Warum sollte ein Klassiker wie Aspirin nach über 100 Jahren am Markt immer noch interessant sein? Der Biologe Marius Dörr, Mitarbeiter der Abteilung Scientific Affairs Consumer Health, ist relativ neu im Aspirin-Team und hat von daher einen frischen Blick auf ein immer noch faszinierendes Medikament. Mit PTA digital sprach er über Gegenwart und Zukunft von Aspirin®.

Herr Dörr, welche Aufgaben nehmen Sie bei Bayer wahr?
Ich beschäftige mich unter anderem mit der Betreuung von klinischen Untersuchungen und in vitro Studien sowie apothekenbasierten Anwendungsbeobachtungen. Das Verfassen von wissenschaftlichen Stellungnahmen sowie die Mitarbeit in interdisziplinären Projektgruppen gehören ebenso zu meinen Tätigkeiten wie die Freigabe von Informationsmaterialien für Fachkreise und Endverbraucher.

Seit wann üben Sie diese Tätigkeit aus?

Ich bin seit Anfang 2017 im Aspirin Team, in der Abteilung aber schon seit 2009.

Marius Dörr

Bei Bayer und speziell für Aspirin zu arbeiten, ist das etwas Besonderes? Was macht es so besonders?
Bei Bayer und dann auch noch für Aspirin zu arbeiten ist für mich als Biologe etwas ganz Besonderes, denn sowohl Unternehmen als auch das Produkt bieten vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Aspirin ist zwar ein seit weit mehr als 100 Jahren bewährtes Medikament, aber Aspirin geht mit der Zeit und überrascht mich immer wieder mit Innovationen, wie der weiterentwickelten Aspirin Tablette, oder Publikationen zu potentiell neuen Anwendungsgebieten, beispielsweise in der Chemoprävention oder im kardiovaskulären Bereich, oder mit neuen Aspekten zum Wirkmechanismus.1, 2, 3


Was hat Sie am meisten überrascht, als sie in die Welt von Aspirin eintauchten?

Am meisten hat mich überrascht, wie viele Irrtümer es zu Aspirin gibt. Und wie klar die wissenschaftlichen Daten und Fakten all diese widerlegen. Beispiel Schnelligkeit: Es ist häufig nicht bekannt, dass der maximale Wirkstoffspiegel der innovativen Aspirin Tablette durchschnittlich bereits 17,5 Minuten nach der Einnahme und damit schneller als bei vergleichbaren Schmerztabletten erreicht wird. Eine schnelle Wirkstoffanflutung ist Voraussetzung für einen raschen Wirkeintritt.

Es gibt einige Mythen rund um Aspirin, die sich hartnäckig halten. Welche kann man getrost vergessen?
Der Irrglaube das Aspirin oft schwere gastrointestinale Nebenwirkungen verursacht hält sich hartnäckig, doch Fakt ist, dass Aspirin beim kurzzeitigen Einsatz in der Selbstmedikation vergleichbar gut verträglich ist wie beispielsweise Paracetamol oder Ibuprofen.4

Können Sie kurz die Verbesserungen erläutern, die mit der letzten Überarbeitung der Aspirin Tablette einhergingen?
Die MicroAktiv-Technologie setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: 90 Prozent verkleinerte Wirkstoffpartikel plus Natriumcarbonat als Zerfallsbeschleuniger. Beides gemeinsam führt zur beschleunigten Auflösung und einem schnellen Wirkeintritt.

Können Sie etwas zu der jetzigen Verpackung sagen? Sie ist größer, die Tabletten sind anders verpackt als es in den Jahren zuvor der Fall war – was waren die Gründe und Überlegungen, die zu dieser Verpackung geführt haben?
Bei der Verpackung sind wir neue Wege gegangen: Die Schachtel enthält nun 2 getrennte Fächer – eins für den Beipackzettel und eins für die Tabletten. Dadurch wird die Entnahme und Aufbewahrung des Beipackzettels vereinfacht. Denn wer kennt nicht das Problem, den Beipackzettel nach der Entnahme wieder gut in der Medikamentenschachtel zu verstauen. Die Tabletten selbst sind in einem neuartigen 4-er Folienstreifen optimal vor Feuchtigkeit geschützt. Einzelne Tabletten können leicht abgetrennt und so auch problemlos mitgenommen werden. Diese Verpackung gewährleistet eine einfache Entnahme der Tablette – einfach die Folie aufreissen.

