Pille danach: Wirkweise, Anwendung und Nebenwirkungen
Verhütungsfehler können trotz sorgfältiger Anwendung auftreten – beispielsweise durch ein gerissenes Kondom, eine vergessene Einnahme der Antibabypille oder ungeschützten Geschlechtsverkehr. In solchen Fällen bietet die Pille danach die Möglichkeit, eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Ihre Wirksamkeit beruht auf der Verzögerung des Eisprungs – vorausgesetzt, die Einnahme erfolgt rechtzeitig.
Die Apotheke ist in der Regel die erste Anlaufstelle für die Pille danach – diskret und ohne Rezept steht die Notfallverhütung hier zur Verfügung. Seit 2015 ist die Pille danach rezeptfrei in der Apotheke zu erhalten. Kundinnen erhalten eine vertrauliche und fachgerechte Beratung, die sich an ihren individuellen Bedürfnissen orientiert.

Beratung und Abgabe der Pille danach in der Apotheke
Voraussetzung für die Abgabe der Pille danach in der Selbstmedikation ist eine persönliche Beratung der Frau durch das Apothekenpersonal.
Idealerweise erfolgt die Abgabe direkt an die betroffene Frau, um die notwendige Beratung sicherzustellen.
Bei minderjährigen Mädchen ist besondere Sorgfalt geboten: Die Abgabe an unter 14-Jährige sollte ohne Zustimmung eines Erziehungsberechtigten nicht erfolgen – in diesen Fällen ist der Verweis an eine Ärztin oder einen Arzt angezeigt.
Was jetzt wichtig ist: Zeit und Wirkstoff
Die Notfallverhütung sollte so früh wie möglich nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr erfolgen – idealerweise innerhalb von 12 Stunden. Je nach Zeitpunkt des ungeschützten Verkehrs gelten folgende Empfehlungen:
- Liegt der Geschlechtsverkehr nicht länger als 72 Stunden zurück, kann entweder LNG oder UPA eingesetzt werden.
- Liegt der Geschlechtsverkehr länger als 72, aber nicht mehr als 120 Stunden zurück, ist ausschließlich Ulipristalacetat (UPA) geeignet.
- Wenn der Geschlechtsverkehr länger als 120 Stunden zurückliegt, ist eine Abgabe nicht mehr möglich – in diesem Fall sollte die Frau an eine gynäkologische Praxis verwiesen werden.
Die Pille danach: Definition, Zweck und Wirkmechanismus
Auch wenn die Pille danach seit einigen Jahren ohne Rezept erhältlich ist, ist sie immer mit einer Pflichtberatung durch das Fachpersonal verbunden. Dabei werden die Einnahme, Wirkweise, mögliche Nebenwirkungen sowie Kontraindikationen besprochen.
Besonders wichtig ist der Hinweis, dass die Pille danach keine reguläre Verhütungsmethode ersetzt und die nächste Menstruation beobachtet werden sollte.
Bei Unsicherheiten oder bestimmten Vorerkrankungen kann eine ärztliche Rücksprache erforderlich sein. Die Entscheidung zu Abgabe liegt in der Hand des Fachpersonals in der Apotheke, wenn kein ärztliches Rezept vorliegt.
Notfallverhütung verständlich erklärt
Die Pille danach ist ein Notfallverhütungsmittel, das eine ungewollte Schwangerschaft nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder Verhütungspannen verhindern kann. Sie wirkt, indem sie den Eisprung blockiert oder verzögert, um das Zusammentreffen von Spermien und einer befruchtungsfähigen Eizelle zu verhindern.
Da ihre Wirksamkeit mit der Zeit nach der Verhütungspanne abnimmt, sollte sie so früh wie möglich eingenommen werden. Sie dient nicht als reguläre Verhütungsmethode, sondern als einmalige Maßnahme.
- Levonorgestrel (LNG): Blockiert oder verzögert den Eisprung, wenn es vor dem LH-Anstieg eingenommen wird. Es sollte innerhalb von 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, wobei die Wirksamkeit mit der Zeit abnimmt.
- Ulipristalacetat (UPA): Hemmt oder verzögert den Eisprung, auch wenn der LH-Anstieg bereits begonnen hat. Es sollte innerhalb von 120 Stunden (5 Tage) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden.
