ptadigital.de
  • Aktuell
  • Gesundheit
    • Herpes zoster, GürtelroseGürtelrose (Herpes zoster): Symptome, Behandlung und Ansteckungsgefahren
      Bei einer Gürtelrose kommt es häufig zu einer Reaktivierung von Varizella-Zoster-Viren - wie andere Herpesviren bleibt auch das VZV nach einer Erstinfektion im Organismus zurück.
      Mehr erfahren
    • Kind mit ADHS-SymptomenADHS im Fokus: Klärung der Ursachen, Auswirkungen und Therapieoptionen
      ADHS ist eine psychische Störung mit Symptomen wie Hyperaktivität, Konzentrationsproblemen oder impulsivem Verhalten, die je nach Ausprägung variieren können.
      Mehr erfahren
    • Krankheitsbilder
    • Frauengesundheit
    • Schwangerschaft & Stillzeit
    • Kindergesundheit
    • Gesundheit im Alter
    • Gelenkgesundheit
    • Gesundheit Digital
    • Prävention
  • Praxiswissen
    • Wirkstoffe und Nährstoffe
      Neue Medikamentenentwicklungen, innovative Darreichungsformen, Fortschritte in der Formulierungstechnik und wichtige Updates aus der pharmazeutischen Industrie.
      Mehr erfahren
    • Rezeptur
      Wissen rund um die individuelle Arzneimittelherstellung: Von präzisen Rezepturberechnungen und innovativen Rezepturtechniken bis hin zu aktuellen Entwicklungen und rechtlichen Vorgaben.
      Mehr erfahren
    • Beratung
  • Karriere
    • Arbeitsbereiche
      Für PTA gibt es neben öffentlichen Apotheken spannende Alternativen, wie Krankenhausapotheken oder den Pharma-Außendienst - hier die Arbeitsbereiche im Überblick.
      Mehr erfahren
    • Fortbildung & Weiterbildung
      Nach erfolgreichem Abschluss der PTA-Ausbildung stehen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Hier erfahren Sie mehr über einige dieser Optionen.
      Mehr erfahren
    • Berufsinformationen
    • Erfolgsgeschichten
  • Interviews
  • Service
Home Praxiswissen Beratung/Verkauf Desinfektionsmittel in de…
Autor: PTA Redaktion
Lesezeichen
Lesedauer ca. 4 min
19.12.2024

Desinfektionsmittel in der Beratung: Einsatz, Empfehlungen und Sicherheit

Viele Kunden möchten sich vor Magen-Darm-Viren oder Erkältungen schützen und verlangen ein Mittel zur Händedesinfektion. Doch worauf sollte unbedingt geachtet werden und welche Präparate sind geeignet?

In der Apotheke sollte sich die Frage gestellt werden, welche Desinfektionsmittel z.B. bei Erkältungskrankheiten oder Brechdurchfall Sinn machen und welche nicht. Denn nicht jedes Desinfektionsmittel ist gleichermaßen geeignet, um scheinbar banale Rhino- oder Adenoviren (Erkältung) oder auch Noroviren (Brechdurchfall) abzutöten.

Wann reicht Seife, wann ist Desinfektion nötig?

Meistens reicht das gründliche Händewaschen mit Seife für 20 bis 30 Sekunden völlig aus, um die virale Belastung auf den Händen zu beseitigen. Und das sollten wir auch gründlich und oft tun. Denn im Schnitt greifen wir uns unbewusst alle vier Minuten oder etwa 400 mal am Tag mit den Fingern an die Augen, Nase oder Mund.

Da wir in der Apotheke oft auch mit wirklich pathogenen Keimen zu tun haben, könnte man zumindest darüber nachdenken, auch ab und an seine Hände und bestimmte Bereiche in der Offizin während der Arbeit zu desinfizieren. Vor allem nach Kontakt mit Erkälteten, an Brechdurchfall oder Influenza leidenden Patienten ist dies ratsam, um so die Infektionskette zu durchbrechen.

RKI-Liste und Wirksamkeitsangaben: Orientierungshilfen für die Desinfektionsmittel-Beratung

Das Robert Koch-Institut (RKI) aktualisiert regelmäßig die Liste der anerkannten und auf Wirksamkeit geprüften Desinfektionsmittel gemäß § 18, Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie das Umweltbundesamt (UBA) prüfen die vom RKI getesteten Mittel auf Unbedenklichkeit für die Gesundheit und Umwelt.

Um zuverlässig und schnell zu erkennen, welche Desinfektionsmittel in der Beratung gegen die verschiedenen Arten von Mikroorganismen wirksam sind, empfiehlt sich häufig der Blick auf das Etikett. Es sollte z.B. beim Kundenwunsch für ein Desinfektionsmittel gegen Erkältungs- oder Noroviren immer darauf geachtet werden, dass „RKI-Liste Bereich A/B“ und eine möglichst hohe Wirksamkeit wie „begrenzt viruzid, begrenzt viruzid PLUS, viruzid“ deklariert ist. Erst dann ist gewährleistet, dass, sofern die angegebenen Einwirkzeiten eingehalten werden, alle möglichen Viren abgetötet werden.

Wie wirken Desinfektionsmittel?

Desinfektionsmittel haben den Anspruch, von 1.000.000 Keimen maximal 10 am Leben zu lassen. Damit ein Desinfektionsmittel ausreichend stark sämtliche Keime abtötet, muss dieses standardisierte Prüfverfahren, die die Zulassungsbehörden fordern, durchlaufen.

Die am häufigsten in der Apotheke anzutreffenden Desinfektionsmittel bestehen aus Alkoholen (z.B. Ethanol, Propan-1-ol, Propan-2-ol), Aldehyden (z.B. Glyoxal) und quaternären Ammoniumverbindungen (z.B. Mecetroniumetilsulfat). Voraussetzung für die Wirksamkeit der Alkohole ist Wasser. Dieses lässt die Zellwand des Mikroorganismus aufquellen, erst dann kann der Alkohol in die Zelle eindringen und somit die Proteine denaturieren. Aldehyde denaturieren die Mikroorganismen auf ähnliche Art und Weise. Sie zerstören Zellwandbestandteile, wodurch diese, ähnlich wie bei Alkoholen in Kombination mit Wasser, durchlässig werden und so das osmotische Gleichgewicht stören. Quaternäre Ammoniumverbindungen sind oberflächenaktive Substanzen (kationische Tenside), die kleine Poren in der Zellmembran bilden und somit die Penetration dieser Stoffklasse erleichtern.

Verschiedene Wirkbereiche

Das RKI hat verschiedene mikrobiologische Wirkbereiche klassifiziert. Folgender Abschnitt stammt aus der Liste vom RKI geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel- und verfahren.

Bereich A zur Abtötung von vegetativen Bakterien einschließlich Mykobakterien sowie von Pilzen einschließlich Pilzsporen geeignet

Bereich B zur Inaktivierung von Viren geeignet, entspricht der Definition „viruzid“- wirksam gegen behüllte und unbehüllte Viren, weitere Wirkungsbereiche zur Virusinaktivierung: „begrenzt viruzid“ – wirksam gegen behüllte Viren, „begrenzt viruzid PLUS“ – wirksam gegen behüllte Viren sowie zusätzlich gegen Adeno-, Noro- und Rotaviren

Bereich C zur Abtötung von Sporen des Erregers des Milzbrandes geeignet

Bereich D zur Abtötung von Sporen der Erreger von Gasödem und Wundstarrkrampf geeignet (zur Abtötung dieser Sporen müssen Sterilisationsverfahren unter Berücksichtigung der einschlägigen Normen angewendet werden).

So tötet zum Beispiel 99%iger Ethanol von einem namhaften Hersteller für Desinfektionsmittel zuverlässig vegetative Bakterien, Mykobakterien, Pilze, Pilzsporen und  behüllte Viren (Heptatitis-B-Virus, Hepatitis-C-Virus, Humanes Immundefizienz Virus, Influenzaviren) schon nach mindestens 30 Sekunden, unbehüllte Viren wie Adeno-, Rota-, Rhino- und Noroviren hingegen erst nach 2 Minuten ab. Daher sollte das Desinfektionsmittel immer diese deklarierten Mindestzeiten mit der zu desinfizierenden Fläche in Kontakt bleiben.

80%iger Ethanol und 70%iger Isopropanol haben laut dem Robert Koch-Institut überraschenderweise nur einen Wirkungsbereich A. Sie sind also nur gegen vegetative Bakterien einschließlich Mykobakterien sowie Pilze einschließlich Pilzsporen wirksam. Wer also doch unerwartet wider Willen mit einer Erkältung in der Offizin oder im Labor steht und aus Versehen in die Fantaschale oder auf Tastatur niest, sollte daher das gute alte Isopropanol an der Seite stehen lassen und alle Instrumente, die Arbeitsflächen und Hände mit 99%igem Ethanol desinfizieren (und natürlich schleunigst nach Hause gehen).

