Während blasse Haut früher ein Zeichen von Reichtum war, wich das damalige Schönheitsideal erst in den 1960er Jahren der sonnengebräunten Haut. Beständig in Bildern und Gemälden dargestellt, wurde dieses Privileg eher der feinen Gesellschaft zuteil. Heutzutage wissen Sonnenanbeter um die positiven Eigenschaften: Vitamin D- Lebenselixier und Power für unser Immunsystem! Doch ungeschützt kann ein Zuviel der wohltuenden Sonne langfristig unserer Gesundheit schaden. Ein wichtiger Grund, zur vornehmen Blässe zurückzukehren. Zudem hat blasse Haut ihren Reiz nicht verloren und viele bekennen sich zu ihrem hellen Teint. In unserem Bericht fassen wir die Fakten zur Prävention von Hautkrebs für Euch und Eure Kunden zusammen.

Wie entsteht Hautkrebs?

Das Risiko an Hautkrebs zu erkranken hängt von mehreren Einflüssen ab. Faktoren wie vorhandene Leberflecken und Muttermale, die Eigenschutzzeit sowie eine familiäre Vorbelastung beeinflussen die Entstehung des Hautkrebses maßgeblich. Hinzukommen häufige Sonnenbrände, hauptsächlich in der Kindheit. Experten weisen auf die große Bedeutung der zunehmenden UV-Belastung hin.1 Dabei schädigen UVA und UVB Strahlen die Zellen direkt. Trotz Reparaturmechanismen kann der Körper den Schaden nicht ausgleichen. Der Erbgutschaden bleibt bestehen und kann somit zur Entartung, d. h. Hautkrebs führen.2

Warum ist die Sonne trotzdem so wichtig?

Unser Körper benötigt Vitamin D, die Bildung wird durch UVB Strahlung angekurbelt. Nur 10 bis 20 Prozent können über die Nahrung aufgenommen werden. Da in den Herbst- und Wintermonaten in Deutschland keine ausreichende Produktion möglich ist, sollten die Speicher innerhalb der Sommermonate aufgefüllt und im Winter zusätzlich Vitamin D reiche Lebensmittel, wie beispielsweise fettreiche Fische (Lachs, Makrele), bevorzugt verzehrt werden.

Direkt nach der Geburt erhalten Neugeborene das erste Lebensjahr und über die Wintermonate des zweiten Lebensjahres Vitamin D zur Rachitis- Prophylaxe und auch bei uns Erwachsenen ist Vitamin D an vielen Funktionen des Körpers beteiligt. Das Sonnenvitamin, welches im Körper wie ein Hormon wirkt, ist besonders wichtig für den Kalzium- und Mineralstoffwechsel. Des Weiteren hat es eine stimmungsaufhellende Wirkung. Bei Erwachsenen wird es u. a. zur Vorbeugung von Osteoporose eingesetzt. Neben etlichen weiteren Funktionen, weisen Untersuchungen auf eine schützende Wirkung des Immunsystems hin. Darüber hinaus werden Zusammenhänge bei bestimmten Krebserkrankungen, Diabetes sowie Autoimmunerkrankungen diskutiert.3,7

Schutz vor schädlicher UV-Strahlung und trotzdem ausreichend Vitamin D produzieren- wie ist das möglich?

Die konsentierte Empfehlung der wissenschaftlichen Behörden, Fachgesellschaften und Fachverbände des Strahlenschutzes, der Gesundheit, der Risikobewertung, der Medizin und der Ernährungswissenschaften beinhaltet folgende Aspekte:
Für eine ausreichende Vitamin D Versorgung soll die Haut für ein paar Minuten ungeschützt, d. h. ohne Sonnencreme und unbedeckt, z.B. Unterarme, Hände und Gesicht, zwei bis dreimal in der Woche, der Sonne ausgesetzt werden, wobei ein Sonnenbrand unbedingt zu vermeiden ist. Kurze Zeit bedeutet in diesem Fall, die Hälfte der Zeit, in der man sonst ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde. Daher ist es wichtig, den eigenen Hauttyp zu kennen. Für eine ausreichende Vitamin D Produktion ist kein Sonnenbaden nötig.4

Kinderhaut vergisst nichts

Kinderhaut ist sehr viel dünner und empfindlicher, als die von Erwachsenen und muss daher besonders geschützt werden. Säuglinge gehören nicht in die direkte Sonne, auch Kleinkinder sollten sich bevorzugt im Schatten aufhalten. Dabei ist jedoch zu beachten, dass bis zu 90 Prozent der UVA & UVB Strahlen auch durch Wolken dringen. Schatten und ein bedeckter Himmel bieten also keinen ausreichenden Schutz, daher ist Vorsicht geboten! Auch durch Glasscheiben können UVA-Strahlen ungefiltert passieren. Wichtig ist dies insbesondere für Familien, die lange Autofahrten in den Sommerurlaub planen. Ein Sonnenbrand tritt leider erst viel zu spät auf, d. h. wenn die Haut schon massiv geschädigt wurde. Kinder sollten immer mit LSF 50 und vor allem dick eingecremt werden.5 In diesem speziellen Fall lautet die Devise: Viel hilft viel! Auch bei wasserfester Sonnenmilch ist das Nachcremen nach dem Aufenthalt im Wasser dringend erforderlich.6 In der Mittagszeit ist die Strahlenbelastung am höchsten. Bei Kindern und Jugendlichen sollen hohe UV-Belastungen und Sonnenbrände grundsätzlich vermieden werden, da besonders Verbrennungen im Kindesalter, das Risiko im Laufe des Lebens an Hautkrebs zu erkranken, erhöhen.1

