Gold, Weihrauch und Myrrhe bringen die drei Weisen aus dem Morgenland in der Weihnachtsgeschichte zum Stall von Bethlehem. Zumindest letzteres findet sich heutzutage in fast jeder Apotheke.

Während Gold und Weihrauch in der modernen Medizin als Arzneimittel keine relevante Rolle spielen, ist Myrrhe ein anerkannter Wirkstoff und in vielen Produkten verarbeitet: Tinkturen, Salben, Tabletten und Zahncremes mit dem biblischen Wirkstoffe gehören zum Sortiment vieler Apotheken. Nachfolgend haben wir die grundlegenden Infos rund um Myrrhe zusammengefasst.

Was ist Myrrhe?

Myrrhe ist das Gummiharz eines Balsambaumgewächses, das in verschiedenen Gegenden Afrikas beheimatet ist. Das Harz enthält verschiedene ätherische Öle, die ihm seine heilende Wirkung verleihen. Es hat einen bitteren Geschmack, von dem sich auch der Name ableitet: murr ist das semitische Wort für „bitter“.

Wann wird Myrrhe eingesetzt?

Nachgewiesen sind desinfizierende und entzündungshemmende sowie zusammenziehende Wirkung der Myrrhe. Produkte aus oder mit Myrrhe werden auch in der Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Collitis Ulcerosa eingesetzt, da sie entspannend auf die Darmmuskulatur wirken. Zudem hat Myrrhe eine leicht betäubende Wirkung.

Schmerzlindernd und Entzündungshemmend – Myrrhe war also ein durchaus passendes Mitbringsel für eine frisch Entbundene.

Wie wird Myrrhe verabreicht?

Myrrhe wird, vor allem zur Behandlung von Entzündungen im Mundraum, oft als Tinktur verabreicht. Für denselben Zweck gibt es Zahnpasta mit Myrrhe. Zur inneren Anwendung gibt es Kapseln, gewöhnlich Mischungen mit anderen Wirkstoffen.

Übrigens: Auch der Weihrauch wurde und wird als Heilmittel eingesetzt. Derzeit ist hier die Datenlage was Wirkung und Verträglichkeit angeht aber noch recht dünn.