Gwyneth Paltrow und andere Celebrities machen es vor: Grünkohl oder „Kale“ ist in, egal ob in Smoothies, Keksen oder als Chips. Darüber, dass dessen Verzehr und die gleichzeitige Einnahme von Antikoagulantien nicht empfehlenswert ist, denken die meisten Patienten vermutlich oft nicht nach.

Menschen, die sich bewusst ernähren, wissen meist nicht, dass eigentlich gesunde Speisen und Getränke wie Gemüse, Obst oder Tee ihre Medikamente beeinflussen können. Vor allen Dingen bei den folgenden Arzneimitteln sollte in der Apotheke genauer hingeschaut und ein Hinweis auf Unverträglichkeiten mit Lebensmitteln gegeben werden:

Antihistaminika und Bluthochdruck-Medikamente vs. Grapefruitsaft

Die in einer Grapefruit enthaltenen Stoffe hemmen den Abbau von bestimmten Arzneimitteln.1 Oft wird so die Wirkung der Mittel verstärkt und es kann zu Reaktionen wie bei einer Überdosierung kommen. Insbesondere bei Wirkstoffen gegen Allergien (Antihistaminika) oder Präparaten gegen erhöhten Blutdruck ist diese Wirkung schon länger bekannt.2 Untersuchungen haben sogar ergeben, dass Präparate mit dem Wirkstoff Lovastatin in Kombination mit Grapefruitsaft zu schweren Muskelschäden führen können.3

Antikoagulantien vs. Grünkohl

Patienten, die Arzneien zur Blutverdünnung einnehmen, sollten auf den Verzehr von großen Mengen Vitamin K-haltiger Lebensmittel verzichten, da sich durch diese die Thrombosegefahr erhöhen kann.2 Eine gute Übersicht über betroffene Lebensmittel hält die Deutsche Herzstiftung bereit.

Eisenpräparate vs. Grün- und Schwarztee

Da der Mineralstoff ansonsten nicht ausreichend resorbiert werden kann, sollten Eisenpräparate nicht mit Kaffee oder Tee zusammen eingenommen werden.4 Gerade Schwangere entwickeln häufiger einen Eisenmangel und sind bestimmt dankbar für einen Hinweis.

Sprecht Eure Patienten am besten direkt an, zum Beispiel: „Die Wirkung dieses Präparats kann durch Grapefruitsaft beeinflusst werden. Wussten Sie das?“ Danach bietet es sich an, auf weitere Aspekte der richtigen Einnahme von Medikamenten einzugehen, wie dass Medikamente mit Leitungswasser und im Stehen eingenommen werden sollten.

Bei ältere Kunden stehen mehr Wechselwirkungen von Medikamenten untereinander im Fokus. Bei vielen unterschiedlichen Präparaten ist es schwer, den Überblick zu behalten. Einen guten Service bietet hier die Apotheken Umschau mit ihrem Wechselwirkungscheck.

Was Ihr als PTA wissen solltet

  • Die Wirkung von Anithistaminika, Medikamenten gegen Bluthochdruck, Antikoagulantien und Eisenpräparaten sowie anderen Arzneimitteln können durch bestimmte Lebensmittel beeinflusst werden
  • Grapefruits können bei mehreren Präparaten Reaktionen wie bei einer Überdosierung hervorrufen
  • Junge Menschen haben einen gesteigerten Informationsbedarf darüber, dass manche Lebens- und Arzneimittel nicht zusammen eingenommen werden sollten

Quellen