Nach dem Eisprung ist die Pille danach wirkungslos, da sie keinen Einfluss auf die Befruchtung oder Einnistung hat.
Einnahmeempfehlung
- Levonorgestrel: Kann bis zu 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Bei bestimmten Bedingungen, wie schwerem Asthma (Einnahme von Glukokortikoiden) oder der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel, sollte Levonorgestrel bevorzugt werden.
- Ulipristalacetat: Kann bis zu 120 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden und hat über diesen Zeitraum eine stabilere Wirksamkeit.

Nebenwirkungen und weitere Hinweise
Die Pille danach wird mit Wasser eingenommen, vorzugsweise während einer Mahlzeit, um Übelkeit zu vermeiden. Bei Erbrechen innerhalb von drei Stunden nach Einnahme sollte eine neue Dosis eingenommen werden.
Mögliche Nebenwirkungen sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Zyklusverschiebungen oder leichte Blutungen. Bei schweren Leberfunktionsstörungen ist die Anwendung beider Wirkstoffe kontraindiziert.
Alternative: Die Kupferspirale zur Notfallverhütung
Alternativ kann eine Kupferspirale als Notfallverhütung in Erwägung gezogen werden, was jedoch unter ärztlicher Beratung erfolgt. Der nächste Menstruationszyklus sollte aufmerksam beobachtet werden; bei Auffälligkeiten empfiehlt sich ein Schwangerschaftstest oder eine gynäkologische Abklärung.

Pille danach – Kosten
Die Pille danach ist in Deutschland seit 2015 ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Dadurch haben Frauen die Möglichkeit, schnell und unkompliziert auf diese Notfallverhütung zuzugreifen, ohne vorher einen Arzt aufsuchen zu müssen. Allerdings müssen die Kosten ohne ärztliches Rezept selbst getragen werden.
Eine Ausnahme gilt für Frauen unter 22 Jahren: Sie können sich die Pille danach von einer Ärztin oder einem Arzt verschreiben lassen, sodass die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Für Frauen zwischen 18 und 21 Jahren fällt jedoch eine gesetzliche Zuzahlung an.
Preisunterschiede und Verträglichkeit
In der Regel sind ulipristalacetathaltige Präparate etwas teurer als levonorgestrelhaltige Präparate. Beide Wirkstoffe gelten als gut verträglich und sicher, wobei Nebenwirkungen wie Zyklusstörungen oder Übelkeit auftreten können. Dennoch ersetzen sie keine reguläre Verhütung und sollten nicht als regelmäßige Verhütungsmethode verwendet werden.
Gut zu wissen: In England soll der Zugang zur Pille danach bald weiter erleichtert werden. Geplant ist, dass sie dort kostenlos in Apotheken erhältlich sein wird. Dadurch sollen finanzielle Hürden abgebaut und sichergestellt werden, dass Frauen in Notfällen schnell und ohne Einschränkungen auf diese Verhütungsmethode zugreifen können.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen der Pille danach
Bei der Beratung zur Pille danach sollten mögliche Nebenwirkungen verständlich erklärt werden. Häufig treten Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Unterleibsschmerzen und Schmierblutungen auf.
Zudem kann sich die nächste Menstruation verzögern oder verfrühen, da die Wirkstoffe einen Einfluss auf den Hormonhaushalt nehmen. Falls Erbrechen innerhalb von 3 Stunden nach Einnahme auftritt, sollte eine erneute Dosis eingenommen werden.
Achtung Wechselwirkungen: Wann die Pille danach nicht wirkt
Wichtige Kontraindikationen, die eine ärztliche Abklärung erforderlich machen, sind bestehende Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff, schwere Lebererkrankungen oder die gleichzeitige Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Enzyminduktoren wie bestimmte Antiepileptika, Rifampicin oder Johanniskraut), die die Wirksamkeit verringern können.
Falls die Möglichkeit einer bereits bestehenden Schwangerschaft besteht oder starke Unterbauchschmerzen nach der Einnahme auftreten (möglicher Hinweis auf eine ektopische Schwangerschaft), sollte ein Besuch in der gynäkologischen Praxis erfolgen.
Wichtig: Notfallkontrazeptiva wirken nicht abortiv, das heißt, eine bereits bestehende Schwangerschaft kann durch die Einnahme von LNG (1,5 mg) oder UPA (30 mg in einer Einzeldosis) in der empfohlenen Dosierung nicht beendet werden.
