung
- Medikamente: Retinoide, Blutdrucksenker, Gerinnungshemmer
- Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse
- Diäten
- Mangel an Biotin, Vitamin B12, Vitamin D, Eisen und/oder Eiweiß
- Ekzeme
Durch die hormonelle Umstellung infolge der Schwangerschaft kann das telogene Effluvium auch nach der Geburt in der Stillzeit auftreten.
Vernarbender Haarausfall
Hier ist der Haarverlust durch entzündliche Prozesse in der Haut begründet. Um die Follikel herum treten Entzündungen auf, zudem kommt es zu Hyperkeratose, also einer Verdickung der Hornschicht der Haut.
Neben dem Haarverlust können noch weitere Symptome auftreten:
- Juckreiz
- Schmerzen
- fehlende Follikelöffnungen
In den meisten Fällen liegt dem Haarverlust eine Erkrankung zugrunde, etwa:
- Hauterkrankungen wie Akne oder Ekzeme
- Autoimmunerkrankungen
- Infektionen
- Tumoren
- Schädigungen der Haut durch äußere Einflüsse wie Verletzungen, Verbrennungen, Röntgenstrahlung
Bei dieser Form ist der Haarverlust irreversibel. Je schneller die zugrundeliegende Erkrankung diagnostiziert und behandelt wird, desto besser. Tritt der Haarverlust idiopathisch auf, ist er zumeist therapieresistent.
Extremer Haarausfall bei Chemotherapie
Einige Chemotherapeutika haben Haarverlust als Nebenwirkung. Die Medikamente hemmen die Zellteilung der Krebszellen, können aber auch körpereigene Zellen beeinflussen. So kommt es bei einer Chemotherapie mitunter bis hin zum vollständigen Verlust der Kopf-, bisweilen auch der restlichen Behaarung.
- Drei bis sechs Monate nach Abschluss der Behandlung setzt das Haarwachstum wieder ein.iv Jedoch können die Haarstruktur und -farbe danach verändert sein.
- Auch eine Strahlentherapie kann zu Haarverlust führen. Dann ist aber nur das Haar im bestrahlten Bereich betroffen.
- Dem Haarverlust bei Chemotherapie entgegenzuwirken, ist nach aktuellem Kenntnisstand nicht möglich. Betroffene können jedoch psychologische Unterstützung erhalten und/oder vorübergehend eine Perücke tragen.
Um das Haarwachstum nach der Behandlung zu fördern, sollten Betroffene ihre Kopfhaut gut pflegen, vor UV-Strahlung schützen, das nachwachsende Haar nicht zu oft waschen und nur schonend stylen.
Lebenszyklus der Haare
Der Lebenszyklus eines Haars lässt sich in drei Stadien einteilen:
- Anagenphase: In der Wachstumsphase wächst das Haupthaar jeden Monat etwa einen Zentimeter.1,2 Diese Phase hält zwischen zwei und sechs Jahren an.1,2 Etwa vier von fünf Haupthaaren befinden sich in der Anagenphase.1,2
- Ketagenphase: Die Übergangsphase verläuft über zwei bis sechs Wochen.1,2 Eins von zwanzig Haupthaaren befindet sich in diesem Stadium.2
- Telogenphase: In der Ruhephase lockert sich das Haar aus dem Follikel und fällt dann innerhalb von drei bis acht Monaten aus.1,2 Etwa eins von fünf Haupthaaren ist gerade in der Ruhephase.2 An die Telogenphase schließt sich eine erneute Anagenphase an.
Man unterscheidet zwischen anagenem und telogenem Effluvium:
- Anagenes Effluvium, bei dem das Haar bereits in der Wachstumsphase ausfällt, geht meist auf eine schwere Schädigung der Haarmatrix zurück, in der das Haar gebildet wird. Ursächlich sind in der Regel eine Chemo- oder Strahlentherapie.
- Telogenes Effluvium tritt hingegen aufgrund von Erkrankungen oder Stress auf. Die Anagenphase endet vorzeitig, die Haare gehen vermehrt in die Ketagen- und dann in die Telogenphase über, sodass sie mit einer Verzögerung von mehreren Monaten ausfallen.
Haarausfall: Ursachen für Alopezie
Oft geht Haarverlust auf eine erbliche Veranlagung zurück; das ist insbesondere bei Haarausfall bei Männern der Fall. Bei Frauen können hormonelle Ungleichgewichte durch Schwangerschaft, Wechseljahre oder gynäkologische Erkrankungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) zu Alopezie führen.
Haut- und Autoimmunerkrankungen, die unter anderem Haarverlust auslösen können, liegt oft eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren zugrunde. Dazu gehören psychischer und physischer Stress, Übergewicht, der Konsum von Alkohol und Zigaretten.
Entsteht Alopezie aufgrund eines manifesten Nährstoffmangels, liegt das in der Regel an einseitigen Diäten, Essstörungen oder einer Erkrankung des Verdauungstrakts.
Eine Ausnahme stellt Vitamin D dar: Diesen Vitalstoff in ausreichender Menge mit der Nahrung aufzunehmen ist schwierig. Der menschliche Organismus kann Vitamin D zwar selbst bilden, benötigt dazu jedoch Hautkontakt mit UV-Strahlung. Laut dem RKI ist etwa ein Drittel der Deutschen mangelhaft mit Vitamin D versorgt, ein weiteres Drittel leidet bereits unter einem substantiellen Mangel.v Das liegt zum einen daran, dass die Sonnenstrahlung im mitteleuropäischen Winter nicht intensiv genug ist. Zum Anderen schützen sich viele – zurecht – mit UV-Schutzmitteln vor Hautkrebs.
Natürliche Mittel gegen Haarausfall
Nicht nur Stress begünstigt also Haarverlust; auch systemische Krankheiten wie etwa Autoimmunerkrankungen können dazu beitragen. Nicht nur, aber auch deshalb ist es also wichtig, ihnen mit einem gesunden Lebensstill vorzubeugen oder den Verlauf bereits bestehender Erkrankungen positiv zu beeinflussen.
Eine wichtige Rolle spielt dabei ein gesunder Lebensstil:
- ausreichend Schlaf und ein regelmäßiger Schlafrhythmus
- Bewegung, idealerweise an der frischen Luft
- moderates Training (Leistungssport hingegen bedeutet Stress für den Körper)
- gesunde Ernährung
Neben den allgemein gültigen Empfehlungen für eine gesundheitsförderliche Ernährungsweise sollte der Fokus darauf liegen, die Darmflora zu unterstützen. Forschungsergebnisse legen nahe, dass zwischen einigen Arten von Haarverlust und dem Darmmikrobiom ein Zusammenhang bestehen könnte.vi,vii In der Zukunft könnte hier sogar ein Ansatz zur Behandlung zu finden sein.
Bis es so weit ist, kann es sich lohnen, die Darmgesundheit mit probiotischen Präparaten zu unterstützen, sei es prophylaktisch oder als ergänzende Therapie. Außerdem ist eine ballaststoffreiche und zuckerarme Ernährungsweise empfehlenswert.
Haarausfall stoppen mit Entspannungstechniken
Stress kann nicht nur auf direktem Weg zu frühzeitigem Haarverlust führen, sondern auch indem er systemische Vorerkrankungen verschlechtert. Das Erlernen einer Entspannungstechnik kann hier helfen.
Aus wissenschaftlicher Sicht gilt die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (auf Englisch mindfulness-based stress reduction, kurz MBSR) als besonders empfehlenswert.viii Die stresslindernde Wirkung von progressiver Muskelentspannung nach Jacobson und Autogenem Training sind ebenfalls wissenschaftlich belegt.ix,x
Auch über Alopezie und damit assoziierte Erkrankungen hinaus ist Stressreduktion essentiell. Stress stellt einen bedeutenden Risikofaktor für diverse schwere Erkrankungen dar, darunter etwa Herzinfarkt und Schlaganfall.
Haarausfall: Behandlung mit Nahrungsergänzung
Liegt dem Haarverlust ein ärztlich diagnostizierter Nährstoffmangel zugrunde, sollte dieser mit einem geeigneten Präparat ausgeglichen werden. Auch wenn kein Vitaminmangel vorliegt, kann die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels sinnvoll sein, wie Forschungen gezeigt haben:
- Sulforaphan ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der vor allem in Brokkolisprossen enthalten ist. Forschende haben Hinweise darauf gefunden, dass der Wirkstoff gegen androgenetische Alopezie helfen könnte.xi,xii
- Kürbiskernöl hat sich in wissenschaftlichen Studien als haarwuchsfördernd erwiesen.xiii,xiv
- Sägepalmenextrakt könnte ebenfalls Haarverlust vorbeugen und so androgenetische Alopezie lindern.xv,xvi
Was hilft gegen Haarausfall?
Liegt dem Haarverlust eine systemische oder dermatologische Erkrankung zugrunde, steht deren Therapie im Vordergrund. Wird die Ursache diffusen Haarverlusts beseitigt, ist damit zu rechnen, dass die Haare innerhalb von drei bis sechs Monaten nachwachsen.2 Zur Unterstützung bei diffusem Haarverlust eignen sich Minoxidil oder östrogenhaltige Lösungen.
Bei vernarbendem Haarverlust ist besonders schnelles Handeln geboten, da der Haarverlust bei dieser Form dauerhaft ist. Ergänzend zur ursächlichen Therapie können Glukokortikoide zur lokalen Anwendung oder als Tabletten, Retinoide sowie Immunsuppressiva verordnet werden.
