Aluminium in Deos – Gefahr oder Gerücht?

Immer mehr Verbraucher achten verstärkt darauf, ein Deo ohne Aluminiumsalze zu wählen. Ist die Aufmerksamkeit berechtigt? Ein Überblick zum aktuellen Stand der Debatte.

Dass Deodorants Aluminium enthalten, ist keine Neuigkeit und scheint zunächst mal ungefährlich: Aluminium ist eines der am häufigsten in der Natur vorkommenden Elemente und im gesunden menschlichen Körper befinden sich durchschnittlich 50-150 mg Aluminium1.

Seit einiger Zeit steht das in Kosmetika verwendete Aluminium jedoch in Verdacht, Krebs zu fördern – Reportagen hierzu liefen auf arte2 ebenso wie auf RTL3 und erzeugten zum Teil heftige Reaktionen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte bereits im Februar bekannt gegeben, dass die über Kosmetika aufgenommene Menge Aluminium vermutlich den in der EU zulässigen Grenzwert überschreitet. Die Bundesregierung prüft nun die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen4.

Jedoch sollte man nicht überrascht sein, wenn die Alu-Deos nicht aus dem Handel verschwinden – die Gefahr ist nämlich keinesfalls eindeutig. Tatsächlich ist nicht klar, ob wirklich ein Zusammenhang zwischen Aluminium und Krebs besteht: Die Datenlage ist, wie aus der Stellungnahme des BfR ebenfalls hervorgeht, schlicht unzureichend5. Daher gibt es auch Stimmen, die vor einer Vorverurteilung warnen6.

So oder so – Vorsicht ist angemahnt

Auch wenn der Zusammenhang zwischen Aluminium und Krebs nicht eindeutig geklärt ist, besteht kein Zweifel an der Schädlichkeit einer zu hohen Dosis Aluminium. Tatsächlich wirkt Aluminium als Nervengift und kann in zu hoher Dosis zu Schäden am Knochengerüst oder dem Nervensystem hervorrufen.

Der von der EU festgelegte Grenzwert von 1mg pro Woche pro Kilo Körpergewicht (bei einem 90 Kilo schweren Menschen also 90mg) ist scheinbar schnell erreicht, denn Aluminium findet sich nicht nur in Kosmetikprodukten, sondern in Lebensmitteln, Medikamenten und Pflanzen. Den Kontakt zu Aluminium zu vermeiden, ist ebenso unmöglich wie unnötig.

Doch man kann auf die aufgenommene Menge Einfluss nehmen, indem man auf Aluminiumhaltige Produkte verzichtet oder diese bewusst anwendet. So rät das BfR: „Die Aluminiumaufnahme durch Antitranspirantien kann vor allem gesenkt werden, indem diese nicht unmittelbar nach der Rasur bzw. bei geschädigter Achselhaut verwendet werden. Es kann auch ein Deodorant ohne Aluminiumsalze verwendet werden.“

Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, hat kein Problem – die Palette Aluminiumfreier Deos verschiedenster Hersteller ist bereits breit und es gibt online umfassende Informationen dazu, welche Produkte wo erhältlich sind7.

Quellen