Faktoren, die die Sicherheit beeinflussen können
Faktoren, die die Sicherheit der Pille danach gefährden können, sind vielseitig und sollten unbedingt berücksichtigt werden. Ein wichtiger Aspekt sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Einige Arzneimittel können die Wirksamkeit der Pille danach beeinträchtigen, indem sie den Abbau des Wirkstoffs in der Leber beschleunigen oder die Aufnahme des Medikaments im Körper verhindern.
Besonders Medikamente wie bestimmte Antibiotika, Antazida, Antiepileptika, Antidepressiver oder pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut enthalten oder auch Mittel gegen HIV können die Effektivität der Pille nachträglich verringern.
Pille danach und Körpergewicht: Unsicherheit bleibt
Die europäische Arzneimittelagentur (EMA) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfehlen weiterhin die Anwendung von Notfallkontrazeptiva unabhängig vom Körpergewicht, da die bisherige Datenlage keine eindeutigen Schlussfolgerungen über eine reduzierte Wirksamkeit zulässt. Studien weisen darauf hin, dass die kontrazeptive Wirksamkeit von Levonorgestrel-haltigen Notfallkontrazeptiva bei einem BMI über 25 möglicherweise abnimmt, insbesondere ab einem BMI von 30.
Für Ulipristalacetat zeigen einige Daten ebenfalls einen Trend zu einer reduzierten Wirksamkeit bei höherem Körpergewicht, jedoch ohne statistisch eindeutige Aussagekraft. Aufgrund dieser Unsicherheiten wird Frauen mit einem BMI über 30 empfohlen, bevorzugt Ulipristalacetat zu verwenden oder eine Kupferspirale als Notfallverhütung in Betracht zu ziehen.
In der Beratung sollte auf die möglichen Einschränkungen der Wirksamkeit hingewiesen und bei Bedarf eine individuelle Empfehlung ausgesprochen werden.1
Zwei Wirkstoffe, zwei Zeitfenster: Unterschiede auf einen Blick
Levonorgestrel und Ulipristalacetat sind die beiden Wirkstoffe, die in der Pille danach verwendet werden, wobei sie sich in Wirkweise, Wirksamkeitsdauer und Effektivität unterscheiden.
Levonorgestrel wirkt primär durch die Verzögerung des Eisprungs und ist bis zu 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einsetzbar, während Ulipristalacetat als selektiver Progesteronrezeptor-Modulator den Eisprung noch wirksamer hemmen kann und bis zu 120 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden kann.
Untersuchungen zeigen, dass Ulipristalacetat insbesondere in den späteren Stunden eine höhere Wirksamkeit als Levonorgestrel aufweisen kann2.
Merkmal | ellaOne® (Ulipristalacetat 30 mg) | PiDaNa® (Levonorgestrel 1,5 mg) |
Wirkmechanismus | Verzögert oder hemmt den Eisprung durch Unterdrückung des LH-Anstiegs | Eisprungblockade und/ oder verspätete Ovulation durch Unterdrückung des LH-Anstiegs |
Anwendungszeitraum | Bis max. 120 Stunden (5 Tage) nach dem ungeschützten Verkehr | Bis max. 72 Stunden (3 Tage) nach dem ungeschützten Verkehr |
Wirkung bei fortgeschrittenem Zyklus | Keine Wirkung, wenn der Eisprung bereits stattgefunden hat | Keine Wirkung nach dem Eisprung |
Wechselwirkungen | Wirkung ↓ bei gleichzeitiger Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln und CYP3A4-Induktoren | Wirkung ↓ durch bestimmte Medikamente (z. B. Enzyminduktoren) |
Empfehlung bei hormoneller Dauerverhütung | Vorsicht: hormonelle Mittel können Wirkung von ellaOne abschwächen | Kein negativer Einfluss – daher bei hormoneller Verhütung bevorzugt |
Besondere Vorsicht bei | Schwerem Asthma (mit Glukokortikoiden behandelt), Schwangerschaftsverdacht, Leberfunktionsstörung | BMI > 30 (möglicherweise verringerte Wirksamkeit), Lebererkrankung, Malabsorption |
Wirkungsverlust durch Erbrechen | Innerhalb von 3 Stunden nach Einnahme – Tablette erneut einnehmen | Innerhalb von 3 Stunden nach Einnahme – Tablette erneut einnehmen |
