Der Inhaber der Stadt-Apotheke Ebermannstadt, Christian Redmann, startete eine Petition, um den amtierenden Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aufzufordern, Stellung zum im Koalititionsvertrag vereinbarten Versandverbot von verschreibungspflichtigen Medikamenten zu nehmen und fordert zugleich die zeitnahe Umsetzung des Versandhandelsverbots unter Ausschöpfung aller (europa-) juristischen Möglichkeiten.

Zur Petition hier entlang: https://www.openpetition.de/petition/online/versandhandelsverbot-fuer-rezeptpflichtige-arzneimittel-stellungnahme-zum-koalitionsvertrag

Tag der Entscheidung

am 19.10.2016 kippte der Europäische Gerichtshof (EUGH) das deutsche Arzneimittelpreisrecht, da es gegen das Europarecht verstößt. Seit dem können ausländische Versandapotheken deutsche Kunden Preisnachlässe und Boni auf verschreibungspflichtige Medikamente gewähren, die den deutschen Vor-Ort-Apotheken als auch Versandapotheken verwehrt bleiben.

Dies stellt die Apothekenlandschaft in Deutschland auf eine enorme Existenzprobe – denn den meisten Ertrag machen die Vor-Ort-Apotheken immer noch mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Fällt dieses Segment noch weiter weg, gibt es zukünftig noch weniger Apotheken und somit qualifizierte Arbeitsplätze. Schon jetzt sind wir fast auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung 1990 mit 19.898 Apotheken. 20.2023 Apotheken beehrten uns noch 2016 in Deutschland – Tendenz sinkend.

Versandhandel wächst und der Geiz ist geil…

Der niederländische Internetgigant DocMorris steigerte im ersten Quartal 2018 seinen Umsatz mit verschreibungspflichtigen Medikamenten um 10 % auf 55 Mio. Euro, nicht verschreibungspflichtige Medikamente stiegen dabei um knapp 75 % auf 80 Mio Euro an. Dabei geben sie ihren Kunden schöne Boni auf ihre hier gesetzlichen Zuzahlungen – den Kunden freut das, die Solidargemeinschaft leidet. Das sind Zahlen, die den deutschen Vor-Ort-Apotheken sauer aufstoßen lassen. Schließlich zahlen ausländische Finanzkonzerne, so wie es Versandapotheken sind, keine Steuern in Deutschland, zahlen nichts in die Krankenversicherung oder sonstige Solidargemeinschaften ein, prellen deutsche Krankenkassen um ihre gesetzliche Zuzahlung, die wiederum dem Solidaritätsprinzip dienen, sie halten keine Notdienste ab, beliefern keine Betäubungsmittel, noch stellen sie individuelle Rezepturen her oder sind für den Patienten da, wenn es darauf ankommt!

Bitte helft mit!

Deswegen fordere ich alle PTA, PKA, Apotheker, Pharmazieingenieure, Schüler, Studenten und alle anderen in der Apotheke arbeitenden sowie deren Angehörigen auf, die Petition zu unterschreiben und damit unsere Arbeitsplätze und die gute Grundversorgung mit Medikamenten in Deutschland zu sichern!