Draußen brennt die Sonne vom sommerlich blauen Himmel und der Fahrtwind bläst aus weit geöffneten Fenstern ins Auto. Während die Schweißtropfen auf der Stirn abkühlen wandern die Gedanken bereits zum eiskalten Cocktail am Pool. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht dieses unangenehme Gefühl beim trockenen Schlucken…

Kommt Ihnen dieses Szenario bekannt vor?
Dann haben Sie wahrscheinlich auch schon Bekanntschaft mit der berüchtigten „Sommergrippe“ gemacht, die ihren Namen eigentlich völlig zu Unrecht trägt. Denn bei der Sommergrippe handelt es sich nicht um eine Form der Influenza, sondern um eine Erkältung, die sich in Form von Halsschmerzen, Fieberanfällen, Schnupfen, Übelkeit bis zum Erbrechen und natürlich Husten niederschlägt.

Ursache für das Auftreten der winterlichen Symptome mitten in der heißen Jahreszeit sind Viren, die sich im feucht-warmen Klima besonders wohl fühlen. Sie werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, lassen sich auf Türgriffen und Haltestangen nieder, und werden von gesunden Immunsystemen meist folgenlos abgewehrt.

Wie fängt man sich eine Sommergrippe?
Im Sommer haben diese Viren aber viele unfreiwillige Verbündete. Intensive Sonneneinstrahlung sowie die zum Teil drastischen Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen machen dem Immunsystem zu schaffen. Stress wirkt sich ebenfalls negativ aus – und selbst Sport kann gefährlich sein: Nach einer ungewohnten Anstrengung, beispielsweise durch eine Beachvolleyball oder einer ausgedehnten Fahrradtour, kommt zum sogenannten „Open Window-Effekt“. Damit ist die Zeit gemeint, in der der Körper mit der Verarbeitung der außergewöhnlichen Belastung beschäftigt ist und deswegen „das Fenster offen“ ist für Viren und andere Angreifer.

Oft kommt es im Sommer zu einer leichten Dehydrierung, da der Flüssigkeitshaushalt ungenügend angepasst wird. In Kombination mit der oft bewusst herbeigeführten Zugluft aus Ventilatoren und ähnlichem, kommt es schnell zu einer Austrocknung der Schleimhäute. Ein Geschenk für die Viren, die genau diese Schleimhautbarriere überwinden wollen.

Behandlung

Die Sommergrippe besteht aus einem prall gepackten Paket unangenehmer Symptome, die mit verschiedenen Hausmitteln und Medikamenten gelindert werden können. Es gibt also nicht „das“ Mittel gegen die Sommergrippe. Das bewährteste Medikament lautet Bettruhe.

Davon abgesehen gibt es aber verschiedene Helfer aus der Apotheke, die bei der Bewältigung der Sommergrippe helfen können. Husten- und Halsbonbons gehören dazu, aber auch die Nasendusche, mit der die angegriffenen Schleimhäute unterstützt werden können. Tees, Erkältungsbäder und schmerzlindernde Medikamente ergänzen den Maßnahmenkatalog, schließen ihn jedoch nicht ab.

Was Sie als PTA noch wissen müssen
  • Kinder sind besonders häufig von der Sommergrippe betroffen. Wenn ein Einkauf für mehrere erkrankte Haushaltsmitglieder gemacht wird, stellen Sie sicher, dass der Kunde weiß, welches Präparat besonders für Kinder geeignet ist, und welches nicht.
  • Spätestens wenn die Symptome länger als drei Tage bleiben, sich der Schleim grünlich-gelb verfärbt oder das Fieber 39° Celsius erreicht, ist ein Arztbesuch erforderlich.
  • Antibiotika helfen nicht, da die klassische Sommergrippe nicht durch Bakterien ausgelöst wird.