Rauchen | Keine direkte Kontraindikation, aber erhöhtes Risiko für Thrombosen und kardiovaskuläre Erkrankungen, besonders bei älteren Frauen oder mit zusätzlichen Risikofaktoren | Keine direkte Kontraindikation, aber erhöhtes Risiko für Thrombosen und kardiovaskuläre Erkrankungen, besonders bei älteren Frauen oder mit zusätzlichen Risikofaktoren |
Durchblutungsstörungen | Vorsicht bei Thrombophilie oder anderen kardiovaskulären Erkrankungen, Risiko für Thrombosen könnte erhöht sein. Ärztliche Beratung empfohlen | Vorsicht bei Durchblutungsstörungen, wie Thrombophilie oder anderen kardiovaskulären Erkrankungen, Risiko für Thrombosen könnte ebenfalls erhöht sein. Ärztliche Beratung empfohlen |
Hinweis zur weiteren hormonellen Verhütung nach Anwendung | Die Wirkung kann durch hormonelle Verhütungsmittel beeinträchtigt werden. → Eine hormonelle Methode kann fortgesetzt oder begonnen werden, aber: ➤ Zusätzlich für mind. 14 Tage (bzw. bis zur nächsten Periode) mit Barrieremethode verhüten! | Hormonelle Verhütung kann wie gewohnt fortgesetzt werden. ➤ Trotzdem bis zur nächsten Periode zusätzlich verhüten, da der Eisprung sich verschieben kann. |
Langzeitfolgen durch die Pille danach
Langzeitfolgen der Pille danach sind nach aktuellem wissenschaftlichem Stand nicht bekannt. Da sie nur als Notfallverhütungsmittel gedacht ist und nicht regelmäßig eingenommen werden sollte, gibt es keine Hinweise auf langfristige gesundheitliche Schäden.
Allerdings kann eine häufige Anwendung den natürlichen Menstruationszyklus vorübergehend durcheinanderbringen. Zudem bietet die Pille danach keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen. Daher bleibt eine regelmäßige Verhütung mit anderen Methoden die sicherere und zuverlässigere Wahl.
Beratung zur Pille danach in der Apotheke
Die Beratung zur Pille danach erfordert eine einfühlsame und respektvolle Herangehensweise, da es sich um eine besonders sensible Situation handelt. Es ist entscheidend, nicht nur die richtigen Informationen zu vermitteln, sondern auch ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die betroffene Person sicher und verstanden fühlt.
Die Einnahme der Pille danach kann für viele Frauen, insbesondere junge Frauen, mit Angst und Unbehagen verbunden sein. Der Gang in die Apotheke, um eine Notfallverhütung zu besorgen, kann für einige eine emotionale Herausforderung darstellen.
Vertrauen braucht Raum – warum Diskretion so wichtig ist
Aus diesem Grund sollte der Beratungsbereich in der Apotheke so gestaltet sein, dass eine diskrete und private Beratung möglich ist, um die Vertraulichkeit zu wahren. Das Gespräch sollte in einem geschützten Rahmen stattfinden, in dem die übrige Kundschaft nicht mithören kann, um Sicherheit und Vertrauen zu gewährleisten.
Warum Vertraulichkeit der Schlüssel ist
Die Vertraulichkeit der Beratung ist nicht nur gesetzlich gefordert (gemäß § 4 Abs. 2a Satz 3 ApBetrO), sondern auch von entscheidender Bedeutung für das Wohlbefinden der betroffenen Person. Es sollte klargestellt werden, dass alle Informationen vertraulich behandelt werden und die betroffene Person keine Bedenken haben muss, sich für ihre Entscheidung zu schämen.
Zielgerichtete Fragen für eine sichere Versorgung
Die Fragen, die im Rahmen der Beratung gestellt werden – etwa zum Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs – dienen ausschließlich dem Ziel, eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Diese Fragen sind nicht dazu da, der betroffenen Person das Gefühl zu geben, sich unangemessen zu verhalten, sondern sollen dazu beitragen, mögliche gesundheitliche Risiken auszuschließen. Eine empfindsame und respektvolle Herangehensweise ist hierbei besonders wichtig.
