Angehende Heilpraktikerin in der Apotheke
PTA – Mit Herz und Verstand
Liebe Moni,
wir freuen uns sehr, dass Du uns heute mehr von Dir und Deinem Leben als PTA erzählst!
Nachdem Du uns zuvor ein paar Zeilen von Deinem Werdegang geschickt hattest, spürte ich sofort Deine Begeisterung für Deinen Job! Es macht einfach sehr viel Freude, Dir zuzuhören.😊 Mittlerweile machst Du die Ausbildung als Heilpraktikerin und arbeitest trotzdem voller Leidenschaft als PTA in einer naturheilkundlich ausgerichteten Apotheke. Während Deiner Tätigkeit in der Apotheke hattest Du die Möglichkeit, Dich ganz nach Deinen Wünschen fortzubilden und zu verwirklichen.
Du hast uns erzählt, dass die Arbeit als PTA zudem besonders geeignet ist, um Familie & Beruf unter einen Hut zu bringen. Ist das grundsätzlich so oder wie sehr hängt das von einer guten Chefin ab?
Ich denke, es ist grundsätzlich so! Natürlich immer vorausgesetzt, dass Angebot und Nachfrage passen. In den Apotheken, in denen ich gearbeitet habe waren vom Alter her immer sehr gemischte Teams, so dass junge PTA, die z. B. Kinder bekommen haben, sehr gut Teilzeit arbeiten konnten. So sind Familie und Beruf gut zu kombinieren.
Als Fachkraft für Diabetes leitest Du eine Selbsthilfegruppe für Diabetiker, das ist großartig! Erzähl uns doch mehr davon:
Ich habe über einige Jahre hinweg diese Selbsthilfegruppe geleitet. Seit einiger Zeit mache ich das nicht mehr!! Wir haben uns 1 x im Monat getroffen und ich habe die Abende immer vorbereitet. 1 x pro Jahr haben wir einen Grillabend veranstaltet zu denen jeder etwas mitgebracht hat! 1x pro Jahr gab es eine kleine Weihnachtsfeier. Außerdem hatten wir z. B. einen Abend mit einer Podologin, mehrere Abende mit verschiedenen Ärzten, die verschiedene Themen angesprochen haben, z. B. einen Augenarzt, der zur Retinopathie gesprochen hat, oder einen Facharzt für Urologie, der zur Nephropathie referiert hat. Ich selbst habe Vorträge gehalten zur Ernährung oder zu den Schüßler Salzen.
Neben etlichen Fortbildungen und Abschlüssen, die Zeit reicht gar nicht, alle aufzuzählen😊, schlägt Dein Herz ganz besonders für die Aromatherapie. So hältst Du für diesen Bereich auch Vorträge. Was begeistert Dich an der Aromatherapie am meisten?
Mich fasziniert, dass die ätherischen Öle die Lebenskraft der Pflanzen in sich enthalten. Sie sind Informationsträger und übermitteln Schwingungen. Riech doch einfach mal an einem Fläschchen mit einem Zitrusduft, fast augenblicklich spürst du die Wirkung auf Körper, Geist und Seele. Zitrusdüfte bescheren eine positive Stimmung, Gefühle werden heller, Niedergeschlagenheit verschwindet. Alles was man unter dem Duft eines ätherischen Öles lernt kann man besser behalten. Die Aromatherapie hat eine sehr entspannende Wirkung auf das gestresste Nervensystem. Sanft, aber nachhaltig!
Viele Kunden schätzen das Angebot der Naturheilkunde. Du hast die Zusatzausbildung zum Mineralstoffberater absolviert und warst ab dem Zeitpunkt „Schüßler infiziert“. Was genau hat Dich beeindruckt?
Die vielen Möglichkeiten, die die Schüßler Salze uns schenken. Es ist faszinierend, wie toll Schüßler Salze Vorgänge im Körper auf sanfte Art regulieren. Es gibt sie schon seit über 140 Jahren und wir haben mittlerweile einen sehr großen Erfahrungsschatz, was ihre Anwendung betrifft. Wer sich einmal mit den Schüßler Salzen vertraut gemacht hat, wird sie immer wieder nutzen. Schon eine sog. „Heiße 7“ kann bei krampfartigen Schmerzen eine große Hilfe sein.
Wir möchten hier keine erneute Diskussion heraufbeschwören, aber gibt es einschneidende Erlebnisse, die Du Skeptikern entgegensetzen möchtest?
