Im Mai haben wir euer Wissen im Bereich der Analgetika „getestet“. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Beim Thema Schmerzmittel macht euch keiner was vor.

Rezeptfreie Analgetika im Effektivitäts-Vergleich

Der erste Teil der PTA-Umfrage widmete sich der Effektivität rezeptfreier Analgetika. Konkret wollten wir wissen: Gibt es für die Therapie leichter bis mäßig starker Akutschmerzen wirksamere Mittel als Aspirin? 78,7% der Befragten waren sich einig und antworteten korrekt mit „Nein“. Dass Aspirin, Paracetamol und Ibuprofen vergleichbar gut wirken, zeigen die Ergebnisse mehrerer Studien.1,2 Somit ist Aspirin gut geeignet für die Selbstmedikation bei Kopfschmerzen2-4 oder Fieber.5-7

Verträglichkeits-Unterschiede bei Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen?

Für die Auswahl eines geeigneten Schmerzmittels ist die Verträglichkeit ähnlich entscheidend wie die Wirksamkeit. Bei vielen Menschen hält sich das hartnäckige Vorurteil, dass Aspirin schlechter verträglich für den Magen sei als andere rezeptfreie Schmerzmittel. Dieser Irrglaube ist längst überholt: Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2011, bei der 67 klinische Studien mit insgesamt mehr als 13.000 Patienten ausgewertet wurden, zeigte auf, dass die gastrointestinale Verträglichkeit von Aspirin bei kurzfristiger Anwendung nicht nur mit der anderer Analgetika vergleichbar ist, die Gesamtverträglichkeit des Wirkstoffs liegt sogar auf Placebo-Niveau.8 Der Mehrheit der PTA, die an der Umfrage teilnahmen, wusste es dementsprechend auch besser. 77% gaben an: Nein, es gibt bei kurzfristiger Anwendung keine Unterschiede in der Verträglichkeit von Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol und Ibuprofen.

Ist jedes Analgetikum für jeden Patienten geeignet?

Erwartungsgemäß war die Bandbreite der Antworten hier am größten – und es wurde deutlich, dass PTA sich bestens mit Patientencharakteristika und zu berücksichtigenden Begleiterkrankungen auskennen. So wurde korrekt angegeben, dass ASS nicht oder nur eingeschränkt geeignet ist für Kinder, Schwangere im letzten Trimenon, Personen mit Asthma-Symptomen nach vorangegangener NSAR-Einnahme und Patienten mit krankhaft erhöhter Blutungsneigung oder bei paralleler Einnahme von Blutverdünnern.9

Ibuprofen hingegen kann das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen10-13 und darf ebenfalls nicht an Personen mit Asthma-Symptomen nach früherer NSAR-Einnahme und Schwangere im letzten Trimenon abgegeben werden.14 Zudem kann Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter ASS beeinträchtigen15,16, wie sie beispielsweise prophylaktisch bei Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko eingesetzt wird.

Bei Paracetamol wiederum wurden von den Umfrageteilnehmern hauptsächlich Patienten mit Leber- und Nierenschäden als Risikogruppe genannt. In der Fachliteratur wird vor allem auf das hepatotoxische Potenzial des Wirkstoffs hingewiesen. Zu beachten ist dabei auch das Risiko einer versehentlichen Überdosierung17,18 mit leberschädigenden Folgen19-21, etwa bei gleichzeitiger Einnahme von Paracetamol-haltigen Kombinationspräparaten gegen Erkältungssymptome.

Die Vorteile der MicroAktiv-Technologie

Eine Frage, bei der sich 96,8% der Befragten einig waren: Der große Vorteil der MicroAktiv-Technologie in der Aspirin 500mg-Tablette ist die schnelle Wirkstoffanflutung. Die MicroAktiv-Technologie ermöglicht nämlich eine bis zu sechsmal schnellere Freisetzung22 des Wirkstoffs ASS und eine doppelt so schnelle deutlich spürbare Schmerzlinderung23 im Vergleich zur herkömmlichen Formulierung. Dafür sorgen besonders kleine ASS-Wirkstoffpartikel mit einer mittleren Größe von 20μm sowie der Zusatz von Natriumcarbonat als Zerfallsbeschleuniger. Die maximale ASS-Plasmakonzentration wird bei Aspirin 500 mg Tablette bereits nach 17,5 Minuten erreicht9 – deutlich früher als bei vergleichbaren Schmerztabletten.14,21,24-27

Was Ihr als PTA wissen solltet

  • Die Effektivität von Aspirin in der Selbstmedikation ist vergleichbar mit der anderer re-zeptfreier Analgetika.
  • Aspirin ist bei kurzzeitiger Anwendung vergleichbar gut magenverträglich wie Ibuprofen und Paracetamol.
  • Für jedes rezeptfreie Analgetikum gilt: Patientencharakteristika und Begleiterkrankun-gen müssen bei der Wahl berücksichtigt werden.
  • Dank der MicroAktiv-Technologie erreicht Aspirin die maximale Acetylsalicylsäure-Plasmakonzentration bereits nach 17,5 Minuten.