Bei Alopecia areata kommen Kortison zur lokalen Anwendung, Dapson, Zinksulfat oder -aspartat, Licht- oder Reiztherapie zum Einsatz. AGA wird bei Frauen lokal mit Minoxidil oder 17-a-Estradiol therapiert, bei Männern systemisch mit Finasterid. Mit einer Verbesserung ist nach frühestens einem halben Jahr zu rechnen.1 Ist die medikamentöse Behandlung nicht erfolgreich, entscheiden sich manche Betroffene für eine Haartransplantation.
Um weiterem Haarverlust bei Alopezie-Betroffenen vorzubeugen, können Shampoos mit folgenden Wirkstoffen zum Einsatz kommen:
- Salizylsäure, 0,2 %xvii
- Panthenol 0,2 %17
- Niacinamid 0,1 %17
- Koffeinxviii
- Adenosin18
Haarausfall: das Wichtigste für PTAs im Überblick
- Es gibt zahlreiche verschiedene Arten, etwa erblich/hormonell bedingte Alopezie, Alopecia areata, telogenes Effluvium und Haarverlust durch eine Chemotherapie. Auch systemische Erkrankungen können Alopezie auslösen.
- Von übermäßigem Haarverlust ist die Rede, wenn täglich mehr als 100 Haupthaare ausgehen.i
- Die Behandlung von Alopezie richtet sich nach der Ursache. Bleiben die Mittel gegen Haarausfall wirkungslos, kann eine Haartransplantation erfolgen.
- Körperlicher und psychischer Stress können übermäßigen Haarverlust auslösen oder begünstigen. Ein gesunder Lebensstil, insbesondere Stressreduktion, ist daher essentiell.
- Shampoos, die das Haarwachstum fördern, können unterstützend zum Einsatz kommen. Entsprechende Wirkstoffe sind etwa Koffein und Salicylsäure.
Häufige Fragen zum Haarausfall
Was ist das beste Mittel gegen Haarausfall?
Die Behandlung ist abhängig von der Ursache. Liegt dem Haarverlust eine Erkrankung zugrunde, muss diese therapiert werden. Unterstützend zu einer eventuellen medikamentösen Behandlung kommen Shampoos mit Wirkstoffen zum Einsatz, die das Haarwachstum fördern. Wichtig ist auch ein gesunder Lebensstil, insbesondere Stressreduktion.
Was hilft bei sehr starkem Haarausfall?
Extremem Haarverlust können eine Hauterkrankung, ein hormonelles Ungleichgewicht oder eine Chemotherapie zugrundeliegen. Wichtig ist auch hier die Behandlung der Ursache. Androgenetische, also erblich bedingte Alopezie, geht auf eine Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegen männliche Geschlechtshormone zurück. Sie wird beim Mann systemisch mit Finasterid behandelt, bei der Frau lokal mit Minoxidil oder 17-a-Estradiol.
Welches Vitamin fehlt, wenn man Haarausfall hat?
Übermäßiger Haarverlust kann durch einen Mangel an Biotin, Vitamin B12, Vitamin D, Eisen und/oder Eiweiß auftreten.
Auf welche Krankheiten kann Haarausfall hinweisen?
Alopezie kann begleitend bei einer Vielzahl verschiedener Erkrankungen auftreten, etwa bei Haut- und Autoimmunerkrankungen, Tumoren, Infektionen oder dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS). Auch hormonelle Ungleichgewichte nach der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren können eine Rolle spielen.
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ADHS im Fokus: Klärung der Ursachen, Auswirkungen und Therapieoptionen
Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gilt als „Modediagnose“. Dabei handelt es sich jedoch um eine psychische Störung, die die Lebensqualität der betroffenen Kinder und Erwachsenen erheblich einschränken kann.
Wichtig ist daher eine adäquate, auch pharmakologische Therapie. Die wichtigsten Informationen zur Beratung von ADHS-Betroffenen und ihren Angehörigen findet ihr im folgenden Artikel.
Einführung: ADHS – was bedeutet das?
Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ist eine psychische Störung, die je nach Form und Ausprägung mit Hyperaktivität, eingeschränkter Impulskontrolle und/oder Konzentrationsproblemen einhergeht. Unterschieden wird zwischen drei verschiedenen Formen:
- vorwiegend unaufmerksamer Typ
- vorwiegend hyperaktiver und impulsiver Typ
- kombinierter Typ
ADHS: Häufigkeit, Geschlechtsverteilung und Diagnose
Für ADHS bei Kindern und Jugendlichen liegt die Häufigkeit bei fünf bis sechs Prozent.¹´² ADHS bei Erwachsenen ist seltener: Fachleute gehen davon aus, dass ein Drittel bis die Hälfte derjenigen, die in der Jugend betroffen waren, auch im Erwachsenenalter noch unter den Einschränkungen leiden.²´³ Männer sind zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Frauen.³
ADHS wird häufig als „Modediagnose“ belächelt. Tatsächlich ist es heute wahrscheinlicher, dass die Störung diagnostiziert wird. Das liegt aber daran, dass ADHS mittlerweile bekannter ist. So ist die Chance größer, dass die Störung als solche erkannt und diagnostiziert wird. Neu ist sie auch nicht: Sie wurde – damals noch nicht unter diesem Namen – bereits im achtzehnten Jahrhundert beschrieben.²
Symptome: Wie zeigt sich ADHS?
Charakteristisch sind die bereits erwähnten ADHS-Symptome:
- Konzentrationsprobleme und/oder
- Hyperaktivität und Impulsivität
Damit gehen zahlreiche Risiken einher, die die Lebensqualität, Karrierechancen, mentale und körperliche Gesundheit der Betroffenen stark einschränken können. So haben ADHS-Betroffene beispielsweise ein erhöhtes Risiko für Verkehrsunfälle und Drogenmissbrauch. Mangelnder Erfolg in Schule und Beruf kann ebenfalls auf ADHS zurückgehen.
Regelmäßig zeigen sich physische Komorbiditäten, die zumindest teilweise durch das impulsive Verhalten von Betroffenen entstehen oder schlechter werden können.
Dazu gehören unter anderem Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck und sexuell übertragbare Krankheiten. Zudem kann ADHS mit Autismus einhergehen. Die Diagnose erfolgt anhand psychologischer ADHS-Tests.
Ursachen: ADHS – was passiert im Gehirn?
Bei Menschen mit ADHS liegt eine Störung im Botenstoffsystem des Gehirns vor, insbesondere ein Ungleichgewicht zwischen Dopamin und Noradrenalin. Einzelne Abschnitte im Gehirn sind dadurch nicht in der Lage, wie bei Gesunden miteinander zu kommunizieren. Das Ungleichgewicht tritt besonders in den Bereichen des Gehirns zutage, die für die Informationsverarbeitung zuständig sind. Die ständige Reizüberflutung im ADHS-Gehirn hat die genannten Symptome zur Folge.
„Erziehungssache“ ist ADHS also nicht. Das familiäre und schulische Umfeld können höchstens beeinflussen, wie stark ausgeprägt die Symptome auftreten und wie sehr das Kind dadurch eingeschränkt wird. Eine erbliche Veranlagung für ADHS ist für siebzig bis fünfundneunzig von hundert Fällen verantwortlich.³ Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass die folgenden Faktoren das ADHS-Risiko erhöhen könnten:
- bestimmte Medikamente, die die Mutter in der Schwangerschaft genommen hat
- gesundheitliche Probleme der Mutter und/oder Komplikationen in der Schwangerschaft
- Toxine aus der Umwelt
Eventuell besteht ein Zusammenhang mit einem Mangel an Eisen, Vitamin D und/oder Omega-3-Fettsäuren.
Therapie: ADHS – was tun?
Idealerweise erfolgt die Behandlung von ADHS mit Ergo- und Psychotherapie. Bei Bedarf kommen auch Medikamente zum Einsatz. Die pharmakologische ADHS-Therapie erfolgt mit
- Stimulanzien (Methylphenidat, Amfetamin, Lisdexamfetamin),
- Atomoxetin oder
- Guanfacin.
Führt die Behandlung mit einem Wirkstoff nicht zu einer relevanten Besserung, kann eine Kombitherapie erfolgen.
Dass Stimulanzien bei einer Störung helfen sollen, die unter anderem mit Hyperaktivität einhergeht, wirkt zunächst paradox. Doch gleichen die Stimulanzien das Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn von Betroffenen aus. Sie gelten insgesamt als wirksamer und sind die ADHS-Medikamente erster Wahl; allerdings ist das Risiko für Substanzmissbrauch erhöht. Hier ist es wichtig, Betroffene und/oder deren Angehörige zu sensibilisieren.
Wichtige Kontrollen und Überwachungen bei der Behandlung von ADHS
Vor der Verordnung sind eine körperliche, kardiologische und neurologische Untersuchung notwendig. Nur wenn keine relevanten Vorerkrankungen bestehen, kann eine Behandlung mit Stimulanzien erfolgen. Gerade in der Zeit nach der Erstverordnung und nach jeder Dosisanpassung von ADHS-Medikamenten sind regelmäßige Kontrollen wichtig, um eventuelle Nebenwirkungen feststellen zu können.
