Kurz und knapp: Bluthochdruck
Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) gilt als Volkskrankheit: Rund 20 Millionen Menschen in Deutschland leiden zeitweise oder dauerhaft unter darunter. Erkannt wird er oft erst spät, die Folgen jedoch können fatal sein: Herzinfarkt und Schlaganfall sind auf die Hypertonie zurückzuführen.
Diagnose
Bei der Blutdruckmessung werden zwei Werte festgestellt: Diastolisch und Systolisch. Hintergrund ist, das der Blutdruck nicht konstant ist, sondern mit dem Herzschlag wie eine Welle zu- und abnimmt. Der systolische Wert gibt dabei den Druck auf dem Höhepunkt der Welle an, der diastolische den im Wellental. Bei gesunden Menschen sollten diese beiden Werte unter 140 zu 90 liegen wenn in der Praxis gemessen wird, 135 zu 85, wenn zuhause gemessen wird.
Warum lieber zuhause messen?
Um ein fundiertes Bild zu erhalten sollte die Messung am besten mehrmals am Tag erfolgen. Wird der Blutdruck nur beim Arzt oder in der Apotheke gemessen, kann das sogenannte „Weißkittelsyndrom“ auftreten: Die als unangenehm empfunden Situation und Nervosität können in diesem Fall zu einem erhöhten Blutdruck führen. Umgekehrt kann es zu einer „maskierten Hypertonie“ kommen, bei der die Anwesenheit der Fachperson zu einer übermäßigen Entspannung führt.
Worin liegt die Gefahr?
Bluthochdruck bedeutet, wie das Wort schon sagt, dass ständiger Druck auf die Blutgefäße ausgeübt wird. Die Folge ist eine Schädigung der Gefäßwände. Dies begünstigt die Entstehung von Blutgerinseln, welche zur Verstopfung der Blutbahn führen können. Je nachdem, wo die Schädigung auftritt, können beispielsweise Sehstörungen auftreten, die Leistung der Nieren beeinträchtigt werden, einzelne Körperpartien gelähmt oder taub werden oder es kommt zu Infarkten. Die Risiken bei Bluthochdruck sind also vielfältig.
Was kann man dagegen tun?
Bluthochdruck wird in zwei Klassen eingeteilt. Lediglich 10-15% der Patienten leiden unter der sogenannten sekundären Hypertonie, bei der der erhöhte Blutdruck durch eine bekannte Erkrankung ausgelöst wird. Beispiele für Erkrankungen, die erhöhten Blutdruck nach sich ziehen können sind Nierenerkrankungen oder Störungen des Hormonhaushaltes.
Die primäre Hypertonie betrifft ca. 85-90% der Patienten und hat keine eindeutigen Auslöser. Um sich der Ursache anzunähern, können Ärzte lediglich das Ausschlussverfahren nutzen, bei dem ein möglicherweise ausschlaggebender Faktor nach dem anderen eliminiert wird. Stress, ungesunde Ernährung und Übergewicht sind als mögliche Auslöser, aber auch genetische Komponenten können eine Rolle spielen. Generell gilt eine gesunde Lebensführung jedoch als erfolgversprechendste Antwort auf erhöhten Blutdruck.
Wenn den Betroffenen eine Änderung der Lebensweise beispielsweise aufgrund des Alters nicht möglich ist, sich auch nach einer Umstellung der Gewohnheiten keine Besserung zeigt oder wenn zusätzliche Erkrankungen ein Risiko darstellen kann eine medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen werden. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Übersicht Blutdrucksenkender Medikamente
Im Folgenden werden die geläufigsten Medikamentenklassen genannt und ihre Wirkmechanismen kurz umrissen. Die Präparate können zum Teil miteinander kombiniert werden, um bestimmte Wirkungen zu stärken oder zu mindern und wirken sich meist nicht nur auf den Blutdruck aus, sondern können Begleitescheinungen zeigen.
- Diuretika: Erweitern die Gefäße und steigern die Ausscheidung von Flüssigkeit.
- ACE-Hemmer und AT1-Rezeptorantagonisten: Verhindern die Umwandlung des körpereigegen Stoffes Angiotensin I in das blutdruckstimulierende Angiotensin II.
- Betablocker: Mindern die Wirkung stressauslösender Hormone wie Adrenalin.
- Kalziumantagonisten: Reduzieren die „Verkalkung“ der Gefäße und machen diese flexibler.
Was Sie als PTA wissen sollten
- Die Normwerte für gesunde Menschen sind niedriger, wenn selbst gemessen wird.
- Weißkittelsyndrom und maskierte Hypertonie können eine Messung erschweren.
- Bluthochdruck kann Folge einer anderen Erkrankung sein.
- Gesunde Lebensführung ist die vielversprechendste Maßnahme gegen erhöhten Blutdruck.