Quellen

  1. Diener HC et al. Cephalalgia 2004; 24: 947-954
  2. Steiner TJ et al. Cephalalgia 2003; 23: 59-66
  3. Gatoulis SC et al. Clin Ther 2012; 34: 138-148
  4. Martinez-Martin P et al. Cephalalgia 2001; 21:604-610
  5. Bachert C et al. Clin Ther 2005; 27: 993-1003
  6. Bettini R et al. J Int Med Res 1986; 14: 95-100
  7. Broggini M et al. Int Clin Pharm Res 1986; 6: 485-488
  8. Lanas A et al. Drugs R D 2011; 11: 277-288
  9. Fachinformation Aspirin® 500 mg Tabletten, Stand September 2016
  10. Bally M et al. BMJ 2017; 357: j1909
  11. Sondergaard KB et al. Eur Heart J Cardiovasc Pharmacother 2017; 3: 100-107
  12. Bhala N et al. Lancet. 2013; 382: 769-779
  13. Schmidt M et al. Eur Heart J Cardiovasc Pharmacother 2016; 2: 108-118
  14. Fachinformation Ibuprofen AbZ 400 mg akut Filmtabletten, Stand November 2015
  15. Catella-Lawson F et al. N Engl J Med 2001; 345: 1809-1817
  16. Nalamachu S et al. Expert Opin Drug Saf 2014; 13: 903-917
  17. Brune K. DAZ 2008; 18: 1906-1908
  18. FDA. Federal Regist 2009; 74: 18731-18733
  19. Larson AM et al. Hepatology 2005; 42: 1364-1372
  20. Watkins PB et al. JAMA 2006; 296:87-93
  21. Fachinformation Paracetamol-ratiopharm® 500 mg Tabletten, Stand Juli 2015
  22. Voelker M, Hammer M. Inflammopharmacology. 2012; 20: 225-231
  23. Cooper SA, Voelker M. Inflammopharmacology 2012; 20: 233-242
  24. Fachinformation Aktren®, Stand April 2016
  25. Fachinformation Dolormin® Extra 400 mg Filmtabletten, Stand September 2015
  26. Fachinformation IBU-LYSIN-ratiopharm® 684 mg Filmtabletten, Stand Januar 2016
  27. Fachinformation ben-u-ron® 500 mg


Aspirin® 500 mg überzogene Tabletten
Wirkstoff: Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.)

Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält: Wirkstoff: Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.), 500 mg; sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Natriumcarbonat, hochdisperses Siliciumdioxid; Tablettenüberzug: Hypromellose, Zinkstearat (Ph.Eur.), Carnaubawachs.
Anwendungsgebiete: Bei Fieber und/oder leichten bis mäßig starken Schmerzen wie z.B. Kopfschmerzen, Schmerzen im Rahmen eines grippalen Infekts, Zahnschmerzen sowie Muskelschmerzen. Bitte beachten Sie die Angaben für Kinder und Jugendliche.
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure, andere Salicylate oder einen der sonstigen Bestandteile von Aspirin; wenn in der Vergangenheit gegen Salicylate oder ähnliche Arzneimittel (insbesondere andere nichtsteroidale Entzündungshemmer) mit Asthmaanfällen oder in anderer Weise allergisch reagiert wurde (z.B. mit Urtikaria, Angioödem, schwere Rhinitis, Schock); aktives peptisches Ulkus; hämorrhagische Diathese; schwere Leber- oder Niereninsuffizienz; schwere, nicht eingestellte Herzinsuffizienz; Kombination mit Methotrexat von mehr als 20 mg pro Woche; gleichzeitige Behandlung mit oralen Antikoagulanzien; ab dem 6. Monat der Schwangerschaft.
Nebenwirkungen: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar. Blutungen und Blutungsneigung (Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Purpura etc.) bei Verlängerung der Blutungszeit. Das Blutungsrisiko kann nach Absetzen noch 4-8 Tage anhalten. Infolgedessen kann das Blutungsrisiko bei Operationen erhöht sein. Auch intrakranielle und gastrointestinale Blutungen können vorkommen. Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktische Reaktionen, Asthma, Angioödem. Kopfschmerzen, Schwindel, Hörverlust, Tinnitus; diese Störungen sind gewöhnlich Zeichen für eine Überdosierung; intrakranielle Blutung. Bauchschmerzen, okkulte oder offenkundige Gastrointestinalblutungen (Hämatemesis, Meläna etc.) mit der Folge einer Eisenmangelanämie; Das Blutungsrisiko ist dosisabhängig. Magenulzera und -perforationen. Anstieg der Leberenzyme, weitgehend reversibel nach Absetzen der Therapie; Leber-schädigung, hauptsächlich hepatozellulär. Urtikaria, Hautreaktionen. Reye-Syndrom.

Bayer Vital GmbH, 51368 Leverkusen, Deutschland Stand 07 / 2014