Dazu gehören auch Wahnvorstellungen bei der Einnahme von Stimulanzien. Später sind halbjährliche Kontrollen ausreichend. Hier werden je nach Präparat beispielsweise Puls und Blutdruck gemessen und überprüft, ob Anzeichen von Somnolenz vorliegen.
Überwachung von Nebenwirkungen und Behandlungsbedarf bei ADHS
Bei Erwachsenen muss regelmäßig das Körpergewicht überprüft werden, bei Kindern und Jugendlichen zusätzlich das Wachstum. Atomoxetin kann sexuelle Funktionsstörungen und Dysmenorrhoe sowie in seltenen Fällen Leberschädigungen verursachen. Prophylaktische Untersuchungen der Leberfunktion sind jedoch nicht erforderlich.
Krampfanfälle und Tics können sich unter der Behandlung mit ADHS-Tabletten verschlechtern oder erstmalig auftreten. Auch eine bestehende Angststörung kann stärker werden.
Halbjährlich bis jährlich sollte der behandelnde Arzt überprüfen, ob eine medikamentöse Behandlung der ADHS noch notwendig ist.
ADHS: Das Wichtigste für PTA im Überblick
- ADHS ist eine psychische Störung, die sich in Form von Hyperaktivität, eingeschränkter Impulskontrolle und/oder Konzentrationsproblemen äußern kann.
- Unterschieden werden drei unterschiedliche Formen: der vorwiegend unaufmerksame, der vorwiegend hyperaktive und impulsive sowie der kombinierte Typ.
- Betroffene haben eine verminderte Lebensqualität und geringere Karrierechancen.
- Diverse körperliche und psychische Begleiterkrankungen sind bekannt, darunter beispielsweise Autismus, Drogenmissbrauch, Bluthochdruck und Diabetes.
- Den Symptomen liegt ein Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn zugrunde. Ursächlich ist häufig eine erbliche Veranlagung.
- Die Einnahme von Medikamenten während der Schwangerschaft, die Gesundheit der Mutter sowie Komplikationen in der Schwangerschaft könnten ebenso eine Rolle spielen wie Toxine aus der Umwelt.
- ADHS ist keine „Erziehungssache“ und auch keine „Modediagnose“: Das Umfeld spielt keine Rolle beim Entstehen der Erkrankung, es beeinflusst höchstens die Ausprägung. ADHS-ähnliche Krankheitsbilder wurden bereits im achtzehnten Jahrhundert beschrieben.
- Die medikamentöse Behandlung erfolgt mit Stimulanzien, Atomoxetin oder Guanfacin.
- Gerade in der Anfangszeit sind engmaschige Kontrollen notwendig, um das Auftreten von Nebenwirkungen zu erkennen.
- Patienteninformation der Bundesärztekammer
- ADHS-Leitlinie (aktuell in Überarbeitung)
- Video-Animation über das Aufwachsen mit ADHS
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Gürtelrose (Herpes zoster): Symptome, Behandlung und Ansteckungsgefahren
Gürtelrose entsteht durch eine Reaktivierung von Varizella-Zoster-Viren, die nach einer Windpockeninfektion im Organismus verblieben sind. Betroffen sind daher ausschließlich Personen, die bereits an Windpocken erkrankt sind.
Charakteristisch ist ein gürtelförmiger Ausschlag am Rücken oder der Flanke, den starken Nervenschmerzen begleiten. Alles über die Apothekenberatung zu diesem Thema.
Gürtelrose: Definition und Hintergründe
Bei Gürtelrose kommt es zu einer Reaktivierung von Varizella-Zoster-Viren (VZV). Wie andere Herpesviren bleibt auch das VZV nach einer Infektion im Organismus zurück. Die Erreger »schlafen« in den Dorsalganglien1¹,², den Hirnnerven² und/oder Zellen des autonomen Nervensystems², bis das Immunsystem geschwächt ist und sie sich erneut ausbreiten können.
Dies geschieht vor allem bei Menschen ab 50³, doch auch Stress und Autoimmunerkrankungen können eine Reaktivierung des VZV ermöglichen. Die Ausbreitung erfolgt entlang von Nervenbahnen zu einem bis drei Dermatomen.² Durch die Blutbahn können die Erreger jedoch auch in andere Bereiche des Körpers gelangen.
Schutz vor Gürtelrose durch Impfung
Gürtelrose ist ansteckend, doch als Erstinfektion mit dem VZV treten nach der Übertragung immer Windpocken auf. Auch wenn die Person in der Vergangenheit bereits Windpocken hatte, kann eine Impfung noch vor einer Reaktivierung schützen.
Die STIKO empfiehlt eine Impfung gegen das Varizella-Zoster-Virus für Personen ab 60 sowie Menschen ab 50, die unter bestimmten Vorerkrankungen leiden.⁴
Gürtelrose: Symptome bei Herpes zoster
Herpes zoster beginnt oft mit einem allgemeinen Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen, leichtem Fieber sowie Schmerzen und Taubheitsgefühlen im Versorgungsbereich des betroffenen Nervs. Diese Beschwerden halten einen bis fünf Tage an, ehe die typischen Hautzeichen auftreten.³
Umgangssprachlich ist hier von einer Inkubationszeit die Rede. Das ist aber sachlich falsch, da die Erstinfektion mit dem VZV viele Jahre oder gar Jahrzehnte zurückliegen kann.
Im Anschluss an diese Phase zeigen sich in der Regel Rötungen und Bläschen, die einseitig und rosetten- oder gürtelförmig auftreten. Letzteres hat der Erkrankung ihren Namen gegeben: Zoster ist die altgriechische Bezeichnung für Gürtel.
Durch die Nervenentzündung werden die Hautzeichen von starken Nervenschmerzen begleitet, durch die Betroffene arbeitsunfähig sein können. Typischerweise treten die Symptome im Bereich des Thorax auf, doch auch andere Bereiche können betroffen sein. Mögliche Komplikationen sind:
- Zoster ophthalmicus: Bei etwa einem von sechs Patienten ist ein Sehnerv betroffen.3 Es kommt zu Sehstörungen, beispielsweise blinden Flecken. Auch Organschäden können auftreten.
- Zoster oticus: Ist ein Hörnerv betroffen, kann es unter anderem zu Ohrenschmerzen, Tinnitus und/oder einer Fazialisparese kommen. Letztere bildet sich in der Regel nicht vollständig zurück. Organschäden sind auch bei dieser Form möglich.
- Zoster meningealis: Hier lösen die reaktivierten Viren eine Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute aus.
- Zoster generalisatus: Bei immungeschwächten oder -supprimierten Personen können die Hautzeichen am ganzen Körper auftreten.
Besteht Ansteckungsgefahr?
Gürtelrose ist ansteckend, da die Flüssigkeit aus den Bläschen Viren enthält. Betroffene sollten sich daher nicht kratzen. Kontakt mit den infizierten Hautstellen ist zu meiden; andernfalls sollten die Hände umgehend desinfiziert werden. Das gilt auch für Oberflächen, um Schmierinfektionen zu vermeiden. Denn außerhalb des Körpers sind die Viren noch mehrere Tage lebensfähig.⁵
Wer bereits Windpocken hatte, braucht eine Ansteckung nicht zu fürchten, da die betreffende Person das Virus ohnehin im Körper trägt. Jeder Verdacht auf eine Infektion mit dem VZV sowie Erkrankungen und Todesfälle sind meldepflichtig und dem zuständigen Gesundheitsamt vom Arzt mitzuteilen.⁶
Gürtelrose: Ursachen und Auslöser
Herpes zoster wird durch eine Reaktivierung von Varizella-Zoster-Viren ausgelöst. Nach einer Erstinfektion mit dem VZV erkrankt die betroffene Person zunächst an Windpocken. Nach der Genesung bleiben Erreger in Nervenzellen zurück, lösen dort aber keine Beschwerden aus. Sie befinden sich in einer Art »Schlafmodus«. Bei jeder Zellteilung werden sie an die neuentstehenden Zellen weitergegeben.
Wenn das Immunsystem geschwächt und nicht mehr in der Lage ist, die Viren in Schach zu halten, kommt es zu einer Zweitinfektion. Das Risiko dafür steigt mit einer niedrigen Leukozytenkonzentration.
Was ist der Auslöser für eine Gürtelrose?
Die jeweiligen Auslöser für den Ausbruch der Erkrankung können vielfältig sein. Das menschliche Immunsystem ist ein komplexes Gefüge und damit störanfällig.
Bei älteren Menschen können schon eine Erkältung oder – insbesondere bei Männern⁷ – intensiver Kontakt mit UV-Strahlung zur Reaktivierung führen, weil das Immunsystem sich mit dem Alter verändert. Körperlicher und psychischer Stress belasten die Abwehrkräfte ebenfalls, vor allem wenn sie über einen längeren Zeitraum hinweg auftreten. Weitere mögliche Auslöser sind
- Immunschwäche oder -defekte
- Autoimmunerkrankungen, Immunsuppressiva
- Krebserkrankungen, Chemotherapie
- schlechter Allgemeinzustand
Je schwächer die Abwehrkräfte sind, desto wahrscheinlicher ist ein komplizierter Verlauf der Erkrankung.
Häufigkeit und Verlauf von Herpes zoster
Jede vierte Person erkrankt einmal im Leben an Herpes zoster³; die meisten Patienten sind über 50 Jahre alt³. Insgesamt gibt es mehr weibliche Betroffene.⁸ Herpes zoster ist die häufigste entzündliche Erkrankung des peripheren Nervensystems.⁹
Gürtelrose: Wie lange dauert die Erkrankung?
