Kopfschmerzbild nach Impfung gegen COVID-19 (Coronavirus SARS-CoV-2) aufgeschlüsselt
Kiel, Lübeck, Riyadh, Sharjah 28.7.2021. Kopfschmerzen sind die häufigste neurologische Nebenwirkung nach COVID-19-Impfung. Sie treten bei über 50% der Geimpften auf. Detaillierte Informationen über die klinischen Merkmale dieser Kopfschmerzen sind bisher nicht bekannt.
Nun liegen erstmals präzise internationale Daten zum genauen Erscheinungsbild dieser neuen Form von Kopfschmerzen vor.

Abgrenzung von Migräne und Kopfschmerzen bei Sinusvenenthrombose
Die Kopfschmerzen nach COVID-19-Impfung zeigen einen umfangreichen Symptomenkomplex. Die Symptome treten je nach Impfstoff rund 15-18 Stunden nach der Impfung auf. Sie dauern durchschnittlich 14-16 Stunden an.
Die Kopfschmerzen treten bei mehr als 75% der Betroffenen beidseitig auf. Hauptlokalisationen sind Stirn, Schläfen, Hinterkopf und Augenregion. Der Schmerzcharakter ist drückend und dumpf. Die Schmerzintensität ist mittel bis stark. Die häufigsten Begleitsymptome sind Müdigkeit, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und Muskelschmerzen. Bei Frauen ist die Intensität der Kopfschmerzen stärker als bei Männern. Bei jüngeren Personen ist die Kopfschmerzintensität höher als bei älteren. Sie können auch in Ausnahmefällen in eine chronische Form übergehen, ohne dass vorher Kopfschmerzen bestanden. In der Regel sind die Kopfschmerzen jedoch kurz und halten knapp einen Tag.
Beteiligt an der umfangreichen internationalen Studie waren Forscher der Schmerzklinik Kiel, des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein sowie der Universitäten Riyadh und Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate). Die Daten wurden global erhoben. Die Kenntnis dieser diagnostischen Kriterien ist für die klinische Praxis entscheidend.
Die Symptome charakterisieren ein spezifisches Kopfschmerzbild
Mit den Ergebnissen können nun andere Kopfschmerzen, wie z.B. bei Migräne, abgegrenzt werden. Kopfschmerzen sind auch das führende Symptom der Sinusvenenthrombose des Gehirns. Diese kann im Einzelfall als gefährliche Komplikation nach einer Impfung auftreten. Die Ergebnisse erlauben, diese und andere akute und chronische Kopfschmerzformen abzugrenzen.
Kopfschmerzen sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Rund 50 Millionen Menschen in Deutschland sind betroffen, davon 28 Millionen Frauen und 21 Millionen Männer. Damit ist Kopfschmerz die Volkskrankheit Nummer 1.
Es bestehen daher große Unsicherheiten zur Ursache von Kopfschmerzen nach der Impfung. Ängste und Zweifel führen permanent zu zahlreichen Notfallaufnahmen. Die Ergebnisse ermöglichen jetzt die Unterscheidung von Impfkopfschmerzen und anderen Kopfschmerzen.
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