Herbst und Winter provozieren mit rutschigem Laub und Glatteis Zerrungen und Prellungen aller Art. Was passiert dabei im Körper und warum braucht man zu allem Unglück auch PECH?

Wie reagiert der Körper auf Zerrungen und Prellungen?

Zerrungen und Prellungen sind stumpfe Traumata, also Verletzungen ohne offene Wunden. Nichts desto trotz ist Gewebe beschädigt worden und der Körper hat darauf eine Standardreaktion: Das Gewebe um die beschädigte Stelle wird verstärkt durchblutet und mit Wasser sowie Lymphflüssigkeit versorgt. Auf diese Weise werden Immunkörper, Nährstoffe und Blutplättchen herbeigeführt und Zelltrümmer abtransportiert.

Die verstärkte Durchblutung lässt das Gewebe anschwellen, wodurch die dort vorhandenen Nerven unter Druck gesetzt werden. Mit anderen Worten: es tut weh. Die betroffenen Stellen sind geschwollen, druckempfindlich, verfärbt und erwärmt. Die Folge des Traumas ist demnach eine Entzündung.

Welche Maßnahmen helfen bei Zerrungen und Prellungen?

Abseits aller medikamentösen Maßnahmen greift bei dieser Art Verletzung die PECH-Regel. PECH setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Pause, Eis, Compression und Hochlagern zusammen.

  • Pause: Wenn möglich die körperliche Betätigung erst mal einstellen und dem Körper Zeit zur Regeneration lassen.
  • Eis: Um die Schwellung zu mindern ist Kühlung hilfreich. Hierdurch verengen sich die Blutgefäße, und der Druck auf die Nerven nimmt ab.
  • Compression: Ein Kompressionsverband unterstützt den Abtransport der Lymphflüssigkeit und verhindert, dass Schwellungen sich weiter ausdehnen.
  • Hochlagern: Das Hochlagern des betroffenen Körperteils unterstützt den Rückfluss des Blutes und die Heilung kann schneller ablaufen.

Welche Präparate können zum Einsatz kommen?

Meist werden Salben mit unterschiedlichen Inhaltstoffen eingesetzt.
Beinwell wirkt entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd.
Heparin fördert die Durchblutung und trägt dadurch zu einer schnelleren Abschwellung bei.
Arnika enthält Bestandteile, die entzündungshemmend und antiseptisch wirken.
Andere Cremes oder Salben enthalten Arzneimittel wie Diclofenac oder Ibuprofen, die vor allem Schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken.
Weiterhin kommen Enzympräparate zum Einsatz, die den Ablauf der Entzündungsreaktion unterstützen und verhindern sollen, dass chronische Beschwerden entstehen. Kühlende Gels oder Kühlkissen ergänzen das Produktangebot.

Was ist weiterhin zu beachten?

Beim Einsatz schmerlindernder Mittel ist Vorsicht geboten, da ein geringeres Schmerzempfinden dazu führen kann, dass das beschädigte Gewebe zu früh wieder belastet wird und das Trauma nicht ausheilen kann. Die Beschwerden halten in der Folge länger an oder werden sogar chronisch. Beim Einsatz von Kühlkissen direkt aus dem Eisfach bitte darauf achten, dass diese nicht unmittelbar und nicht zu lange auf der Haut liegen, um Erfrierungsschäden vorzubeugen.

Was ihr als PTA wissen solltet

  • Auf Traumen aller Art reagiert der Körper mit einer Entzündungsreaktion.
  • Erste Maßnahmen bei Zerrung oder Prellung: Pause, Eis, Compression, Hochlagern.
  • Es gibt verschiedene Präparate und Darreichungsformen – Kundenvorlieben herausfinden!
  • Besondere Vorsicht beim Einsatz von Schmerzmitteln und Kühlpäckchen.