Herpes zoster beginnt mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl über einen bis fünf Tage.³ Im Anschluss daran bilden sich die beschriebenen Hautzeichen.
Bei einem unkomplizierten Verlauf heilen die Bläschen innerhalb von zwei bis vier Wochen von selbst wieder ab.³ Komplikationen und Spätfolgen können lange über die akute Erkrankung hinaus bestehen bleiben.
Folgen von Herpes zoster
Die Erkrankung heilt bei Menschen ohne Vorerkrankungen oft unkompliziert ab. Wer unter Vorerkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem leidet, hat jedoch ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf und/oder Spätfolgen.
Nach Abheilen der Hautzeichen können gegebenenfalls Narben oder eine veränderte Pigmentierung der betroffenen Hautstelle zurückbleiben.
Post-Zoster-Neuralgie: chronische Nervenschmerzen
Eine größere Einschränkung stellt für Betroffene die Post-Zoster-Neuralgie (PZN) dar, auch als postherpetische Neuralgie bezeichnet. Eine bis zwei von sechs Personen leiden im Anschluss an die akute Infektion unter dieser Spätfolge.³ Dabei handelt es sich um ein neuropathisches Schmerzsyndrom, das sich auf verschiedene Weise zeigen kann:
- Dauerschmerz
- anfallsartig einschießender Schmerz
- starker Schmerz bei Berührung, Hautüberempfindlichkeit
Für das Auftreten einer PZN sind verschiedene Risikofaktoren bekannt, unter anderem:
- weibliches Geschlecht
- Alter über 5010
- Herpes zoster im Bereich des Trigeminusnervs
- schwerer Krankheitsverlauf, starke Symptomlast
- Vorerkrankungen
Von einer Post-Zoster-Neuralgie ist die Rede, wenn die Schmerzen mindestens 30 Tage nach Abheilen der Hautzeichen weiterhin bestehen bleiben.³ In etwa der Hälfte der Fälle geht die PZN innerhalb weniger Monate von selbst zurück.10 Je länger die Symptome bestehen bleiben, desto unwahrscheinlicher ist jedoch, dass dies noch passiert.
Eine Impfung sowie eine Behandlung mit Analgetika und Virostatika in der Akutphase der Erkrankung können das Risiko einer postherpetischen Neuralgie senken. Während Gürtelrose ansteckend ist, werden bei der PZN keine Erreger mehr übertragen.
Gürtelrose: Diagnose von Herpes zoster
Beim Auftreten der ersten Symptome ist ein zeitnaher Besuch in der ärztlichen Praxis empfehlenswert. Auch wenn nicht immer eine medikamentöse Behandlung notwendig ist, ist eine ärztliche Begleitung der Erkrankung wichtig.
Herpes zoster löst in der Regel eindeutige Beschwerden aus. Zur Diagnose sind ein ärztliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung daher oft ausreichend. Ergänzend dazu kann ein Hautabstrich genommen werden.
Herpes zoster vorbeugen
Um einer Reaktivierung des VZV vorzubeugen, ist ein starkes Immunsystem wichtig. Dazu tragen verschiedene Faktoren bei:
- nähr- und ballaststoffreiche Ernährung
- regelmäßiges moderates Training, idealerweise an der frischen Luft
- Stressreduktion
- ausreichend Schlaf
- Rauchverzicht
- wenig Alkohol
- Behandlung evtl. vorliegender Grunderkrankung(en)
Varizellen-Impfung schützt
Zum gezielten Schutz dient eine Herpes zoster-Impfung. Die STIKO empfiehlt sie allen Menschen ab 60 sowie Personen ab 50, die unter mindestens einer der folgenden Vorerkrankungen leiden:⁴
- Immundefizienz
- HIV-Infektion
- rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes
- chronisch-entzündliche Darmerkrankung
- COPD oder Asthma
- chronische Niereninsuffizienz
- Diabetes
Die Impfung erfolgt zweimal mit einem Totimpfstoff in einem zeitlichen Abstand von zwei bis sechs Monaten.4 Bei etwa einer von zehn Personen treten im Anschluss daran Schmerzen, Rötungen und/oder Schwellungen an der Einstichstelle auf, die einen bis zwei Tage anhalten können.¹¹
Auch wer bereits Gürtelrose hatte, ist in der Regel gut geschützt. Mehr als einmal tritt die Erkrankung nur bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem auf.
Gürtelrose: Behandlung nicht immer notwendig
Tritt die Erkrankung mit einem unkomplizierten Verlauf bei einer Person ohne Risikofaktoren wie einem erhöhten Lebensalter oder Vorerkrankungen auf, ist eine Behandlung mit Virostatika nicht zwingend erforderlich.
Lotionen, Gele oder Puder mit antiseptischen und austrocknenden Wirkstoffen können den Juckreiz lindern und eine Ausbreitung der Infektion auf andere Areale verhindern. Zum Einsatz kommen beispielsweise Präparate mit Zink oder Menthol.
Zur Therapie der Schmerzen werden Analgetika eingesetzt, insbesondere nicht-steroidale Antirheumatika. Auch Opioide können verordnet werden, wenn die Schmerzen sehr stark sind.
Wie bekommt man am schnellsten Gürtelrose weg?
Die Erkrankung heilt in den meisten Fällen innerhalb von zwei bis vier Wochen von selbst ab.3 Medikamente kommen in der Regel nur zum Einsatz bei
- schweren Verläufen
- Zoster im Bereich von Hals oder Kopf
- Betroffenen, die über 50 sind¹²
- Personen mit Vorerkrankungen
Bei einem Behandlungsbeginn innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome kann der Krankheitsverlauf gelindert und verkürzt werden.¹³
Die Verwendung von topisch anzuwendenden Virostatika wird nicht empfohlen.
Medikamente gegen Herpes zoster
Gemäß Leitlinie erfolgt die medikamentöse Behandlung über sieben Tage hinweg mit einem der folgenden Wirkstoffe¹²:
- Valaciclovir
- Aciclovir
- Famciclovir
- Brivudin
Aciclovir kann auch intravenös verabreicht werden; das ist etwa bei Zoster ophthalmicus bzw. oticus notwendig. Die Behandlungsdauer liegt dann bei sieben bis zehn Tagen.¹² Zusätzlich kann die Verwendung von Augensalben mit Virostatika und/oder Kortison notwendig sein.
Was tun bei Post-Zoster-Neuralgie?
Die Behandlung der PZN erfolgt mit Lidocain– oder Capsaicin-Pflastern oder oral mit Pregabalin, Amitryptilin, Gabapentin oder Carbamazepin. Analgetika – auch Opioide – können ergänzend zum Einsatz kommen. Eine Reha kann ebenfalls helfen.
Was sollte man bei einer Gürtelrose nicht tun?
Da Gürtelrose ansteckend ist, sollten Betroffene ihre Kontakte reduzieren, insbesondere zu Angehörigen der Risikogruppen sowie Schwangeren. Um eine Übertragung via Schmierinfektion zu vermeiden, sind Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und das Desinfizieren von Oberflächen erforderlich.
Um dem Immunsystem den Kampf gegen das VZV zu erleichtern, sollten Betroffene sich schonen und körperliche Anstrengung sowie psychischen Stress weitestmöglich vermeiden.
Gürtelrose: Das Wichtigste für PTA im Überblick
- Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfiehlt allen Kindern die Varizellenimpfung mit 2 Impfstoffdosen vorzugsweise im Alter von 11 bis 14 Monaten (1. Impfung) und 15 bis 23 Monaten (2. Impfung).¹⁴
- Die bisher mit der Varizellen-Impfung gesammelten Erfahrungen zeigen, dass auch gegen Varizellen geimpfte Personen an Herpes zoster erkranken können. Die Reaktivierungswahrscheinlichkeit des Impfvirus gegenüber der des Wildvirus ist jedoch deutlich vermindert. Außerdem verläuft eine durch das Impfvirus ausgelöste Gürtelrose meist leichter, so dass nach Varizellen-Impfung ein individueller Schutz gegenüber einer schwereren Verlaufsform des Herpes zoster besteht.¹⁴
- Nach einer Windpocken-Erkrankung bleiben Varizella-Zoster-Viren in den Nervenzellen zurück. Werden sie reaktiviert, tritt Gürtelrose auf.
- Eine VZV-Impfung schützt nicht nur vor Windpocken, sondern auch vor einer Reaktivierung der Erreger.
- Die Reaktivierung erfolgt, wenn das Immunsystem geschwächt ist, etwa durch Stress.
- Typisch sind gürtelförmige Rötungen mit Bläschen, die einseitig am Oberkörper in Verbindung mit starken Nervenschmerzen auftreten.
- Als Folge der Erkrankung kann eine Post-Zoster-Neuralgie entstehen.
- Eine medikamentöse Behandlung ist nur bei Risikopersonen erforderlich und erfolgt mit Virostatika.
Quellenangaben
- Arvin AM. Varicella-zoster virus. Clin Microbiol Rev. 1996 Jul;9(3):361-81. doi: 10.1128/CMR.9.3.361. PMID: 8809466; PMCID: PMC172899.
