Die Stimme wird leise, man gibt plötzlich nur noch krächzende Laute von sich. Und selbst wenn man sich anstrengt, wird es nicht besser, sondern eher schlimmer. Was kann dahinterstecken?

Oft sind dies die ersten und deutlichsten Anzeichen einer akuten Kehlkopfentzündung. Damit sich die akute Entzündung nicht chronifiziert, ist es wichtig, diese richtig zu therapieren.

Solange alles in Ordnung ist, spüren wir die Anwesenheit unseres Kehlkopfes nicht. Wofür ist er eigentlich da?

Der Kehlkopf (Larynx) befindet sich im vorderen Halsbereich und bildet als Teil des Atemtraktes den Übergang vom Rachen zur Luftröhre. Dort hat er zwei Funktionen. Zum einen schützt er die Luftröhre vor Speiseresten, indem der Kehldeckel beim Schlucken verschlossen wird. Zum anderen sind die Schwingungen der Stimmlippen im Kehlkopf dafür verantwortlich, dass die Stimme erzeugt wird und wir sprechen können.
Kommt es zu einer Entzündung des Kehlkopfes, spricht man von einer Laryngitis, die akut oder chronisch verlaufen kann.

Akute Laryngitis

Hilfe, die Stimme ist plötzlich weg! Die akute Laryngitis ist häufig eine Begleiterscheinung einer Erkältung oder Influenza. Oft beginnt die Infektion in der Nase (Rhinitis) oder mit einer Rachenentzündung, die sich dann nach unten zum Kehlkopf ausbreitet. Dementsprechend sind nahezu ausschließlich die typischen Erkältungserreger, wie zum Beispiel Adeno- und Rhinoviren, ursächlich für die Infektion. Aus diesem Grund ist der Einsatz von Antibiotika wirkungslos, sofern keine bakterielle Superinfektion vorliegt.
Das Leitsymptom der Kehlkopfentzündung ist die Heiserkeit (Dysphonie) bis hin zum kompletten Stimmverlust (Aphonie) bedingt durch das Anschwellen der Stimmlippen. Die Betroffenen klagen zudem neben der Beeinträchtigung der Stimme häufig über Hustenreiz und Halsschmerzen.
Wird die Stimme nicht konsequent geschont, droht eine unnötige Verlängerung der Krankheit bis hin zur Chronifizierung.

Eine lebensbedrohliche Atemnot, die zum Glück nur äußerst selten auftritt, kann bei einer Sonderform der Laryngitis vorkommen, dem Pseudokrupp. Dies betrifft nahezu ausnahmslos Säuglinge und Kleinkinder.

Chronische Laryngitis

Hält die Heiserkeit länger als drei Wochen an, spricht man von einer chronischen Laryngitis. Die Hauptursache dafür ist die permanente Reizung der Schleimhäute, z. B. durch übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum oder das dauerhafte Einatmen trockener, staubiger Luft. Ein weiterer Grund ist Überanstrengung der Stimme durch falsche Stimmbildung. Hierfür sind vor allem Menschen anfällig, die mit ihrer Stimme arbeiten, wie beispielsweise Lehrer oder Sänger.
Auch eine behinderte Nasenatmung und daraus resultierende Mundatmung kann auf Dauer schädlich sein. In seltenen Fällen ist der Übeltäter aufsteigende Magensäure, die bei einer Refluxerkrankung den Kehlkopf reizt.

Was ist bei einer Laryngitis zu tun?

Eine Kehlkopfentzündung erfordert in jedem Fall einen Arztbesuch. Liegt eine akute Entzündung vor, will man Symptomfreiheit erreichen und verhindern, dass sich eine chronische Laryngitis entwickelt. Deshalb ist das oberste Gebot: Nicht sprechen!
Es sollte auch nicht leise gesprochen oder geflüstert werden, da dies die Stimme zu stark beansprucht. Räuspern ist ebenfalls kontraproduktiv, weil es zu einer ungewöhnlichen Vibration der Stimmbänder führt, wodurch die Schleimhautschwellung verstärkt wird.

Stellt der Arzt eine chronische Entzündung fest, muss der Auslöser (z. B. Schadstoffe, Mundatmung, aufsteigende Magensäure) gemieden, bzw. behandelt werden. Darüber hinaus wird oft eine Gewebeprobe entnommen und auf entartete Zellen untersucht, da sich im schlimmsten Fall Kehlkopfkrebs entwickeln kann, wenn eine Laryngitis lange Zeit unbehandelt bleibt.

Neben dem Sprechverbot ist es wichtig, die Schleimhäute zu befeuchten. Dies gelingt besonders gut durch Lutschen von speziellen Halspastillen mit isländischem Moos, Hyaluronsäure oder Salz. Dabei ist zu beachten, dass die meisten Bonbons Zuckeraustauschstoffe enthalten, sodass sie bei übermäßigem Verzehr abführend wirken.
Wer nicht für Alarm im Darm sorgen will, sollte daher zwischendurch auf zuckerhaltige Lutschpastillen zurückgreifen, sofern kein Diabetes vorliegt.

Außerdem hilft es, viele warme Getränke, wie zum Beispiel Salbeitee, zu sich zu nehmen, um die Durchblutung zu steigern und Erkältungsviren auszuschwemmen.
Ein Gurgeln mit desinfizierenden Lösungen ist hingegen unnötig, da der Kehlkopf gar nicht erreicht wird.

Was ihr als PTA wissen solltet

  • Heiserkeit und Stimmverlust sind Symptome der Kehlkopfentzündung
  • bei Anzeichen einer akuten oder chronischen Laryngitis ist ein Arztbesuch zu empfehlen
  • auch wenn es schwerfällt, es darf möglichst nicht gesprochen werden
  • Räuspern oder Flüstern ist schädlich für die Stimme
  • Bei Kleinkindern und Säuglingen kann ein Pseudokrupp mit Atemnot auftreten -> Notarzt
  • Befeuchtende Lutschpastillen und warme Getränke sollten ständiger Begleiter sein

Quellen: