Die Schuppenflechte galt lange Zeit als eigenständige Hauterkrankung. Dabei ist sie viel komplexer als zunächst angenommen. Auch wenn sich die charakteristischen Entzündungszeichen, wie silbrig-weiße Schuppen, an der Haut zeigen, so können verschiedene Begleiterkrankungen mit der Psoriasis einhergehen. Experten sprechen daher von einer systemischen Erkrankung. Speziell der innere Leidensdruck, der mit der Schuppenflechte einhergeht, wurde in der Vergangenheit unterschätzt. Depressionen und emotionaler Rückzug sind weitaus häufiger als bisher angenommen- für die Beratung ist demzufolge nicht nur Fachwissen, sondern besondere Feinfühligkeit für den Kunden von entscheidender Bedeutung.

Die Schuppenflechte geht mit geröteten Hautstellen und Juckreiz einher-doch die Erkrankung ist mehr als nur eine Hautentzündung

Unter der Psoriasis versteht man eine entzündliche dermatologische Erkrankung, die in den meisten Fällen chronisch verläuft. Aufgrund einer stark beschleunigten Zellteilung kommt es zu einer überschießenden Hautreaktion. Die Hautreaktion ist dabei nur ein Aspekt, da sich die Entzündung auch auf andere Bereiche des Körpers ausweiten kann. Das macht das Erkrankungsbild der Psoriasis so komplex. Aufgrund sichtbarer erkrankter Hautbereiche fühlen sich Betroffene oft ausgegrenzt und erfahren Abneigung. Diese Erlebnisse haben meist weiterführende psychische Probleme zur Folge. Dadurch ist die Erkrankung oft mit einem erheblichen Leidensdruck verbunden, der dem ersten Anschein nach nicht immer gleich zu erkennen ist. Es gibt verschiedene Formen der Schuppenflechte. Am häufigsten tritt die Psoriasis vulgaris mit 80 bis 90 % auf und wird auch als Plaque-Psoriasis bezeichnet.

Zu den Symptomen der Hautentzündung können Begleiterkrankungen auftreten

Zur Hauptsymptomatik der Schuppenflechte gehören gerötete Hautstellen mit silbrig-weißen anheftenden Schuppen sowie Brennen und ein stark ausgeprägter Juckreiz. Die Haut kann einreißen und schmerzen. Je nach Form sind verschiedene Hautareale betroffen, am ehesten der Kopf, Ellenbogen, Knie und Gesäß. Aber auch alle anderen Bereiche können betroffen sein, wie beispielsweise der Nagel -und Zehenbereich. Ebenso kann sich die Psoriasis auf die Gelenke ausbreiten. Diese wird dann als Psoriasis-Arthritis bezeichnet. Viele Begleiterkrankungen wie beispielsweise Adipositas, Hypertonie, Depressionen sowie Diabetes gehen mit der Hauterkrankung einher, so dass sie auch als systemische Erkrankung gesehen werden muss. Die Schuppenflechte ist nicht ansteckend, aber viele Menschen reagieren in der Öffentlichkeit mit Ablehnung im Kontakt zu betroffenen Personen. Insbesondere sichtbar betroffene Hautstellen sind für die erkrankten Menschen ein häufiger Grund für emotionalen Rückzug, viele leiden unter Depressionen. Diese werden zusätzlich durch die vermehrte Freisetzung entzündungsfördernder Botenstoffe begünstigt.

Wird die Erkrankung vererbt? Welche Auslöser gibt es?

In vielen Fällen verläuft die Schuppenflechte in Schüben. Dabei spielen sogenannte Trigger, d.h. auslösende Faktoren eine entscheidende Rolle. Um überhaupt an einer Schuppenflechte zu erkranken, ist die genetische Disposition von großer Bedeutung.  Die Krankheit direkt wird nicht vererbt, sondern lediglich die Veranlagung an einer Psoriasis zu erkranken. Einflüsse, wie die Einnahme bestimmter Medikamente oder Stress können dann jedoch einen Ausbruch oder einen weiteren Schub begünstigen.

Die Therapie der Psoriasis

Ziel der Behandlung ist es, die Symptome zu mildern und die Lebensqualität zu erhalten. Je nach Ausprägung des Krankheitsbildes, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Zur äußerlichen Anwendung kommen Cremes, Salben und Ölbäder, insbesondere wenn nur einzelne Stellen betroffen sind. Ziel ist es hierbei, die Verhornung sanft zu lösen und gegen die Entzündung vorzugehen. Die innerliche Behandlung wird durch die Gabe von Medikamenten oder Spritzen durchgeführt, welche dann systemisch gegen die Entzündung wirken. In schweren Fällen kann auch der Einsatz von biologischen Stoffen in Erwägung gezogen werden, diese wirken direkt auf das Immunsystem des Patienten ein.

Je nach Schweregrad hat sich auch die Lichttherapie bewährt. Grundsätzlich sollte die Haut mit einer rückfettenden und juckreizlindernden Basispflege täglich gepflegt werden, diese kann auch zusätzlich zur Therapie verwendet werden.

Je nach Begleiterkrankung wird zusätzlich Bewegung und eine ausgewogene gesunde Ernährung mit einem hohen Anteil an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren empfohlen. Zusätzlich haben sich Entspannungstechniken, wie beispielsweise Yoga, bewährt.

Was Ihr als PTA wissen solltet

  • Unter der Psoriasis versteht man eine meist chronisch, entzündliche Hauterkrankung, die sich auch auf andere Bereiche des Körpers ausweiten kann.
  • Die Hauterkrankung ist nicht ansteckend.
  • Die Schuppenflechte wird aufgrund einer überschießenden Immunreaktion ausgelöst und beruht meist auf einer erblichen Veranlagung.
  • Auslösefaktoren wie z.B. die Einnahme bestimmter Medikamente, hormonelle Veränderungen, klimatische Einflüsse, Rauchen, Infekte oder Verletzungen der Haut begünstigen einen Ausbruch.
  • Die Psoriasis-Arthritis ist durch schmerzhafte und geschwollene Gelenke gekennzeichnet.
  • Die Schuppenflechte geht oftmals mit einem erheblichen Leidensdruck und psychischen Belastungen einher, weshalb auf professionelle Hilfe aufmerksam gemacht werden sollte.
  • Der erfahrene Dermatologe ist Ansprechpartner für die Hauterkrankung.
  • Aufgrund der systemischen Erkrankung kommt es bei ca. 45% der Patienten zu Komorbiditäten wie Stoffwechselstörungen, Gelenkbeteiligungen, Herz-Kreislauferkrankungen und Depressionen. Eine zusätzliche Behandlung und Kontrolle durch entsprechende Fachärzte ist daher empfehlenswert.
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Quellenangaben und weiterführende Informationen