- Gilden DH, Cohrs RJ, Mahalingam R. Clinical and molecular pathogenesis of varicella virus infection. Viral Immunol. 2003;16(3):243-58. doi: 10.1089/088282403322396073. PMID: 14583142.
- Matthias Goebeler, Henning Hamm: Basiswissen Dermatologie. Springer-Verlag GmbH, Berlin 2017.
- Robert-Koch-Institut (RKI): Epidemiologisches Bulletin, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/Ausgaben/04_24.pdf?__blob=publicationFile, Abruf 04/2024
- Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V., Bundeszentrale für gesundheiltiche Aufklärung: Windpocken/Gürtelrose, https://www.infektionsschutz.de/download/1963-1629818425-Erregersteckbrief-Windpocken.pdf, Abruf 04/2024
- Robert-Koch-Institut (RKI): Windpocken (Varizellen), Gürtelrose (Herpes zoster), https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Varizellen.html, Abruf 04/2024
- Kosuke Kawai, Trang VoPham, Aaron Drucker, Sharon G. Curhan, Gary C. Curhan, Ultraviolet Radiation Exposure and the Risk of Herpes Zoster in Three Prospective Cohort Studies, Mayo Clinic Proceedings, Volume 95, Issue 2, 2020, Pages 283-292, ISSN 0025-6196, https://doi.org/10.1016/j.mayocp.2019.08.022.
- FLEMING, D., CROSS, K., COBB, W., & CHAPMAN, R. (2004). Gender difference in the incidence of shingles. Epidemiology & Infection, 132 (1), 1-5. doi:10.1017/S0950268803001523
- M. Pinto: Basics Neurologie. Elsevier GmbH, München 2023.
- Pschyrembel: Postherpetische Neuralgie, https://www.pschyrembel.de/Post-Zoster-Neuralgie/B07FR/doc/, Abruf 04/2024
- Robert-Koch-Institut (RKI): Faktenblatt zur Herpes-zoster-Impfung, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/Faktenblaetter/Zoster.pdf?__blob=publicationFile, Abruf 04/2024
- Gross GE, Eisert L, Doerr HW, Fickenscher H, Knuf M, Maier P, Maschke M, Müller R, Pleyer U, Schäfer M, Sunderkötter C, Werner RN, Wutzler P, Nast A. S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Zoster und der Postzosterneuralgie [S2k guideline for the diagnosis and therapy of zoster and post-zoster neuralgia]. GMS Infect Dis. 2020 Mar 12;8:Doc01. German. doi: 10.3205/id000045. PMID: 32373426; PMCID: PMC7187398.
- Mazen S. Bader (2013) Herpes Zoster: Diagnostic, Therapeutic, and Preventive Approaches, Postgraduate Medicine, 125:5, 78-91, DOI: 10.3810/pgm.2013.09.2703
- RKI – Robert Koch Institut (Hrsg.) (12.2023). Schutzimpfung gegen Windpocken (Varizellen): Antworten auf häufig gestellte Fragen. Online verfügbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Varizellen/FAQ-Liste_Varizellen_Impfen.html. Abgerufen am 26.04.2024.
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Magenschleimhautentzündung: Ursachen und Hausmittel bei Gastritis
Gastritis – eine Entzündung der Magenschleimhaut – wird in den meisten Fällen durch Helicobacter pylori ausgelöst. Bei leichten Formen können Hausmittel und eine vorübergehende Ernährungsumstellung ausreichen.
Andernfalls kommen je nach individueller Ausprägung und Ursache Antazida, Antibiotika und/oder Protonenpumpenhemmer zum Einsatz. Das Wichtigste zur Apothekenberatung von Gastritis-Betroffenen erfahrt ihr im Folgenden.
Einführung: Was ist eine Gastritis?
Eine Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut. Sie kann akut oder chronisch verlaufen. Zudem kann sich eine akute Gastritis bei nicht ausreichender Behandlung chronifizieren.
Entweder ist zu viel Magensäure vorhanden oder die Schleimschutzschicht des Magens ist nicht intakt. Beides hat zur Folge, dass Magensäure mit der Magenschleimhaut in Kontakt kommt.1
Gastritis-Ursachen: Wie entsteht eine Magenschleimhautentzündung?
Häufig führen ein erhöhter Alkohol- oder Kaffeekonsum, Rauchen, stark fett- und zuckerhaltige oder scharfe Speisen zu einer akuten Gastritis. Infektionen mit Bakterien, Viren oder Pilze, die häufige Einnahme bestimmter Medikamente und Lebensmittelvergiftungen stellen ebenfalls Risikofaktoren dar.
Anhaltender Stress kann das Auftreten einer Magenschleimhautentzündung ebenfalls begünstigen. Das beinhaltet sowohl besonders aufreibende Lebensabschnitte, psychische sowie schwere körperliche Erkrankungen und Leistungssport.
Zu den häufigsten Gründen einer chronischen Gastritis zählt der Magenkeim Helicobacter pylori. Des Weiteren können Medikamenteneinnahmen über einen längeren Zeitraum und in seltenen Fällen Autoimmunreaktionen die Entstehung einer Magenschleimhautentzündung begünstigen.1
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen fünf verschiedenen Typen1,2,4,5:
Gastritis Typ A
Diese Form der Magenschleimhautentzündung liegt bei etwa fünf von hundert Betroffenen vor. Ursächlich sind autoimmunulogische Prozesse. Körpereigene Antikörper greifen die Belegzellen an und richten sich auch gegen den Intrinsic Factor. In der Folge können ein Vitamin B12-Mangel sowie eine daraus resultierende Anämie auftreten.
Um das zu verhindern, kann die behandelnde Ärztin oder der Arzt das Vitamin intravenös verabreichen. Zudem steigt das Risiko für Tumorerkrankungen im Verdauungstrakt. Die Typ A-Gastritis kann allein auftreten, zeigt sich jedoch auch in Verbindung mit anderen Autoimmunerkrankungen.
Gastritis Typ B
Bei acht von zehn Gastritis-Betroffenen liegt der Entzündung eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori zugrunde.Die meisten Krankheitserreger können im Magen aufgrund der Säure nicht überleben. Helicobacter ist jedoch in der Lage, Magensäure unschädlich zu machen.
Eine Helicobacter-Infektion hat zur Folge, dass mit der Zeit weniger Drüsenzellen im Magen zur Verfügung stehen und somit auch weniger Säure produziert wird. Zudem besteht die Gefahr der Zellumwandlung, wodurch das Krebsrisiko steigt. Jeder zweite erwachsene Mensch in Deutschland trägt den Erreger in sich.
Das bedeutet jedoch nicht, dass auch die Hälfte der Erwachsenen eine Gastritis entwickeln; nicht immer löst Helicobacter auch eine Erkrankung aus. Übertragen wird das Bakterium durch engen Kontakt, Speichel und Stuhl von Infizierten.
Gastritis Typ AB
Bei dieser Mischform der Magenschleimhautentzündung handelt es sich um eine Autoimmunreaktion, bei der gleichzeitig eine Infektion mit Helicobacter pylori vorliegt. Betroffen sind im Schnitt zweieinhalb von hundert Gastritis-Patient*innen.
Gastritis Typ C
Auslösende Faktoren sind hier chemische oder toxische Noxen, insbesondere die langfristige Einnahme nicht-steroidaler Antirheumatika (NSAR) oder Alkohol. Weitere mögliche Ursachen sind unter anderem ein Gallereflux (meist postoperativ), Ischämien oder Vaskulitiden, die mit Veränderungen des Gewebes (Hyperplasie, Ödembildung, Proliferation des Mesenchyms) einhergehen.
Gastritis Typ D
Bei etwa vier von hundert Personen mit Magenschleimhautentzündung liegen Typ D-Gastritiden vor. Diese Sonderformen werden durch verschiedenste Ursachen ausgelöst. Zur Typ-D-Gastritis zählt beispielsweise die granulomatöse Gastritis, die bei Sarkoidose oder Morbus Crohn auftreten kann.
Gastritis Symptome: Welche Beschwerden treten auf?
Eine akute Gastritis äußert sich vor allem durch Schmerzen im Oberbauch, eventuell auch im Rücken, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Völlegefühl. Ein typisches Anzeichen ist der Nüchternschmerz, der drei bis vier Stunden nach der letzten Mahlzeit auftritt und sich besonders nachts bemerkbar macht. Die Nahrungsaufnahme führt zu einer kurzfristigen Besserung mit einer anschließend erneuten Verschlechterung der Symptomatik.1,2,3
Chronische Gastritiden hingegen lösen oft keine oder nur unspezifische Symptome aus. Mundgeruch, Aufstoßen und Blähungen können Anzeichen einer chronischen Magenschleimhautentzündung sein. Schreitet eine Gastritis immer weiter fort, kann es zu Bildung von Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren kommen, in seltenen Fällen führen diese zu ernsthaften Komplikationen wie Blutungen. Blutiges Erbrechen und Teerstuhl können Anzeichen dafür sein. Eine gastrointestinale Blutung ist ein medizinischer Notfall und muss sofort ärztlich abgeklärt und behandelt werden.1,2,4
Gastritis-Behandlung: Was hilft bei Magenschleimhautentzündung?