Die ausführlichen Handlungsempfehlungen sowie die Checkliste zur Abgabe der Pille danach findet Ihr hier5,6:
- Dokumentationsbogen Erfassung Beratungsqualität
- https://www.abda.de/fileadmin/user_upload/assets/Praktische_Hilfen/Leitlinien/Selbstmedikation/Anhang_1_Vergleich-NFK_20180228.pdf
- Wichtig: Vor Abgabe der Pille danach sollte die Kundin darauf hingewiesen werden, die Gebrauchsinformationsowie ggf. mitgegebene schriftliche Hinweise zur korrekten Anwendung sorgfältig zu beachten.
- Bei Unsicherheiten bezüglich der Selbstbehandlung, der Angemessenheit der Notfallverhütung oder weiterführenden Themen wie der Kupferspirale, Kontrazeption oder sexuell übertragbaren Krankheiten sollte eine ärztliche Beratung erfolgen. Zudem besteht die Möglichkeit einer anonymen und kostenfreien Beratung in anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen, die unter www.familienplanung.de/ aufgeführt sind. Falls gewünscht, können Informationsmaterialien der BZgA bereitgestellt werden.
Häufige Fragen zur Pille danach:
Wann ist die Pille danach „sinnlos“?
Die Pille danach ist dann nicht mehr wirksam, wenn der Eisprung bereits stattgefunden hat. Sie wirkt, indem sie den Eisprung verzögert oder verhindert. Wenn der Eisprung jedoch schon erfolgt ist, kann die Pille danach keine Befruchtung mehr verhindern, da die Eizelle bereits für die Befruchtung bereit ist.
Wie lange kann die Pille danach nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen werden?
Da Spermien im Körper bis zu fünf Tage befruchtungsfähig bleiben, wirkt die Pille danach, indem sie den Eisprung hinauszögert und so verhindert, dass Spermien auf eine befruchtungsfähige Eizelle treffen.
Wann ist es zu spät für die Pille danach?
Das hängt vom jeweiligen Präparat ab. Levonorgestrel, ein Wirkstoff in manchen Präparaten, ist bis zu 72 Stunden (3 Tage) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr wirksam. Ulipristalacetat, der Wirkstoff in anderen Präparaten, kann bis zu 120 Stunden (5 Tage) nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Nach Ablauf dieser Zeiten ist die Pille danach leider nicht mehr wirksam.
Hat jede Apotheke die Pille danach?
In den meisten Apotheken ist die Pille danach vorrätig. Dennoch kann es in Einzelfällen vorkommen, dass sie ausverkauft ist oder nicht sofort verfügbar ist. Es ist daher eine gute Idee, vorab anzurufen und sicherzustellen, dass sie in der Apotheke vorhanden ist.
Wie sicher ist die Pille danach nach 24 Stunden?
Je früher die Pille danach eingenommen wird, desto höher ist ihre Wirksamkeit. Nach 24 Stunden liegt die Wirksamkeit von Levonorgestrel bei etwa 85 Prozent. Ulipristalacetat bleibt in der Wirkung etwas effektiver, auch wenn es später eingenommen wird. Daher ist es wichtig, die Pille nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr so schnell wie möglich einzunehmen.
Wann macht die Pille danach keinen Sinn?
Die Pille danach ist wirkungslos, wenn der Eisprung bereits stattgefunden hat, eine Schwangerschaft bereits eingetreten ist oder wenn sie nach der maximalen Anwendungszeit von 72 Stunden (für Levonorgestrel) oder 120 Stunden (für Ulipristalacetat) eingenommen wird. In diesen Fällen kann die Pille danach keine Schwangerschaft mehr verhindern.
Kann die Pille danach eine bereits bestehende Befruchtung schädigen?
Die Pille danach hat keine schädigende Wirkung auf eine bereits bestehende Befruchtung oder Schwangerschaft. Ihr Wirkmechanismus besteht darin, den Eisprung zu verzögern oder zu verhindern, sodass keine Befruchtung stattfinden kann. Hat die Befruchtung jedoch bereits stattgefunden oder hat sich das befruchtete Ei bereits in die Gebärmutter eingenistet, bleibt die Pille danach wirkungslos und hat keinerlei Einfluss auf die bestehende Schwangerschaft.
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