Zur alltäglichen Ausstattung gehören Sonnenhut, Sonnenbrille und textiler Schutz des Körpers. Auch das Baden oder Spielen am Strand sollte demnach mit geeigneter Bekleidung stattfinden. Höhere UV-Belastungen durch Reflexion z.B. durch Sand und Wasser werden hier häufig unterschätzt. Einfache Baumwollkleidung bietet nur einen geringen Schutz, von maximal 10. Im nassen Zustand noch weniger. Hier kann spezielle UV-Schutzkleidung mit extra hohem UV-Schutzfaktor (UPF) nach UV Standard 801 für mehr Sicherheit sorgen.

 

Die Sonne genießen- aber richtig

1. Strahlenbelastung meiden
Um Sonne, Strand und Meer weiterhin unbeschwert und mit Freude zu genießen, bedarf es nur etwas Aufmerksamkeit. Für die Freizeitaktivitäten gilt daher, eine Vermeidung der Mittagssonne, da in dieser Zeit die Strahlenbelastung am stärksten ist. Zusätzlich können Hinweise zum UV-Index helfen, die Tagesabläufe entsprechend anzupassen. Die Aufenthalte in der Sonne sollen eher kurzgehalten und dem Schatten der Vorzug gegeben werden. Besonders hellhäutige Menschen benötigen jedoch auch im Schatten und bei bedecktem Sommerhimmel zusätzliche Schutzmaßnahmen.
Vom Besuch eines Sonnenstudios wird ohne Einschränkungen abgeraten, für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist der Besuch untersagt. Die Haut kann durch das Solarium nicht an die Sonne gewöhnt werden. Zudem leidet die Hautelastizität und der Alterungsprozess wird nachweislich beschleunigt.

2. Textiler Sonnenschutz
Experten empfehlen den textilen Sonnenschutz, in Form von langer, weiter Kleidung. Auch eine geeignete Sonnenbrille sollte zum Schutz der Augen getragen werden. Für Kinder und empfindliche Personen wird spezielle UV-Schutzkleidung angeboten.

3. Schutz der unbedeckten Haut durch Sonnencreme
Der gewählte Lichtschutzfaktor, je nach Hauttyp, schützt die Haut vor Sonnenschäden. Dabei ist ein Schutz gleichermaßen vor UVA sowie UVB Strahlen wichtig. Der häufigste Fehler ist, dass die Sonnencreme zu dünn aufgetragen wird. Zudem verlängert das Nachcremen, ca. alle 1,5 bis max. 2 Stunden den Schutz nicht, es erhält ihn aufgrund von Schwitzen, Abrieb usw. lediglich aufrecht.

Wann sind Nahrungsergänzungsmittel notwendig?

Empfehlungen diesbezüglich sollten mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Mittels Blutentnahme kann ein möglicher Vitamin D Mangel bestimmt und eine geeignete Einnahme mit entsprechender Dosierung empfohlen werden.

PTA Wissen kompakt

  • Kurze Aufenthalte in der Sonne ermöglichen normalerweise eine ausreichende Vitamin D-Synthese, es ist kein Sonnenbaden nötig
  • UV-Strahlung passiert ebenso Wolken und Fenstergläser
  • Sonnenschutz ist auch im Schatten erforderlich
  • Textiler Sonnenschutz nach UV-Standard 801 kann Hautschädigungen verhindern
  • Sonnenschutz und entsprechender LSF sollten unter Berücksichtigung des Hauttyps empfohlen werden
  • Kinder sollten besonders geschützt werden, weiterführende Informationen findet Ihr auf dieser Seite der BZgA
  • Für Kinder empfehlen Dermatologen LSF 50, das Auftragen sollte eine halbe Stunde zuvor, am besten bevor man nach draußen geht, erfolgen
  • Nahrungsergänzungsmittel nach ärztlicher Abklärung
  • Die Einnahme bestimmter Medikamente erhöht die Empfindlichkeit der Haut erheblich
  • Empfehlungen zur Hautkrebsvorsorge und weitere Informationsmaterialien zum Ausdrucken
  • Sonnenschutz Kindergarten
  • Warum UV-Schutz immer wichtiger wird Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesamtes für Strahlenschutz und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Quellenangaben