Eine akute Gastritis heilt oft in kurzer Zeit ohne medikamentöse Behandlung ab. Schonkost und der Verzicht auf Noxen können Linderung verschaffen. Bessern sich die Beschwerden nach einigen Tagen nicht, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt und entsprechend behandelt werden. Bei leichten Beschwerden, die erst wenige Tage bestehen, ist es vertretbar, zunächst Gastritis-Hausmittel einzusetzen. Kamillen- und Pfefferminztee, eine Rollkur mit stark konzentriertem Kamillentee, Heilerde und Wärme können in leichten Fällen ausreichend sein.
Langfristig helfen Meditation und Entspannungsübungen dabei, Stress zu reduzieren und so auch das Gastritis-Risiko zu senken.
Zudem können Betroffene darauf achten, was und wie sie bei Gastritis essen: Eine kurze Nahrungskarenz kann helfen. Anschließend essen die Betroffenen einige Tage lang am besten nur gut bekömmliche Speisen. Welche das sind, ist individuell verschieden. Als Faustregel gilt, dass Alkohol und Speisen mit viel Fett und/oder Zucker zu meiden sind. Empfehlenswert sind mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt.4
Medikamentöse Behandlung einer Gastritis
Führen diese Maßnahmen nicht innerhalb von zwei Wochen zur Symptomfreiheit oder sind die Beschwerden besonders stark, kommen Säureblocker (Protonenpumpenhemmer/PPI) zum Einsatz. Sie wirken nicht direkt vor Ort, sondern über das Blut, und können die Säureausschüttung um bis zu 90 Prozent hemmen. Ihre volle Wirkung ist nach zwei bis vier Tagen erreicht. Protonenpumpeninhibitoren sind allgemein gut verträglich. Wenn überhaupt, treten in der Regel nur leichte Nebenwirkungen auf. Sehr selten können PPIs Nierenprobleme verursachen.
Die Einnahme erfolgt nüchtern eine Stunde vor dem Frühstück. Treten die Beschwerden vor allem abends auf, können Betroffene PPIs auch mit etwas zeitlichem Abstand vor dem Abendessen einnehmen. Bei einer Einnahme über einen längeren Zeitraum hinweg ist Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt erforderlich. PPIs hemmen die Calciumresorption, sodass auf lange Sicht die Osteoporosegefahr steigt. Auch ein Mangel an anderen Vitalstoffen, ein erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Infektionen sowie Nahrungsmittelallergien gehören ebenfalls zu den möglichen Langzeitrisiken.
Wichtig ist es, bei Ausgabe von PPIs die Wechselwirkungen mit eventuellen anderen Präparaten zu überprüfen. Es gibt zahlreiche verschiedene Interaktionen. Werden PPIs abgesetzt, kann es zunächst zu einem Anstieg der Magensäureproduktion kommen („Rebound“), den die Patient*innen bemerken. Um das zu verhindern, kann das Präparat ausgeschlichen werden. Doch auch ohne das Ausschleichen normalisiert sich die Säureproduktion von selbst wieder.
H2-Rezeptorblocker und Antazida empfehlen Fachleute aufgrund des nur mäßigen Behandlungserfolgs nicht mehr als Gastritis-Medikamente. Eine Helicobacter-Infektion wird über eine bis zwei Wochen hinweg mit zwei verschiedenen Antibiotika, einem PPI und gegebenenfalls Bismut behandelt. Bei einer chronischen Gastritis kann zudem eine Substitution mit Vitamin B12 notwendig sein. Symptomatisch kann die Magenschleimhautentzündung ergänzend mit Spasmolytika und Antiemetika behandelt werden.1,2,6,7
Bei einer Gastritis Typ D erfolgt die Behandlung anhand der vorliegenden Ursache.
Gastritis: Das Wichtigste für PTA im Überblick
- Eine Gastritis ist eine akute oder chronische Entzündung der Magenschleimhaut.
- Häufigste Ursache ist eine Infektion mit Helicobacter pylori, die mit einem erhöhten Entartungsrisiko einhergeht und mit Protonenpumpeninhibitoren und Antibiotika therapiert wird.
- Zu den weiteren Ursachen gehören Noxen wie Alkohol, Nikotin und NSAR und autoimmunologische Prozesse.
- Akute Gastritiden führen vor allem zu Oberbauchschmerzen und anderen Verdauungsbeschwerden, typisch ist der Nüchternschmerz. Chronische können symptomlos verlaufen.
- In leichten Fällen kann eine Behandlung mit Hausmitteln ausreichen. Andernfalls ist eine medikamentöse Behandlung unerlässlich, da langfristig das Risiko für weitere Komplikationen (Ulkus, Blutung, Entartung) steigt.
- Aktualisierte S2k-Leitlinie Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).
Quellenangaben
- Walliczek-Dworschak, Ute (2018). Gastritis (Magenschleimhautentzündung). Online verfügbar unter: https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/gastritis. Abgerufen am 12.07.22.
- Hollstein, Guido (2022). Gastritis. Online verfügbar unter: https://www.pschyrembel.de/Gastritis/K08GF. Abgerufen am 12.07.22.
- Hollstein, Guido (2022). Nüchternschmerz. Online verfügbar unter: https://www.pschyrembel.de. Abgerufen am 12.07.22.
- IQWiG – Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (Hrsg.) (2021). Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Online verfügbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/magenschleimhautentzuendung-gastritis.html. Abgerufen am 12.07.22.
- Bischoff, Alexandra (2019). Chronische Gastritiden erfordern Maßnahmen zur Krebsprävention. Online verfügbar unter: https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/chronische-gastritiden-erfordern-massnahmen-zur-krebspraevention. Abgerufen am 12.07.22.
- BÄK – Bundesärztekammer (Hrsg.) (2016). Magenbeschwerden – Was haben sie mit Bakterien zu tun? Online verfügbar unter: https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/Patienteninformationen/helicobacter.pdf. Abgerufen am 12.07.22.
- Krumm, Christian/Laura Weisenburger (2021). Magensäureblocker: Wirkung und Nebenwirkungen. Online verfügbar unter: https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/basiswissen/magensaeureblocker-wirkung-und-nebenwirkungen-718281.html. Abgerufen am 12.07.22.
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Hämorrhoiden – Ursachen, Prävention, Behandlung
Hämorrhoiden – korrekter: Hämorrhoidalleiden – sind zwar weit verbreitet, gelten aber trotzdem als Tabuthema. Dabei lassen sie sich gerade im Anfangsstadium sehr gut behandeln.
Welche Tipps Ihr Euren Kundinnen und Kunden für die Prävention geben könnt und welche Medikamente zur Therapie vergrößerter Hämorrhoiden geeignet sind, lest Ihr im Folgenden.
Was sind Hämorrhoiden?
Als Hämorrhoiden wird das Gefäßpolster bezeichnet, das sich im Analkanal befindet. Zusätzlich zum Schließmuskel sind die Hämorrhoiden dafür zuständig, den Darmausgang zu verschließen. Sie sind insbesondere für die Feinkontinenz wichtig.
Das bedeutet, sie verhindern, dass bei Belastung Kot oder Schleim abgeht. Umgangssprachlich sagt man auch, dass jemand „Hämorrhoiden“ habe. Genauer gesagt handelt es sich jedoch um vergrößerte Hämorrhoiden bzw. ein Hämorrhoidalleiden.
Je nach Ausprägung der Symptome werden vergrößerte Hämorrhoiden in verschiedene Schweregrade eingeteilt:
- Grad I: Die Hämorrhoiden sind nur bei einer Proktoskopie zu erkennen.
- Grad II: Die Hämorrhoiden treten beim Stuhlpressen aus dem Analkanal aus. Nach dem Toilettengang gelangen sie von selbst wieder in ihre eigentliche Position.
- Grad III: Beim Stuhlgang treten die Hämorrhoiden aus dem Analkanal heraus und müssen anschließend wieder hineingeschoben werden.
- Grad IV: Die Hämorrhoiden befinden sich dauerhaft außerhalb des Analkanals und können nicht zurückgeschoben werden.
Wie äußern sich Hämorrhoiden?
Zu den typischen Symptomen von Hämorrhoiden gehören ein Fremdkörpergefühl, Juckreiz und Brennen am After sowie wunde, nässende Hautstellen.
Häufig befindet sich auf dem Stuhl von Betroffenen, am Toilettenpapier oder in der Toilette hellrotes Blut. Bei hellrotem Blut am Stuhl ist es sehr wahrscheinlich, dass Hämorrhoiden die Ursache sind.
Dunkles Blut hingegen hat meist andere Ursachen. Nichtsdestotrotz sollte auch helles Blut am Stuhl immer ärztlich abgeklärt werden. Schlimmstenfalls steckt eine maligne Erkrankung dahinter, die schnellstmöglich behandelt werden muss.
Im fortgeschrittenen Stadium können Hämorrhoiden auch zu Inkontinenz führen, sodass unkontrolliert Schleim oder Stuhl abgeht.
Woher kommen Hämorrhoiden?
Die häufigste Ursache für Hämorrhoidalleiden ist eine chronische Verstopfung. Durch den erhöhten Druck beim Pressen vergrößern sich die Gefäße im betroffenen Bereich. Auch starke körperliche Belastungen und Übergewicht können den Druck im Unterleib erhöhen und die Entstehung vergrößerter Hämorrhoiden begünstigen.
Weitere mögliche Ursachen sind Bewegungsmangel, eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, eine angeborene Bindegewebsschwäche sowie eine Schwangerschaft.
Wie werden Hämorrhoiden behandelt?