Es gibt zahlreiche positive Erlebnisse, aber eines ist mir in sehr guter Erinnerung geblieben. Ein älterer Herr kam zu mir in die Apotheke und berichtete sichtlich betrübt von seinem starken Mundgeruch. Er hätte schon alles Mögliche versucht, aber nichts hätte geholfen. Ich empfahl ihm das Schüßler Salz Nr. 5 Kalium phos. D6 zu lutschen. Gerne 10 – 20 Tabletten pro Tag. 14 Tage später ging die Apothekentür auf, der Mann kam auf mich zu und fragte mich, ob er mich umarmen dürfte. Sein Mundgeruch war verschwunden. Er war überglücklich und bedankte sich sehr herzlich bei mir. Das sind die kleinen Momente, die mich glücklich machen.
Wir erfuhren durch eine Pressemitteilung von einem Darmseminar, an dem Du teilgenommen hast. Das ist für viele PTAs sehr interessant. Magst Du uns mehr zu den Inhalten erzählen? Hast Du ein paar praktische Beispiele für den Apothekenalltag?
Das Darmseminar war einfach nur fantastisch. Ich war total euphorisch, als ich las, dass Margit Müller Frahling ein Seminar zum „Fachberater Darmgesundheit“ anzubieten hatte. Die Seminare von Margit sind immer etwas ganz Besonderes. Zusammen mit Dr. med. Maria Plitt-Becker und Elke Meier- Frigger (PTA) hat Margit ein tolles Seminar auf die Beine gestellt.
Wir sind die Grundlagen der Verdauungsorgane durchgegangen, haben wichtige Zusammenhänge zwischen Darm und Leber besprochen, haben den Säure-Basen-Haushalt, die Ausleitung und Entgiftung durchgesprochen. Außerdem haben wir sehr intensiv Beratungskonzepte für Darmsanierung – und Aufbau besprochen, die Zusammenhänge zwischen Darm und Immunsystem, Darm und Hormonsystem und Darm und Psyche besprochen. Für uns Apothekenmitarbeiter waren natürlich die praktische Umsetzung in der Beratung und Fallbeispiele aus der Praxis sehr interessant.
Praktische Beispiele aus dem Apothekenalltag sind während des Seminars zahlreich angesprochen worden. Es ist total interessant, wie sehr die Sanierung der Darmflora Einwirkung auf z. B. Allergien, Neurodermitis, etc. hat. Man muss sich aber erst einmal langsam an dieses Thema herantasten und eigene Erfahrungen machen! Learning by doing!
Wie stellst Du Dir Deine Zukunft nach Beendigung Deiner Heilpraktiker-Prüfung vor? Möchtest Du den Beruf mit Deiner Arbeit in der Apotheke weiterhin kombinieren?
Das möchte ich auf jeden Fall! Ich möchte unbedingt in der Apotheke bleiben, aber ich suche auch nach einer Möglichkeit beide Bereiche miteinander zu kombinieren. Das lasse ich aber Alles ganz entspannt auf mich zukommen. Priorität hat nun erst einmal die Prüfung.
Hast Du noch ein ganz besonderes Erlebnis für uns?
So aus dem Stehgreif, da muss ich mal überlegen. Ach ja, vielleicht dieses kleine Erlebnis. Ich habe über 1 Jahr immer 1 Tag pro Woche in einer Filialapotheke gearbeitet. Zu Beginn kannte ich die Kunden dort noch nicht mit Namen. Eines Tages öffnete sich die Tür und ein Mann im Rollstuhl kam in die Apotheke. Er sagte zu meinem Kollegen „Gib mir mal meine Pampers!“ Mein Kollege fragte ihn, ob eine Dauerverordnung vorliegt. Der Kunde „ja, Mensch! Ich hol die doch immer hier!“ Mein Kollege „Dann sagen sie mir doch bitte ihren Namen!“ Darauf der Kunde ziemlich laut „NEE, sag ich nicht…. DATENSCHUTZ!“ Ich bekam einen Lachflash! Die Situation war so komisch!! Der Kunde hat seinen Namen nicht preisgegeben und hat ohne „Pampers“ die Apotheke wieder verlassen. Aber keine Sorge, am nächsten Tag war er wieder da und mein Kollege wusste zwischenzeitlich auch den Namen.
Was würdest Du nach Deiner Erfahrung anderen PTAs unbedingt empfehlen?
Hört nie auf zu lernen, euch weiter zu bilden. Es gibt so viele Möglichkeiten. Bleibt immer neugierig und verzweifelt nicht an den zahlreichen Vorschriften und dem neuen Rahmenvertrag. Unser Beruf ist so vielseitig und interessant. Wir haben mit Menschen zu tun, können Tipps geben, können Empfehlungen aussprechen und sicher vielen Menschen Gutes tun.
Liebe Moni, wir wünschen Dir alles Gute und weiterhin so viel Freude und Engagement in der Zusammenarbeit mit Menschen.
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