Weihnachten ist streng genommen eine Geburtstagsfeier. Deswegen nutzen wir den Anlass dieses Jahr, um uns an einige Personen zu erinnern, die an Weihnachten Geburtstag haben, und die man einfach als Geschenke an die Welt der Medizin betrachten muss!

1749: Ein Apotheker setzt Standards

Karl-Gottfried Hagen wurde am 24.12.1749 im preußischen Königsberg (heute Kaliningrad) geboren. Der Apotheker kann als Begründer der Pharmazeutik gelten, da sein Experimentallabor zum universitären Standard seiner Zeit wurde. Folgerichtig wurde er auch aus seiner Apotheke an die Uni beordert und beschäftigte sich später als Universalgelehrter unter anderem mit Medizin, Botanik und Zoologie. Er war ein Freund Immanuel Kants, der Hagens Buch Grundriß der Experimentalchemie als „logisches Meisterwerk“ bezeichnete. Ebenfalls zum Standardwerk wurde das Lehrbuch der Apothekerkunst, welches er im Alter von 29 Jahren schrieb.

„Der Engel der Schlachtfelder“

Clara Barton wurde am 25. Dezember 1821 in den USA geboren. Mit 11 Jahren pflegte sie bereits ihren Bruder, mit 40 organisierte sie die Versorgung der Verwundeten Soldaten beider Seiten im amerikanischen Bürgerkrieg. Danach setzte sie sich erfolgreich für den Beitritt der USA zur Genfer Konvention ein und gründete das amerikanische Rote Kreuz. Sie prägte in den Folgejahren das Selbstverständnis der internationalen Organisation und war bis ins hohe Alter in Kriegs- und Katastrophengebieten im Einsatz. Im Alter von 86 Jahren baute sie noch eine landesweite Erste-Hilfe-Organisation auf.

Synthetisierte Sonne

Nobelpreisträger Adolf Windaus, geboren am 25.12.1876 in Berlin, promovierte als Chemiker über Digitalisstoffe, aus denen heute Herzmedikamente hergestellt werden, und beschäftigte sich in der Folgezeit mit Grundlagenforschung zu Cholesterin und verschiedenen Vitaminen. Beispielsweise ersann er ein Verfahren zur Synthetisierung von Vitamin D, das fortan als „Vigantol“ verkauft wurde. Gerade im sonnenarmen Winter profitieren also auch heute noch viele Menschen von seiner Arbeit!

Pionier mit Haltung

Am 25. Dezember 1935 wurde in den USA der spätere Mikrobiologe Jonathan Beckwith geboren. 1969 gelang es ihm an der Harvard Medical School als erstem Wissenschaftler weltweit, ein einzelnes Gen zu isolieren. Er setzt sich bis heute mit den ethischen Fragen seines Forschungszweiges auseinander und warnt beispielsweise vor genetischer Diskriminierung, die sich ergeben könnte, wenn Gentests zum Standard bei der Bestimmung von Krankenkassenbeiträgen werden sollten.

Absichtlich ausgelassen wurde in dieser Liste der eigentliche Verursacher des Weihnachtsfestes, dem man ja auch diverse medizinische Verdienste wie die Heilung von Lepra oder Blindheit zuschreibt. Seinen Methoden würde wahrscheinlich keine wissenschaftliche Analyse gerecht werden 😉