Bei der Therapie vergrößerter Hämorrhoiden kommt es auf das Timing an: Je früher Hämorrhoidalleiden behandelt werden, desto einfacher ist die Behandlung. Verstreicht vom Auftreten der ersten Symptome bis zu Therapiebeginn eine zu lange Zeit, kann es zu Komplikationen kommen. Außerdem sind dann eventuell ärztliche Eingriffe von der Verödung bis hin zu einer Operation notwendig.
Der erste Schritt bei der Behandlung von Hämorrhoiden ist, den Stuhl weich zu halten. Folgende Tipps, die auch der Prävention von Hämorrhoiden dienen, könnt ihr euren Kunden dazu mit auf den Weg geben:
- Ernähren Sie sich ballaststoffreich mit viel Vollkorn, Obst und Gemüse.
- Trinken Sie ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee. (Ideal sind 1,5 bis 2 l.)
- Gewöhnen Sie Ihren Körper nach Möglichkeit an einen regelmäßigen Stuhlgang. Unterdrücken Sie das Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen, nicht, da das Verstopfung fördert.
- Wenn möglich, nehmen Sie auf der Toilette eine eher hockende Position ein. Stellen Sie dazu, wenn Sie auf der Toilette sitzen, einen Schemel unter Ihre Füße.
- Setzen Sie nur im Notfall auf Abführmittel und nehmen Sie sie ausschließlich nach Rücksprache mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt ein.
Apothekenberatung: Was tun gegen Hämorrhoiden?
Wenn es nicht gelingt, den Stuhl durch eine Ernährungsumstellung weich zu halten, könnt ihr Präparate mit Flohsamenschalen empfehlen. Wichtig ist, dass diese mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Zudem sollte ein zeitlicher Abstand zur Einnahme anderer Medikamente eingehalten werden.
Bei bestimmten Präparaten, zum Beispiel Schilddrüsenhormonen, kann es dennoch zu einer verschlechterten Wirkstoffaufnahme kommen. Bei Verengungen im Verdauungstrakt, Darmverschluss und schwer einzustellendem Diabetes dürfen Flohsamenschalen nicht eingenommen werden.
Zur lokalen Behandlung eines Hämorrhoidalleidens eigenen sich Salben mit Lokalanästhetika wie Lidocain, mit Cortison, Zink, Hamamelis oder Aloe Vera sowie Wundsalben. Cortisonhaltige Salben werden von der Ärztin/dem Arzt verschrieben und dürfen nicht zu lang angewendet werden. Auch Hämorrhoiden-Zäpfchen und Analtampons können zur Behandlung verwendet werden. Systemisch wirkende Medikamente werden in Deutschland nicht gegen Hämorrhoidalleiden eingesetzt.
Hämorrhoiden: Das Wichtigste für PTA im Überblick
- Die Hämorrhoiden sind Gefäßpolster am After, das für die Feinkontinenz wichtig ist.
- Bei einem Hämorrhoidalleiden ist das Gefäßpolster vergrößert. Im fortgeschrittenen Stadium tritt es beim Stuhlgang oder dauerhaft aus dem Analkanal aus.
- Hämorrhoiden werden in Schweregerade von I bis IV eingeteilt.
- Zu den häufigsten Symptomen gehören ein Fremdkörpergefühl, Schmerzen am After und Blut am Stuhl.
- Blutiger Stuhl muss immer ärztlich abgeklärt werden, um schwerwiegende Erkrankungen wie ein Karzinom auszuschließen.
- Bei einem Hämorrhoidalleiden muss der Stuhl weich gehalten werden. Dies gelingt in der Regel durch Veränderungen der Ernährung und des Lebensstils.
Abführmittel sind dafür auf Dauer nicht geeignet. Empfehlenswert sind hingegen Flohsamenschalen. - Weniger stark ausgeprägte Hämorrhoiden lassen sich symptomatisch mit Salben, Zäpfchen und Tampons behandeln. Bei schweren Fällen kann ein Eingriff notwendig sein.
Quellenangaben
- Alles Wissenswerte zum Thema bei netdoktor.
- Symptome, Behandlung und Ursachen von Hämorrhoiden
- Internisten im Netz: Was sind Hämorrhoiden?
- Hämorrhoiden – Pschyrembel online
- AWMF online. Das Portal der wissenschaftlichen Medizin. S3-Leitlinie – Hämorrhoidalleiden
- Andrea Lubliner. Pharmazeutin. Behandlung mit rezeptpflichtigen Medikamenten. Online verfügbar unter: https://www.onmeda.de/Anwendungsgebiet/H%C3%A4morrhoiden/anw_rezeptpflichtig_wi-medikament-all.html Stand 8. September 2015
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Epilepsie: was tun? – Formen, Auslöser und Therapie
Epilepsie-Betroffene neigen zu epileptischen Anfällen. Zu den möglichen Ursachen gehören eine genetische Veranlagungen, Stoffwechsel- und Durchblutungsstörungen.
Die Epilepsie-Therapie erfolgt in erster Linie mit Antikonvulsiva. Was ihr für die Apothekenberatung zu Epilepsie wissen müsst, erfahrt ihr im folgenden Artikel.
Einführung: Was ist Epilepsie?
Epilepsie ist eine chronische Erkrankung, bei der Neuronen anfallsweise synchron Impulse abgeben. Sie geht mit der Neigung zu epileptischen Anfällen einher. Umgangssprachlich wird die Epilepsie auch „Fallsucht“ genannt.
Etwa einer von zweihundert bis einer von hundert Menschen sind betroffen.¹,² Besonders häufig tritt Epilepsie bei Kindern sowie ab dem fünfzigsten Lebensjahr auf.²
Kriterien und Formen im Überblick
Gemäß der Epilepsie-Definition liegt die Erkrankung vor, wenn mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt ist²:
- Es sind mindestens zwei epileptische Anfälle mit einem Abstand von mehr als vierundzwanzig Stunden
- Nach einem Anfall ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass in den nächsten zehn Jahren ein weiterer
- Es liegt ein Epilepsiesyndrom Diese Epilepsie-Arten weisen spezifische Konstellationen aus bestimmten Symptomen oder klinischen Befunden auf.
Man unterscheidet nach Ablauf der Anfälle verschiedene Epilepsie-Formen²:
- Fokale Anfälle sind anfangs auf eine Gehirnhälfte beschränkt. Ein fokaler Anfall kann in einen generalisierten übergehen.
- Generalisierte Anfälle betreffen von Anfang an beide Gehirnhälften. In diese Kategorie fallen beispielsweise die tonisch-klonischen Anfälle (»Grand mal«).
- Ein unklarer Beginn des Anfalls kann ebenfalls vorliegen.
Die Frage, ob Epilepsie heilbar ist, lässt sich bislang nicht abschließend beantworten und ist unter Fachleuten umstritten. Es ist jedoch möglich, Anfallsfreiheit zu erreichen, die auch nach dem Absetzen der Medikation anhalten kann.
Symptome: Wie äußert sich Epilepsie?
Epileptische Anfälle können sehr verschiedenartige Symptome auslösen, die bei jedem Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt sind.
Ein Epilepsie-Anfall kann beispielsweise mit Bewusstseinsstörungen (Absencen), Taubheits- oder Kribbelgefühlen, Sinnestäuschungen wie optischen Halluzinationen, unwillkürlichen Bewegungen und/oder generalisiert tonisch-klonischen Krämpfen einhergehen.
Dauer und Nachwirkungen
In der Regel dauert ein epileptischer Anfall nicht länger als zwei Minuten.² Auch in den Stunden danach können noch Störungen der Wahrnehmung und des Gedächtnisses auftreten. Muskelkater nach einem Krampfanfall ist ebenfalls möglich.
Eine lebensgefährliche Komplikation stellt der Status epilepticus dar. Da er zu Gehirnschäden führen kann, ist eine notfall- und intensivmedizinische Betreuung unabdingbar. Er liegt vor, wenn
- ein epileptischer Anfall länger als fünf Minuten andauert,
- oder mindestens zwei epileptische Anfälle in einem Abstand von mehr als fünf Minuten auftreten, ohne dass die Symptome zwischenzeitlich vollständig abklingen.³
Eine weitere mögliche, aber seltene Komplikation ist der plötzliche unerwartete Tod von Epilepsie-Betroffenen, der SUDEP (sudden unexpected death in epilepsy). Je besser der Patient eingestellt ist, desto geringer ist das Risiko.⁴ Der SUDEP trifft besonders oft Epilepsie-Betroffene mit generalisierten tonisch-klonischen Anfällen.⁴,⁵
Stürze und daraus folgende Verletzungen, Zungenbisse, Ertrinken, psychiatrische Störungen und Suizid gehören ebenfalls zu den möglichen Komplikationen bei Epilepsie.
Abgrenzung zu anderen Ursachen
Nicht jeder Anfall mit den hier genannten Symptomen hat Epilepsie als Ursache. Einzelne Anfälle können auch im Rahmen von Vergiftungen oder anderen Erkrankungen auftreten.
Risikofaktoren und Ursachen: Warum entsteht Epilepsie?
