PTA ist ein Beruf, der viele Vorteile bietet: Flexible Arbeitszeiten, abwechslungsreiche Aufgaben und vielseitige Einsatzmöglichkeiten lassen keine Langeweile aufkommen. Hinzu kommt: PTA sind begehrte Arbeitskräfte und werden dringend gesucht. Da der Beruf jedoch einige Anforderung an das Wissen und die Sozialkompetenz der Auszubildenden stellt, hat PTA Peggy Hunger für uns die Fragen zusammengestellt, die Interessierten bei der Entscheidung für die Ausbildung helfen können.

Erfüllst du die Grundvoraussetzung?
Ein guter bis sehr guter Realschulabschluss oder das Abitur sind nötig, um an einer PTA-Schule aufgenommen zu werden.

Wie sieht dein Führungszeugnis aus?
Ohne ein blütenreines Führungszeugnis kannst du kein(e) PTA werden. Du musst es bei Antritt der Ausbildung deiner Berufsfachschule vorlegen und gegen Ende der Ausbildung, wenn du deine Prüfungszulassung beantragst, der zuständigen Behörde (z.B. in Sachsen der Landesdirektion).

Arbeitest du gründlich und konzentriert?
Gewissenhaft und ordentlich – und das auch über längere Zeit? Besser wär’s! ;-). Eine saubere, gewissenhafte und penible Arbeitsweise sind das A und O in diesem Beruf.

Interessierst du dich für Naturwissenschaften?
Besonders in der Ausbildung ist Chemie extrem wichtig, auch mit Mathe sollte man wenigstens nicht komplett auf dem Kriegsfuß stehen, da man auch im Berufsalltag regelmäßig rechnen muss. Außerdem sind Biologiekenntnisse unabdingbar, weil man den Aufbau und die Funktionsweise des menschlichen Körpers verstehen muss.

Würdest du gerne mit Menschen zusammenarbeiten?
PTAs können zwar zum Beispiel auch in der Industrie arbeiten, aber die meisten von ihnen arbeiten in den öffentlichen Apotheken mit den Kunden im sogenannten Handverkauf. Man muss in der Lage sein, auf die Bedürfnisse jedes Kunden oder Patienten einzugehen, und man sollte die Ruhe bewahren können, auch, wenn es gerade stressig ist.

Traust du dir zu, zu einer Vielzahl an Produkten fachkundige Beratung zu leisten?
Als PTA schiebst du nicht nur Paracetamol über den Tisch, sondern bietest Beratung zu den verschiedensten Präparaten, seien es verschreibungspflichtige Arzneimittel, Apothekenkosmetik, Mittel zur Mückenabwehr oder eben das erwähnte Paracetamol, zu dem es viel mehr zu sagen gibt als nur den Preis. Von der Handhabung von Insulinpatronen und der dazugehörigen Injektions-Pens über die richtige Entfernung von Zecken bis hin zu Ernährungsberatung und der Frage, welches Hautpflegeprodukt bei welchem Hautzustand geeignet ist: Das alles kommt im Alltag der PTA in der Apotheke vor.

Die Kunden vertrauen sich dir an, um wieder gesund zu werden oder sich zumindest wohler zu fühlen. Zufriedene Kunden halten das Geschäft am Laufen, und das geht nicht ohne ein umfangreiches, jederzeit abrufbares Fachwissen. Oder, ein bisschen überspitzter ausgedrückt: Der Patient, dem du Vaseline gegen einen schlimmen Sonnenbrand empfiehlst, kommt nie wieder.

Kannst du Blut sehen?
In Apotheken werden einfache Laboruntersuchungen durchgeführt, wie Blutzucker- oder Cholesterinbestimmungen. Zimperlich sein zählt nicht: Gerade für Cholesterinmessungen muss man seinem Kunden einige dicke Tropfen Blut abknöpfen!

Kommst du mit technischen Geräten zurecht?
Grundkenntnisse im Umgang mit Computern sollten vorhanden sein, auch mit der Apothekensoftware muss man zurechtkommen. Es kommt durchaus vor, dass Kunden mit scheinbar defekten Blutdruck- oder Blutzuckermessgeräten in die Apotheke kommen und dich als PTA fragen, was zu tun ist. Dann muss man sich zumindest zu helfen wissen – und wenn es nur durch einen Batteriewechsel oder einen Blick in die Bedienungsanleitung ist.

Sprichst du eine Fremdsprache?
Das ist natürlich keine Grundvoraussetzung, aber gerade in Fußgängerzonen größerer Städte und Apotheken, die in Einkaufscentern liegen, können gute Fremdsprachenkenntnisse, vor allem Englisch, deine Arbeit ungemein erleichtern. Sie ersparen dir, deine Kollegen zu rufen, Wörterbücher zu wälzen oder in eine improvisierte Zeichensprache zu wechseln, um irgendwie mit einem ausländischen Kunden kommunizieren zu können.

Du bist immer noch interessiert?
Das ist schön! PTAs werden dringend gebraucht, schon heute zeichnet sich ein Mangel ab. Die Ausbildung wird, wie bereits erwähnt, an Berufsfachschulen unterrichtet und dauert zweieinhalb Jahre. Mehr über die Inhalte und den Ablauf der Ausbildung kannst du hier lesen.

Es gibt PTA-Schulen, die für dich kostenlos sind, aber auch Privatschulen, die Schulgeld verlangen. Wenn du Bafög-berechtigt bist, kann deine Ausbildung mit Mitteln nach Berufsausbildungsförderungsgesetz finanziell unterstützt werden. Und was besonders für junge Frauen interessant sein könnte: Aufgrund flexibler Arbeitszeiten ist dieser Beruf ist besonders gut mit einer Familie vereinbar.

Du denkst schon an die nächsten Schritte?
Solltest du einige Jahre nach der Ausbildung feststellen, dass du nicht für immer in einer Apotheke oder überhaupt „nur“ PTA bleiben möchtest, ist das kein Problem, denn die Möglichkeiten für eine(n) PTA sind vielfältig. Du kannst etwa in eine Krankenhausapotheke oder die pharmazeutische Industrie wechseln oder einen Arbeitsplatz bei einer Krankenkasse finden, etwa in der Rezeptabrechnung. Auch ein Studium käme infrage, an einigen Hochschulen sogar für PTAs ohne Abitur, sobald sie einige Jahre Berufserfahrung vorweisen können. Natürlich bietet sich ein Pharmaziestudium an. Als Apotheker(in) arbeitest du eigenverantwortlich (PTAs arbeiten unter Verantwortung des Apothekers) und darfst auch eigene Apotheken eröffnen. Aber auch ein Studium zum Gesundheitspädagogen / zur Gesundheitspädagogin ist eine gute Möglichkeit, aufzustocken, denn dann darfst du an den Berufsfachschulen selbst den PTA-Nachwuchs unterrichten.