Geben Sie uns einen kleinen Ausblick: Was haben wir von Aspirin noch zu erwarten? Neue Darreichungsformen oder neu erforschte Anwendungsgebiete? Was hält die Zukunft bereit?
Gemäß des Bayer Leitbildes „Science for a better life“ suchen wir ständig nach neuen Möglichkeiten unsere Produkte weiter zu verbessern, um den Anforderungen und Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden. Dazu können durchaus auch neue Darreichungsformen und Anwendungsgebiete gehören.

Welches Aspirin-Produkt ist ihr persönlicher Favorit und warum?
Mein absoluter Favorit ist Aspirin Effect Granulat, weil es ohne Wasser eingenommenen werden kann. Für mich die Darreichungsform, die perfekt zu meinem Lebensstil passt, in dem es oft schnell gehen muss und Präsenz sowie Flexibilität gefragt sind. Schließlich bin ich für meinen Job viel unterwegs.

Herr Dörr, wir danken ihnen für dieses Gespräch.

Quellen

  1. Patrignani P et al. Low-Dose Aspirin Acetylates Cyclooxygenase-1 in Human Colorectal Mucosa: Implications for the Chemoprevention of Colorectal Cancer. Clin Pharmacol Ther 2017; doi:10.1002/cpt.639
  2. Schrör K et al. Aspirin and lipid mediators in the cardiovascular system: Prostaglandins and other lipid mediators 2015; 121: 17-23.
  3. A. Lanas (ed.), NSAIDs and Aspirin, DOI 10.1007/978-3-319-33889-7_7
  4. Lanas A et al. Short-term acetylsalicylic acid (aspirin) use for pain, fever, or colds – gastroin-testinal adverse effects: a meta-analysis of ran-domized clinical trials. Drugs R D 2011; 11: 277-288


Aspirin® 500 mg überzogene Tabletten
Wirkstoff: Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.)

Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält: Wirkstoff: Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.), 500 mg; sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Natriumcarbonat, hochdisperses Siliciumdioxid; Tablettenüberzug: Hypromellose, Zinkstearat (Ph.Eur.), Carnaubawachs.
Anwendungsgebiete: Bei Fieber und/oder leichten bis mäßig starken Schmerzen wie z.B. Kopfschmerzen, Schmerzen im Rahmen eines grippalen Infekts, Zahnschmerzen sowie Muskelschmerzen. Bitte beachten Sie die Angaben für Kinder und Jugendliche.
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure, andere Salicylate oder einen der sonstigen Bestandteile von Aspirin; wenn in der Vergangenheit gegen Salicylate oder ähnliche Arzneimittel (insbesondere andere nichtsteroidale Entzündungshemmer) mit Asthmaanfällen oder in anderer Weise allergisch reagiert wurde (z.B. mit Urtikaria, Angioödem, schwere Rhinitis, Schock); aktives peptisches Ulkus; hämorrhagische Diathese; schwere Leber- oder Niereninsuffizienz; schwere, nicht eingestellte Herzinsuffizienz; Kombination mit Methotrexat von mehr als 20 mg pro Woche; gleichzeitige Behandlung mit oralen Antikoagulanzien; ab dem 6. Monat der Schwangerschaft.
Nebenwirkungen: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar. Blutungen und Blutungsneigung (Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Purpura etc.) bei Verlängerung der Blutungszeit. Das Blutungsrisiko kann nach Absetzen noch 4-8 Tage anhalten. Infolgedessen kann das Blutungsrisiko bei Operationen erhöht sein. Auch intrakranielle und gastrointestinale Blutungen können vorkommen. Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktische Reaktionen, Asthma, Angioödem. Kopfschmerzen, Schwindel, Hörverlust, Tinnitus; diese Störungen sind gewöhnlich Zeichen für eine Überdosierung; intrakranielle Blutung. Bauchschmerzen, okkulte oder offenkundige Gastrointestinalblutungen (Hämatemesis, Meläna etc.) mit der Folge einer Eisenmangelanämie; Das Blutungsrisiko ist dosisabhängig. Magenulzera und -perforationen. Anstieg der Leberenzyme, weitgehend reversibel nach Absetzen der Therapie; Leber-schädigung, hauptsächlich hepatozellulär. Urtikaria, Hautreaktionen. Reye-Syndrom.

Bayer Vital GmbH, 51368 Leverkusen, Deutschland Stand 07 / 2014