Nicht immer lässt sich für Epilepsie eine Ursache finden. Genetische Faktoren, Stoffwechsel– oder Durchblutungsstörungen, Schädigungen oder Veränderungen im Gehirn, Verletzungen, Meningitis und Drogenkonsum können eine Epilepsie auslösen. Bei Kindern steht eher die genetische Veranlagung im Vordergrund, bei älteren Betroffenen hingegen Durchblutungsstörungen und Tumoren.⁴
Meist liegt bei Epilepsie als Auslöser für einen Anfall eine Kombination aus inneren und äußeren Faktoren vor. Risikofaktoren sind etwa Störungen des Schlafrhythmus oder Schlafmangel, Hyperventilation, Sauerstoffmangel, der Konsum von Alkohol oder Drogen, Hypoglykämie sowie bestimmte Sinnesreize wie Lichtblitze.²
Therapie und Prognose: Epilepsie – was hilft?
Ein akuter Anfall muss nicht immer medikamentös behandelt werden. Bei einer Anfallsdauer von in der Regel weniger als zwei Minuten wäre es Laien ohnehin nicht möglich, ein Medikament zu verabreichen, das rechtzeitig wirkt.
Im Falle einer Neigung zu generalisierten tonisch-klonischen Anfällen und/oder Status epilepticus ist es für Betroffene ratsam, ein Benzodiazepin als Notfallmedikament mitzuführen, das auch von Laien buccal, intranasal oder rektal verabreicht werden kann.³
Behandlungsoptionen nach einem Anfall
Je nach Anfallsart sollten im Akutfall Gefahrenquellen für Verletzungen beseitigt werden. Das beinhaltet auch in unmittelbarer Nähe stehende Möbel. Ersthelfende sollten die betroffene Person weder festhalten noch einen Beißschutz einführen. Mehr über die Erste Hilfe beim Krampfanfall erfahrt ihr in diesem Video vom DRK-Blankenloch e.V.
Medikamentöse Therapie
Nach einem einzigen ärztlich abgeklärten epileptischen Anfall ist nicht unbedingt sofort die Einnahme von Epilepsie-Medikamenten notwendig. Das ist abhängig von der Form des Anfalls und dem individuellen Risiko.
Manchmal reicht es aus, mögliche Trigger zu meiden (etwa Lichtblitze) und einen regelmäßigen Schlafrhythmus beizubehalten bzw. zu etablieren. Letzteres ist auch dann noch wichtig, wenn die betroffene Person medikamentös behandelt wird. Wird eine konkrete Ursache für den Anfall ausgemacht, sollte diese nach Möglichkeit behandelt werden.
Behandlung nach Altersgruppen
Antikonvulsiva – auch: Antiepileptika – hemmen die Aktivität der Neuronen und beugen so epileptischen Anfällen vor. Die möglichen Nebenwirkungen der Pharmakotherapie werden in der Einzelfallentscheidung gegen die Gefahr bei Nichtbehandlung abgewogen.
Die Monotherapie mit einem Wirkstoff ist die erste Wahl. Wegen der Gefahr von Nebenwirkungen sollte eine Kombitherapie erst in Betracht gezogen werden, wenn auch ein Präparatewechsel keinen Erfolg bringt. Alternativ kommt eine Behandlung mit künstlichen Corticoiden oder ACTH in Betracht.[6][7] Der Einsatz von Immunglobulinen ist umstritten.
Bei Erwachsenen erfolgt die Behandlung gemäß Leitlinie⁴
- bei fokaler Epilepsie in der Regel mit Lamotrigin oder Levetiracetam, sonst mit Eslicarbazepinacetat, Lacosamid, Zonisamid oder Oxcarbazepin. Letzteres sollte nicht bei älteren Personen eingesetzt werden.
- bei generalisierter oder unklassifizierter Epilepsie in der Regel mit Valproat, alternativ mit Lamotrigin, Levetiracetam, Perampanel oder Topiramat.
Orale Kontrazeptiva können mit Antiepileptika wechselwirken. Eine sichere Verhütung ist nicht gegeben. Epileptikerinnen halten bei Kinderwunsch am besten Rücksprache mit dem Arzt. Eventuell muss die Therapie vor der Schwangerschaft angepasst werden.
Bei älteren Betroffenen sind die Einstiegs- und Erhaltungsdosen meist niedriger. Die Aufdosierung erfolgt besonders kleinschrittig.
Beim Wechsel zwischen verschiedenen Generika ist Vorsicht geboten, da die Bioverfügbarkeit variieren kann. Wichtig ist die Compliance der Betroffenen. Plötzliches Absetzen der Medikation ist gefährlich. Daher ist eine umfassende Aufklärung über die Behandlung inklusive möglicher Nebenwirkungen sowie Risiken beim Absetzen entscheidend.
Prognose und Langzeitverlauf
Bei neun von zehn betroffenen Erwachsenen vergeht unter Antikonvulsiva mindestens ein Jahr zwischen zwei Anfällen,[8] fünf bis sieben von zehn sind sogar vollständig anfallsfrei und im Alltag nicht eingeschränkt.² , [8] Bei Kindern wird Anfallsfreiheit bei fünf bis sechs von zehn Betroffenen erreicht, sechs bis acht von zehn verlieren die Erkrankung im Lauf des Lebens.[6] Zehn Jahre nach dem letzten Anfall und fünf Jahre nach dem Absetzen sämtlicher Epilepsie-Tabletten gilt die Erkrankung als überwunden.²
Ketogene Diät und alternative Therapien
Es gibt Hinweise darauf, dass die ketogene Diät bei Epilepsie hilfreich sein kann.⁹ Die Studienlage ist aber noch dünn⁹ und der Wirkmechanismus unklar.¹⁰ Die Ernährungsweise kann auch negative Folgen haben, etwa Hypercholesterinämien¹¹ Patienteninformationen über die ketogene Ernährungsweise bei Epilepsie findet ihr hier.
Bei pharmakoresistenter Epilepsie kann je nach Form ein neurochirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden. Zudem gibt es Hinweise, dass die Vagusnervstimulation die Häufigkeit von Anfällen reduziert.¹²
Lebensführung und Risikovermeidung
Epilepsie-Betroffene sollten Gefahrensituationen meiden. Die Fahrtauglichkeit ist meist eingeschränkt oder nicht gegeben. Eine umfangreiche Patientenbroschüre über den Alltag mit Epilepsie findet ihr hier.
Die Mortalität ist zwei- bis dreimal so hoch wie bei Menschen, die nicht unter Epilepsie leiden.²,¹³ Dennoch ist bei Epilepsie die Lebenserwartung nicht zwingend kürzer als bei Nichtbetroffenen.¹,³
Epilepsie-Informationen für euch und eure Kundschaft
- Video: Erste Hilfe beim Krampfanfall
- Patientenbroschüre über die ketogene Diät bei Epilepsie
- Patientenbroschüre über den Alltag mit Epilepsie
- Leitlinie Epilepsie bei Erwachsenen
- Leitlinie Status epilepticus bei Erwachsenen
- Leitlinie Epilepsie bei Kindern
Epilepsie: Das Wichtigste für PTA im Überblick
- Epilepsie ist eine chronische Erkrankung, die mit einer Neigung zu epileptischen Anfällen einhergeht.
- Mögliche Auslöser reichen von genetischer Veranlagung bis hin zu Durchblutungsstörungen und Tumoren. Nicht immer wird eine Ursache festgestellt.
- Die Symptome eines epileptischen Anfalls sind verschiedenartig. Möglich sind etwa Absencen, Halluzinationen sowie generalisierte tonisch-klonische Anfälle. In der Regel halten sie maximal zwei Minuten an.
- Der Status epilepticus ist eine lebensbedrohliche Komplikation und wird notfallmäßig mit Benzodiazepinen behandelt.
- Spätestens nach dem zweiten epileptischen Anfall ist meist die Einnahme von Antikonvulsiva notwendig. Die Mono- ist der Kombitherapie vorzuziehen.
Quellenangaben
- http://www.izepilepsie.de/home/showdoc,id,387,aid,4163.html (izepilepsie.de)
- https://www.pschyrembel.de/Epilepsie/K072E Pschyrembel Online
- https://register.awmf.org/assets/guidelines/030-079l_S2k_Status_epilepticus_im_Erwachsenenalter_2022-03.pdf (awmf.org)
- https://dgn.org/leitlinie/160 (DGN One | Leitlinie Details)
- https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-0626-6263.pdf (thieme-connect.com)
- http://www.dgfe.org/home/showdoc,id,400,aid,70.html (dgfe.org)
- http://www.diakonisches-epilepsiezentrum.de/wissenswertes-ueber-epilepsie/behandlung.html (diakonisches-epilepsiezentrum.de)
- http://www.izepilepsie.de/home/showdoc,id,387,aid,4163.html (izepilepsie.de)
- Ułamek-Kozioł, M.; Czuczwar, S.J.; Januszewski, S.; Pluta, R. Ketogenic Diet and Epilepsy. Nutrients 2019, 11, 2510. https://doi.org/10.3390/nu11102510
- D’Andrea Meira, Isabella, et al. „Ketogenic diet and epilepsy: what we know so far.“ Frontiers in neuroscience 13 (2019): 5.
- Goldberg, Ira J., et al. „Ketogenic diets, not for everyone.“ Journal of clinical lipidology 15.1 (2021): 61-67.
- Efficacy and safety of VNS therapy or continued medication management for treatment of adults with drug-resistant epilepsy: systematic review and meta-analysis.“ Journal of Neurology (2022): 1-18.
- http://www.dgfe.org/home/showdoc,id,387,aid,2153.html (dgfe.org)
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