Behüllte Viren

Die Virushülle besteht, im Gegensatz zu unbehüllten Viren, aus Lipiden einer Lipid-Doppelmembranen, in der virale Proteine eingebettet sind. Diese gesamte Virushülle umschließt ein Kapsid, in das virale Nukleinsäuren (genetische Information) eingebaut sind. Behüllte Viren besitzen durch ihren Aufbau den evolutionären Vorteil, die eigene Oberfläche zu verändern, einfacher gesunde Zellen anzugreifen und das Immunsystem des Wirts zu untergraben. Somit sind sie die Übeltäter, wenn es um Pandemien geht (HIV, Influenza, Ebola).

Was ihr als PTA wissen solltet

  • Bei einer leichten Erkältung ist zu Hause kein Desinfektionsmittel notwendig, richtiges und häufiges Händewaschen reicht aus
  • Regelmäßig einen Blick in die Liste des RKI zu geprüften und anerkannten Desinfektionsmitteln werfen
  • Immer auf dem Etikett nach der Deklaration des RKI schauen
  • „Bereich A“ gegen Bakterien und Pilze, „Bereich B“ inkl. „viruzid“ gegen alle Viren wirksam
  • Einwirkzeiten je nach „Problemfall“ beachten
  • 99%iger Ethanol ist ein sehr gutes Allround-Produkt gegen sämtliche Mikroorganismen
Autor
PTA Redaktion

Unsere Redaktion besteht aus ausgewählten PR-Redakteuren und -Beratern aus dem Bereich der Gesundheitskommunikation.

Alle Beiträge ansehen

Quellenangaben

  1. Prüfung und Deklaration der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln gegen Viren zur Anwendung im human-medizinischen Bereich. Zum Artikel
  2. Geprüfte und anerkannte Desinfektionsmittel und- verfahren. Liste des Robert-Koch-Instituts
  3. Richtig desinfizieren. DAZ Merkblatt
  4. Welthändehygienetag- Wann welches Händedesinfektionsmittel?
  5. Hygiene im Alltag- Vom Händewaschen bis zur Desinfektion
  6. Labor Arnold- Arten von Desinfektionsmitteln
  7. Prävention und Hygiene – Krankheiten vermeiden durch richtiges Händewaschen

Inhalt

  • Wann Desinfektion nötig ist
  • RKI-Liste und Wirksamkeit
  • Wirkung von Desinfektionsmittel

Lesen Sie auch folgende Artikel

  • Neue S3-Leitlinie Magenkrebs: Mehr Beratungswissen für Apotheken notwendig

    08.06.2025: Neue S3-Leitlinie Magenkrebs: Mehr Beratungswissen für Apotheken notwendig Berlin, Juni 2025 – Die aktualisierte S3-Leitlinie „Adenokarzinom des Magens und ösophagogastralen Übergangs“ wurde im Mai vom

    Mehr erfahren
  • Neue DBfK-Handreichungen stärken Pflegekräfte in der Schmerzversorgung

    03.06.2025: Anlässlich des bundesweiten Aktionstags gegen den Schmerz betont Vera Lux, Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe e. V. (DBfK), die zentrale Rolle der Pflege in der Schmerzversorgung.

    Mehr erfahren
  • Aktionstag gegen den Schmerz am 3. Juni 2025: Schmerzversorgung vor Kollaps

    03.06.2025: Aktionstag gegen den Schmerz am 3. Juni 2025: Schmerzversorgung vor dem Kollaps Berlin – Rund 23 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen, viele

    Mehr erfahren

    Schreiben Sie einen Kommentar Antworten abbrechen

    Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


    • Aktuell
    • Gesundheit
      • Krankheitsbilder
      • Prävention
      • Gesundheit Digital
      • Gesundheit im Alter
    • Praxiswissen
      • Wirkstoffe und Nährstoffe
      • Rezeptur
      • Beratung
    • Interviews
    • Karriere
      • Arbeitsbereiche
      • Fortbildung & Weiterbildung
      • Berufsinformationen
      • Erfolgsgeschichten
    • Service
    Helping patients. Connecting experts.

    Copyright © 2025

    • Impressum
    • Datenschutzerklärung
    • Kontakt
    • Über Uns
    • Mediadaten

    Eine Initiative von nitschmahler&friends

    Die auf unserem Portal veröffentlichten Informationen sind kein Ersatz für eine professionelle Beratung und Behandlung durch einen approbierten Arzt oder eine approbierte Ärztin. Der Inhalt auf meine-gelenkschmerzen.de darf nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen oder Eigenmedikation verwendet werden.