Kompaktwissen Pilzinfektionen
Mit Pilzinfektionen hatten die meisten schon zu tun, und das ist auch kein Wunder: Jeder Mensch lebt zu jeder Zeit mit verschiedenen Pilzen an seinem Körper und leidet im Normalfall keinesfalls darunter. Erst eine geschwächte Immunabwehr lässt die Pilze zum Zuge kommen und sich unkontrolliert vermehren. Die Ursachen und Infektionswege sind vielfältig; besonders hervorzuheben ist im Fall von Pilzinfektionen jedoch, dass sie in der Folge von Antibiotika-Behandlungen auftreten können: Die Ausbreitung der Pilze wird im Körper durch Bakterien reguliert, die wiederum bei einer Behandlung mit Antibiotika Schaden nehmen.
Pilzarten
Es werden grundsätzlich drei Sorten potentiell schädlicher Pilze unterschieden: Schimmelpilze, Hefepilze (Candida) und Fadenpilze (Dermatophyten). Diese Pilzarten können wiederum in Unterarten aufgeteilt werden, die verschiedene Krankheitsbilder nach sich ziehen. Wir beschränken uns an dieser Stelle jedoch auf die häufigsten Typen und Krankheitsbilder.
Schimmelpilze
Schimmelpilze kennen die meisten vor allem von feuchten Wänden und altem Brot oder verbinden sie mit dem Schmackhaften Edelschimmel der manche Käsesorte durchzieht. Schimmel ist ein perfektes Beispiel für die zwei Gesichter der Pilze. Denn der „schlechte“ Schimmel von Wänden und vergammelter Nahrung kann dem Körper durchaus schaden: Seine mikroskopisch kleinen Sporen können von Menschen eingeatmet und in der Lunge angesammelt werden. Wie so oft gilt: Die Menge macht’s. Denn auch Schimmelpilzsporen kommen fast überall vor – nur nicht überall in der gleichen Konzentration. Ist ein Mensch den Sporen lange Zeit ausgesetzt, beispielsweise weil ein Teil der Wohnung feuchte, schimmelige Wände hat, können Allergien und chronische Lungenerkrankungen wie beispielsweise Asthma auftreten.
Hefepilze (Candida)
Hefepilze bekommen im Allgemeinen die meiste Aufmerksamkeit, da sie mitverantwortlich für eine der unangenehmsten Infektion sind: den Genitalpilz. Hierbei handelt es sich meist um einen Befall der Schleimhäute von Vagina oder Eichel mit dem Hefepilz Candida albicans. Diese äußert sich beispielsweise durch Jucken und Brennen, Pusteln und Rötungen, bröckligen Ausfluss (bei der Frau) sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Die intimen Details sowie die mögliche Vermutung, mangelnde Hygiene des Intimbereichs könnte für den Pilz verantwortlich sein, machen die Beratung zu einer Herausforderung. Rufen Sie sich und den Kunden in Erinnerung, dass Pilzinfektionen zu den häufigsten Erkrankungen gehören und dass die Ursachen vielfältig sein können.
Fadenpilze (Dermatophyten)
Fadenpilze sind für die meisten Infektionen der oberen Haut verantwortlich. Dazu gehören Fuß- und Nagelpilze allgemeine Infektionen der Haut sowie Erkrankungen der Kopfhaut, die an stoppelig abgebrochenen Haaren zu erkennen sind. Die Anzeichen bei von Pilzen befallener Haut sind meist rote, schuppige Verfärbungen. Im Allgemeinen treten diese Pilze an feuchten, warmen und dunklen Stellen auf: Unter den Achseln, zwischen den Zehen und in Hautfalten.
Ursachen und Therapie
Pilze sind allgegenwärtig und schaden den Menschen in den meisten Fällen nicht. Infektionen können sowohl durch Pilze, die im Körper leben, ausgelöst werden, als auch von außerhalb des Körpers lebenden Organismen. Als Hauptursache für eine Infektion gilt ein geschwächtes Immunsystem. Eine langfristige Maßnahme gegen Pilzbefall sollte also in jedem Fall das Wiedererlangen und Aufrechterhalten einer funktionierenden körpereigenen Abwehr sein.
Bei akutem Befall kommen sog. Antimykotika zum Einsatz, Arzneimittel, die den Pilz entweder abtöten oder dessen Vermehrung stoppen. Je nach Ort der Anwendung kann es sich dabei um Salben, Zäpfchen, Tinkturen usw. handeln, die auf oder unter der Haut angewendet werden.
Was Sie als PTA wissen sollten
- Der erste Schritt zur langfristigen Behandlung ist ein starkes Immunsystems
- Pilz ist nicht gleich Pilz: Die Symptome und Merkmale einer Pilzinfektion sind eben so vielseitig, wie die Infektionsmöglichkeiten
- Vorhergehende Antibiotikaeinnahme kann eine Pilzinfektion begünstigen
- Die Beratung bei Pilzbefall kann den Kunden peinlich sein